Stimmt. Ich will hier keine Klischees bemühen über das Unterscheidungsvermögen von Frauen etwa bei den Farbtönen von Schuhen oder anderen Kleidungsstücken – aber tatsächlich bestätigt die Wissenschaft, dass die Welt für viele Frauen bunter ist als für Männer, vor allem im roten Teil des Farbspektrums.
Brian Verrelli von der Arizona State University hat bei 236 Menschen das Gen OPN1LW untersucht und dabei 85 Varianten gefunden. Dieses Gen steuert die Produktion eines sogenannten Opsins – eines Proteins, das in der Netzhaut des Auges die Farbwahrnehmung ermöglicht. Das Gen sitzt auf dem X-Chromosom, und davon haben Frauen zwei, Männer nur eins.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit bilden Frauen daher zwei unterschiedliche Opsine und haben damit eine differenziertere Wahrnehmung. Ein weiterer Vorteil dieser «Doppelversorgung»: Frauen leiden wegen des «Ersatzgens» seltener unter Rotgrünblindheit als Männer.
Wieso Frauen diese bessere Farbwahrnehmung haben, darüber spekuliert der Forscher auch: Sie müssten beim Beerensammeln die giftigen von den ungiftigen Früchten unterscheiden können.