Stimmt nicht. Der englische Begriff bringt den Effekt der Sommerzeit auf den Punkt: Daylight Savings Time heißt übersetzt «Tageslichtsparzeit» und nicht «Energiesparzeit» – und vom Tageslicht haben die meisten Menschen ja tatsächlich mehr, wenn die Uhren auf Sommerzeit gestellt werden und damit der gesamte Tag um eine Stunde nach hinten verschoben wird.
Nach der Ölkrise der 70er Jahre wurde 1980 die Sommerzeit eingeführt in der Hoffnung, dadurch Energie einsparen zu können. Inzwischen ist dieser vermeintliche Energiespareffekt in mehreren Studien untersucht worden, und die sind sich einig: Wenn es eine Auswirkung gibt, dann ist sie winzig. Manche errechnen einen kleinen Spareffekt, andere kommen auf einen ebenso unbedeutenden Mehrverbrauch. Zusammenfassend kann man sagen: Es wird wohl tatsächlich weniger Strom für elektrisches Licht verbraucht. Aber da nur etwa zehn Prozent unseres Stroms für die Beleuchtung verwendet werden, sind das Einsparungen von Bruchteilen Prozent – die Energieversorger sagen jedenfalls, dass sie keinen Unterschied messen können. Mehr Energie wird dadurch verbraucht, dass es im Frühling und im Herbst morgens noch ganz schön kalt sein kann und durch die Verschiebung höhere Heizkosten entstehen. Und an den langen Abenden fahren die Menschen offenbar vermehrt ins Grüne und verbrauchen dadurch mehr Benzin.
Das einzige Argument für die Beibehaltung der Sommerzeit ist wirklich, dass es länger hell bleibt. Und das wiegt offenbar schwerer als die Probleme, die ein Teil der Menschheit mit der Zeitumstellung hat.