Der Sirtaki ist kein traditioneller griechischer Tanz, sondern wurde für den Film «Alexis Sorbas» erfunden
Stimmt. Der Sirtaki erscheint uns heute als der typischste griechische Volkstanz, aber er hat keine jahrhundertealte Tradition. Tatsächlich wurde er erst 1964 für den Film «Alexis Sorbas» mit Anthony Quinn erfunden. Der Name ist eine Verkleinerungsform des Wortes syrtos, mit dem eine ganze Gattung griechischer Volkstänze bezeichnet wird.
Der Sirtaki greift Schrittfolgen aus unterschiedlichen griechischen Tänzen auf, die bekannte Musik von Mikis Theodorakis beginnt langsam, dann wird der Rhythmus immer schneller. Auch bei der Aufstellung der Tänzer unterscheidet sich der Sirtaki von traditionellen Tänzen: Während sich beim Syrtos beliebig viele Tänzer im Kreis formieren, stehen bei dem Kunstprodukt wenige Tänzer in einer Reihe und führen kompliziertere, choreographierte Schrittfolgen aus – so kann die Kamera das besser einfangen.
Ein Grund für diese Neuentwicklung soll gewesen sein, dass Quinn wohl ein lausiger Tänzer war und die Schrittfolgen der traditionellen Tänze zu kompliziert für ihn waren. Trotzdem musste man für die Nahaufnahmen des Sirtaki ein Fuß-Double einsetzen.