Alles Gold der Welt, das bisher gefördert wurde, passt in einen Würfel mit einer Seitenlänge von 20 Metern
Stimmt. Gold ist eigentlich gar nicht so selten. In der Erdkruste gibt es davon 30 Milliarden Tonnen. Der Wert eines Metalls bestimmt sich aber auch gar nicht so sehr nach seiner Häufigkeit, sondern nach dem Aufwand zu seiner Gewinnung. Und weil die Goldkonzentration im Boden meist sehr gering ist – im Durchschnitt weniger als ein millionstel Prozent –, lohnt sich die Ausbeutung in den meisten Fällen nicht.
Jährlich werden auf der Welt 2500 Tonnen Gold gefördert. Würde man aus dieser Menge einen Würfel formen, hätte er eine Kantenlänge von fünf Metern. Anders gesagt: Man könnte mit der jährlichen Goldfördermenge ein Wohnzimmer füllen.
Aber kann man annähernd schätzen, wie viel Gold in der Menschheitsgeschichte produziert wurde? Man kann. Das liegt daran, dass bis ins 18. Jahrhundert hinein die Fördermengen sehr viel geringer waren. Die Goldproduktion des Römischen Reichs wird auf acht Tonnen pro Jahr geschätzt. Im Mittelalter, als die leicht erreichbaren europäischen Vorkommen weitgehend erschöpft waren, sank die Jahresförderung sogar auf mickrige drei Tonnen. Erst mit der Kolonialisierung begann die industrielle Ausschöpfung der Goldminen; das 19. Jahrhundert erlebte einen Goldrausch. Aber mehr als 80 Prozent der bisherigen Goldproduktion der Menschheit, so schätzt das amerikanische United States Geological Survey, wurden nach 1900 gefördert, 50 Prozent seit 1960. Und so kann man die Gesamtmenge recht genau schätzen, auf etwa 160 000 Tonnen. Würde man die in einen Würfel pressen, so betrüge dessen Kantenlänge tatsächlich etwas über 20 Meter.
(Für diejenigen, die sich darüber wundern, dass doch jedes Jahr ein Würfel mit fünf Meter Kantenlänge dazu kommt: der lässt die Größe der gesamten Würfelseite nur um etwa zehn Zentimeter wachsen!)
Weil Gold so begehrt ist, wird es gut aufgehoben. Von dem hypothetischen Goldwürfel sind bisher nur etwa zehn Prozent verlorengegangen.