Der Fernsehwetterbericht ist nicht verlässlicher als die Vorhersage, das Wetter werde morgen so sein wie heute
Stimmt nicht. Die heutigen Wetterfrösche sind besser als ihr Ruf. Das jedenfalls versichert uns der langjährige Fernsehmeteorologe Uwe Wesp, der auch der Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes war. (Ich gebe zu, dass der Mann parteiisch ist. Aber glauben wir ihm einmal, dass er die wissenschaftlich ermittelten Zahlen richtig weitergibt.)
Nach Wesps Auskunft beträgt die «Erhaltungsneigung» – also die Wahrscheinlichkeit, dass das Wetter morgen genauso ist wie heute – etwa 55 Prozent. Man liegt mit einer konservativen Prognose also tatsächlich in der Mehrzahl der Fälle richtig. Die professionellen Wetterpropheten dagegen schaffen heute mit ihren Vorhersagen eine Trefferquote von 90 Prozent. Darauf kann man sich fast schon verlassen bei der Entscheidung, ob man einen Regenschirm mit zur Arbeit nimmt.
Das Vorurteil mag also vor ein paar Jahrzehnten noch gestimmt haben. Heute dagegen können die Meteorologen mit modernen Verfahren und rechengewaltigen Supercomputern das Wetter in fünf Tagen genauso gut vorhersagen wie noch vor 30 Jahren lediglich das Wetter des nächsten Tages.