Light-Zigaretten sind weniger schädlich als normale
Stimmt nicht. Und das gleich aus mehreren Gründen.
Erstens: Die niedrigeren Nikotin- und Kondensatwerte kommen dadurch zustande, dass die Filter der Light-Zigaretten kleine Löcher enthalten. Dadurch wird von den Rauchautomaten, mit denen die Werte ermittelt werden, mehr Luft angesaugt. Der menschliche Raucher hält aber oft die Löcher zu und zieht stärker an der Zigarette, sodass er mehr Nikotin und Teer aus der Zigarette holt als die Maschine. Für einen Fernsehfilm des SWR wurde das einmal simuliert, indem die Hälfte der Löcher im Filter zugeklebt wurden. Der maschinell ermittelte Nikotinwert war fast doppelt so hoch wie die Zahl auf der Packung.
Zweitens: Die Light-Zigarette enthält keinen «leichteren» Tabak als die normale, sondern nur weniger. Tatsächlich ist der Nikotingehalt pro Gramm Tabak meist höher, wie dasselbe Fernsehteam ermittelt hat. Die Hersteller verwenden die «vollaromatischen Tabake», wie sie sie nennen, um trotz der erwähnten Löcher noch für genügend Geschmack zu sorgen.
Und drittens: Der süchtige Raucher raucht, um seinen Nikotinspiegel aufrechtzuerhalten – wenn er aus einer Zigarette tatsächlich weniger von dem Nervengift holt, dann wird er im Zweifelsfall mehr Zigaretten konsumieren.
Fazit: Light-Zigaretten kann man rauchen, wenn sie einem besser schmecken. «Gesünder» sind sie nicht. Sage ich Ihnen als ehemaliger Light-Raucher. Professor Jack Hennigfield vom Nationalen Institut für Drogenmissbrauch der USA drückt es so aus: «Das ist so, als würde man fettarme Milch kaufen, aber Sahne bekommen.»