Stimmt nicht. Geflügelknochen seien zu spitz und könnten splittern, heißt es oft, und viele Hundehalter verzweifeln fast vor dem flehenden Blick ihres Hundes, dem sie die Knochen angeblich nicht geben dürfen. Aber schon die Überlegung, dass in der freien Natur Wölfe Schneehühner reißen, zeigt, dass das nicht so ganz stimmen kann. Und der Fuchs, der die Gans gestohlen hat, muss einzig das Schießgewehr des Jägers fürchten, nicht aber den Tod durch Gänseknochen.
Trotzdem – wenn man ein im Ganzen gegrilltes Hühnchen verspeist, sollte man dem Hund die Hühnerknochen nicht zu fressen geben. Der Unterschied: Das Hühnchen wurde gegart, Wolf und Fuchs bevorzugen Rohkost.
Die Hühner, die wir essen, sind ein paar Wochen alt und haben weiche, elastische Knochen. Darauf kann ein Hund gefahrlos herumkauen, sie auch zerkleinern. Durchs Kochen oder Braten werden die Knochen allerdings hart und spröde und können tatsächlich splittern. Auch wenn Tierärzte kaum von durch Hühnerknochen punktierten Hundemägen oder -speiseröhren berichten – man sollte lieber vorsichtig sein.