Stimmt. Das Statistische Bundesamt listet alljährlich die Zahl der Ehescheidungen in Deutschland auf und differenziert dabei auch nach der Dauer der jeweiligen Ehe. Und siehe da: Die absolut größte Zahl der geschiedenen Ehen, nämlich 6,4 Prozent, hatte im Jahr 2001 sechs Jahre gehalten – und mit dem sechsten Hochzeitstag beginnt ja bekanntlich das «verflixte siebte Jahr». Die Zahlen für fünf- und siebenjährige Ehen liegen allerdings dicht auf.
Das ist jedoch nur eine grobe Näherungszahl. Will man einen mathematisch genaueren Wert angeben, muss man auch noch berücksichtigen, wie viele Ehen denn in den unterschiedlichen Jahren geschlossen wurden, und die Scheidungsquote darauf beziehen. Diese Rechnung hat Dieter Emmerling vom Statistischen Bundesamt aufgemacht, und sie bestätigt den ersten Eindruck: Die Zahl der Ehescheidungen steigt bis zum Jahr sechs jährlich steil an, findet dort ihr Maximum bei etwa 2,9 Prozent und fällt dann allmählich ab. Insgesamt wird übrigens etwa jede dritte Ehe irgendwann geschieden.
Bevor man dem Volksmund allzu voreilig recht gibt, muss man aber noch bedenken, dass der Ehescheidung gewöhnlich eine Trennungszeit von mindestens einem Jahr vorausgeht. Also «muss der Grund für das Zerbrechen der Ehe in den meisten Fällen mindestens ein Jahr zuvor eingetreten sein», schreibt Emmerling. Die Partner sollten deshalb lieber schon im fünften Jahr auf der Hut sein, wenn sie nicht im siebten die Ehe nur noch formal abwickeln wollen.