Ein Huhn legt jeden Tag ein Ei
Stimmt fast. Das Lied «Ich wollt, ich wär ein Huhn» liegt gar nicht so falsch, wenn es dort heißt: «… und legte jeden Tag ein Ei und sonntags auch mal zwei.»
Alle Haushühner stammen von dem wilden Bankivahuhn ab, das man heute nur noch in entlegenen Gebieten Südostasiens findet. Vor mehr als 3000 Jahren hat der Mensch begonnen, das Federvieh zu domestizieren. So sind die etwa 150 Hühnerarten entstanden, die es heute gibt. Dabei wurde die Legeleistung in unnatürliche Rekordhöhen getrieben: Ein Wildhuhn legt vielleicht 30 Eier pro Jahr in mehreren Gelegen von etwa zehn Stück. Schon die robusten, frei laufenden Landhühner vergangener Jahrhunderte produzierten ein Vielfaches davon, bis zu 180 Eier jährlich. Die Haltung in Käfigbatterien hat die Leistung noch einmal gesteigert – das moderne Huhn leistet eine Jahresproduktion von 200 bis 300 Eiern und schafft damit wirklich fast täglich ein Ei. Allerdings sollte man sich dann an die Alternativversion des Liedes halten, die mit den Worten endet: «… und sonntags hätt ich frei.»
Trotz dieser Leistung lässt sich der Eierkonsum der Deutschen von etwa 220 Eiern pro Kopf und Jahr aus der inländischen Produktion nicht decken – ein Drittel wird importiert. Sollte die Käfighaltung wirklich abgeschafft werden, wird dieser Importanteil wohl noch steigen.