Querstreifen machen dick
Stimmt nur manchmal. Auch wenn die britische Times einmal angesichts eines Auftritts der Gattin von Prinz Edward in einem quergestreiften Kostüm schrieb, Sophie hätte wissen müssen, dass Frauen «jenseits von 50 Kilogramm» auf Querstreifen verzichten sollten. In Büchern über optische Täuschungen wird dagegen oft behauptet, dass eine Fläche mit senkrecht verlaufenden Streifen breit erscheint, eine horizontale Gliederung die Figur in die Höhe streckt.
Auch wirkt ein Stapel von Münzen, der genauso hoch wie breit ist, optisch höher.
Anders ist es aber bei perspektivischen Streifen: Ein Flur, in dem die Dielen längs verlaufen, sieht schmaler und länger aus als einer mit quer liegenden Bodenbrettern. So eindeutig ist die Wirkung von Streifen also nicht.
Und wie ist es nun bei der Kleidung? Machen die Querstreifen am Leib dick? «Nein, das stimmt nicht», sagt Elke Drengwitz vom Fachbereich Modedesign der Fachhochschule Hamburg. Sie habe mit ihren Studenten schon die seltsamsten Dinge erlebt – etwa, dass eine gestreifte Bluse mal so und mal so wirke, je nach der Farbe der Streifen. Und auch die Streifenbreite und der Schnitt des Kleidungsstücks würden die optische Wirkung beeinflussen. Eine allgemeine Regel aufzustellen sei in der Mode unmöglich.