Alle heute lebenden Goldhamster stammen von wenigen Exemplaren ab, die 1930 ein Forscher aus Syrien mitgebracht hat
Stimmt. Als eigenständige Spezies wurde der Goldhamster erstmals 1839 von dem britischen Zoologen George Robert Waterhouse beschrieben. Sein Beleg war das recht schäbige Fell eines verstorbenen Weibchens. Später wurden die putzigen Tiere noch ein paarmal nach Großbritannien exportiert, aber bis 1920 waren alle bekannten Exemplare gestorben.
Im Jahr 1930 suchte der Parasitologe Saul Alder von der Hebrew University in Jerusalem nach Hamstern als Versuchstieren für seine medizinischen Forschungen. Er bat einen Kollegen, den Biologen Israel Aharoni, ihm einige Exemplare aus Syrien mitzubringen, wo die ersten Goldhamster gefunden worden waren. Aharoni gelang es mit Hilfe einheimischer Bauern, in zweieinhalb Meter Tiefe ein Nest mit einer Hamstermutter und elf Jungen auszugraben. Die Mutter biss sofort eines ihrer Kinder tot (um ihm das Leben als Versuchstier zu ersparen, notierte Aharoni) und wurde eingeschläfert, bevor sie dasselbe mit den anderen Jungen tun konnte. Vom Rest des Wurfs entkamen beim Transport alle Tiere bis auf vier – drei Männchen und ein Weibchen. In Jerusalem gelang es, binnen eines Jahres daraus 150 Goldhamster zu züchten. Bald schon wurden sie nach England und in die USA exportiert. In Deutschland kam der erste Goldhamster 1945 an, heute leben bei uns etwa eine Million.
Es stimmt also, dass sämtliche Goldhamster von vier Tieren abstammen – zumindest fast alle. In der Folge wurden nämlich noch ein paarmal wilde Goldhamster in Syrien gefangen, und es ist nicht auszuschließen, dass sich einige davon in Gefangenschaft vermehrt haben.