Stimmt nicht. Viele Menschen haben Respekt vor Libellen – das liegt wohl vor allem daran, dass einige Arten sehr groß werden, mit Flügelspannweiten von mehr als zehn Zentimetern. Vielleicht kommt die Furcht auch von einer anderen Beobachtung, der die Insekten die Bezeichnung «Pferdestecher» verdanken: Wenn im Sommer Tiere auf der Weide von Fliegen und Mücken umschwärmt werden, dann stößt manchmal eine Libelle im Sturzflug auf das Vieh herunter.
Aber die Libelle hat es in diesem Fall nicht auf das Pferd abgesehen, sondern auf Insekten. Für den Menschen sind Libellen völlig ungefährlich. Stechen können sie überhaupt nicht, weil sie keinen Stachel haben. Die Weibchen einiger Arten verfügen über einen schwarzen, gebogenen Dorn, einen sogenannten Legebohrer, mit dem sie Pflanzen anritzen, um ihre Eier darin abzulegen. Aber dieser Bohrer ist viel zu stumpf, um in die Haut des Menschen einzudringen.
Bleibt als einzige Angriffsform das Beißen. Aber dass Libellen Menschen blutig beißen, ist ebenfalls ein Gerücht – die größeren Arten können allenfalls ein bisschen an uns knabbern.