Ein Schnaps nach dem Essen ist gut für die Verdauung
Stimmt. Der Hersteller eines berühmten Magenbitters (der in den kleinen, mit Packpapier umwickelten Fläschchen) versendet auf solche Anfragen prompt ein «Gutachten» eines in der Schweiz ansässigen «Instituts für Zeitgemässe Ernährung». Darin wird dem Schnaps eine «verdauungsfördernde und beruhigende Wirkung» attestiert. Sogar Vitamine sollen drin enthalten sein. Die wohltuende Wirkung sei in klinischen Studien nachgewiesen, heißt es. Diese Studien stellen sich jedoch als reines Phantasieprodukt heraus.
Also greift man besser auf eine unabhängigere Quelle zurück. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) erklärt, dass Alkohol in geringen Konzentrationen und Mengen tatsächlich die Verdauung fördert, indem er die Produktion der Magensäure mäßig stimuliert. Wie er das genau macht, sei noch nicht geklärt.
Doch wie gesagt, die Menge macht’s. Hohe Prozente und große Mengen sind Feinde des Magens. Der Alkohol kann dann die Magenschleimhaut schädigen und steht im Verdacht, die Entstehung von Magengeschwüren und Magenkrebs zu fördern. Und wer sowieso schon Probleme mit einem übersäuerten Magen hat, der braucht auch keine zusätzliche Stimulation durch Alkohol – die verstärkt dann nämlich noch die Beschwerden.