Wenn man einen Esslöffel Salz isst, stirbt man
Stimmt nicht. Natrium ist ein wichtiger Mineralstoff, den wir zum Leben brauchen, und wir nehmen ihn vor allem mit dem Natriumchlorid zu uns, also dem gewöhnlichen Kochsalz. Etwa ein Gramm Salz pro Tag brauchen wir mindestens, die meisten von uns nehmen aber 3 bis 13 Gramm auf. Wer ständig zu salzig isst, der läuft nach Meinung vieler Mediziner ein erhöhtes Risiko, Herz und Kreislauf zu schädigen.
Kann man sich mit Salz vergiften? Man kann. Die toxische Wirkung entsteht durch die sogenannte Osmose: Wenn zwei benachbarte Zellen eine unterschiedliche Konzentration an Salzen enthalten, dann fließt in dem Bestreben, dieses Gefälle auszugleichen, Wasser durch die Zellwand von der Zelle mit der höheren Konzentration in die mit der niedrigeren. Zu viel Salz im Verdauungstrakt zieht auf diese Weise durch die Membranen das Wasser aus dem Körper heraus.
Für Gifte hat man in der Medizin die LD50-Dosis definiert: Das ist die Menge eines Stoffes, verabreicht innerhalb von 24 Stunden, bei der die Hälfte der Personen sterben würde. Bei Kochsalz beträgt die LD50-Dosis etwa drei Gramm pro Kilo Körpergewicht. Das heißt: Ein Kleinkind kann von einem großen Esslöffel Salz (20 Gramm) sterben, ein Erwachsener müsste innerhalb von 24 Stunden schon mehr als zehn Esslöffel Salz futtern. Das schafft wohl niemand freiwillig.
Trotzdem ist es erstaunlich, dass die lebensnotwendige und die tödliche Tagesration beim Salz sich nur um den Faktor 100 unterscheiden. Bei Fluoriden zum Beispiel, die uns vor Karies schützen sollen, beträgt der Faktor 1000.