Kokosmilch ist ein Blutplasma-Ersatz
Stimmt. Einen Ersatz für das menschliche Blut gibt es bis jetzt nicht – deshalb ist die Medizin immer noch auf leibhaftige Blutspender angewiesen, um mit diesem ganz besonderen Saft in Notfällen Opfern zu helfen. Wenn Spenderblut knapp ist, etwa im Krieg, kommen die Menschen manchmal auf die seltsamsten Ideen. Zwar kann man die roten Blutkörperchen, die den Körper mit Sauerstoff versorgen, nicht so einfach ersetzen. Anders ist es beim Blutplasma – also der Flüssigkeit, in der die Blutkörperchen schwimmen. Das Plasma macht etwa 55 Prozent des Blutvolumens aus, es ist eine klare Flüssigkeit und weit mehr als ein reines Transportmedium: Blutplasma enthält wertvolle Nährstoffe und die Gerinnungsfaktoren, die das Verbluten verhindern.
Kokosmilch wird hergestellt, indem man das Fruchtfleisch der Kokosnuss mit dem in der Nuss enthaltenen Kokoswasser mixt. Dieses Wasser ist es, das im Zweiten Weltkrieg, genauer gesagt an der pazifischen Front, tatsächlich in Notzeiten als Plasma-Ersatz Verwendung fand. Zwei Eigenschaften prädestinieren das Kokoswasser dazu: Erstens ist es steril, eine Seltenheit in tropischen Dschungeln, und zweitens ist es isotonisch, hat also einen ähnlichen Salz- und Nährstoffgehalt wie das Original – reines Wasser wäre als Infusion nämlich keine Alternative. Aber natürlich kann das Wasser aus der Nuss das Blut nicht komplett ersetzen.