Stimmt nicht. Der Mythos sagt, die Reiskörner würden im Körper der Vögel aufquellen, und die Tiere stürben dann qualvoll. Die Befürchtung ist völlig aus der Luft gegriffen. Viele Vögel fressen Reis in der freien Natur, etwa Wildgänse, die sich auf ihrer langen Wanderschaft auf Reisfeldern den Magen vollschlagen. Die Reiskörner dort unterscheiden sich prinzipiell nicht von denen, die wir im Supermarkt kaufen. Zwar stimmt es, dass Reiskörner ihr Volumen verdoppeln können, wenn sie feucht werden. Aber das passiert auch in der Natur, und Vögelmägen sind offenbar flexibel.
Trotzdem gibt es natürlich Gründe, von dem Brauch abzusehen. So haben manche Leute etwas dagegen, dass man mit Essen um sich wirft. Vor allem aber wirken Reiskörner am Boden wie kleine Kugellager, auf denen Menschen leicht ausrutschen können. Und Brautpaar und Gäste sollen ja noch heil zur Hochzeitsparty kommen.