Traubensaft hat dieselben gesundheitlichen Vorteile wie Rotwein
Stimmt. Dass mäßiger Genuss von Rotwein offenbar der Verstopfung von Blutgefäßen und damit dem Herzinfarkt vorbeugt, ist seit einigen Jahren bekannt. Ein bis zwei Gläser am Tag, das ist inzwischen in der Medizin anerkannt, sind der Gesundheit durchaus förderlich.
Aber natürlich hat Alkohol auch negative Wirkungen. Deshalb begannen Forscher, sich mit der Frage zu beschäftigen, ob der zuträgliche Effekt nicht auch durch das alkoholfreie Ausgangsprodukt des Rotweins erzielt werden könne. Alkohol hat zwar schon für sich genommen eine gefäßerweiternde und damit den Blutfluss verbessernde Wirkung, allerdings kommt diese erst in Konzentrationen zur Entfaltung, die kein Arzt guten Gewissens empfehlen würde. Außerdem wirkt weißer Wein längst nicht so gut wie Rotwein.
Es sind offenbar vor allem in den Schalen roter Reben steckende Polyphenole und Flavonoide, die vor der Arteriosklerose schützen. Die Schalen und damit diese gesunden Stoffe werden beim Rotwein mitgekeltert und sind auch im roten Traubensaft enthalten. Eine amerikanische Pharmafirma arbeitet bereits an ähnlichen Wirkstoffen mit stärkerer Schutzwirkung, die künftig als Tablette eingenommen werden sollen. Österreichische Forscher testeten im Reagenzglas, wie Wein und Saft in die Aktivierung von Immunzellen im Blut eingreifen. Im Journal für Ernährungsmedizin berichteten sie, dass beide Traubenprodukte die Immunreaktion unterdrückten, reiner Alkohol dagegen nicht.
Auch an lebenden Objekten wurde die positive Wirkung von rotem Traubensaft demonstriert – an Hamstern und Hunden, bei denen künstlich eine Arteriosklerose erzeugt worden war. Und schließlich wurden in der Zeitschrift Circulation die Ergebnisse zweier Studien veröffentlicht, in denen menschlichen Probanden etwa zwei Gläser Traubensaft pro Tag verabreicht wurden. Die Resultate waren durchweg gut – schon nach zwei Wochen hatten sich die Blutwerte erheblich verbessert. Daraus kann man schließen: Es muss nicht immer Alkohol sein.