Schneidebrettchen aus Plastik sind hygienischer als welche aus Holz
Stimmt nicht. Plastik klingt nach keimfrei, und so glauben viele, dass Plastik-Schneidbretter hygienischer sind als hölzerne. In der Lebensmittelproduktion sind Holzbretter per EU-Verordnung weitgehend verboten. Aber zumindest für den Privathaushalt gilt: Holz ist keineswegs schlechter als Kunststoff, im Gegenteil.
Die ausführlichsten Untersuchungen zu dem Thema hat ein Team um Dean Cliver von der amerikanischen University of Wisconsin in Madison gemacht. Das Ergebnis: Auf feuchten Plastikbrettern überleben Bakterien sehr gut, lassen sich aber auch gut abwaschen. Ist das Plastikbrett durch häufigen Gebrauch verkratzt, dann bekommt man Erreger wie E. coli kaum noch aus den Ritzen gewaschen, vor allem, wenn Fett im Spiel ist.
Anders beim Holz: Dort überleben die Bakterien weder auf glatter noch auf verkratzter Oberfläche lange. Sie dringen zwar tief ein, sterben dann aber ab. Offenbar enthält Holz keimtötende Substanzen, etwa Gerbsäuren. Die Biologische Bundesanstalt in Braunschweig hat mehrere Holzsorten auf ihre antibakteriellen Eigenschaften untersucht, ganz oben stand dabei das Kiefernholz, aber auch Lärche und Eiche schnitten gut dabei ab.
Trotzdem können natürlich auch auf einem Holzbrettchen immer noch Restbakterien siedeln. Wenn man ganz sicher sein will, lässt man die Brettchen ein paar Runden in der Mikrowelle drehen – das macht auch dem letzten Keim den Garaus.