Messer können in der Spülmaschine stumpf werden
Stimmt. «Hochwertige Messer sollte man nicht in der Spülmaschine reinigen, wenn man sie liebt», sagt Bettina Thomas vom Messerhersteller Zwilling. Und nennt gleich mehrere Gründe dafür: Erstens reiben sich in der Maschine die Besteckteile aneinander – so kann die Schneide eines Messers in Mitleidenschaft gezogen werden.
Zweitens sind auch Edelstahlmesser nicht völlig rostfrei. Die rostfreien Stahlvarianten sind nämlich weicher und daraus gefertigte Messer bleiben nicht so lange scharf. Gute Messer können daher durch Flugrost, zum Beispiel von einer rostigen Schraube in einem Topf oder einem alten Messer aus rostendem Stahl, regelrecht «infiziert» werden. Sogar über das Leitungswasser kann Rost übertragen werden. Eine weitere potenzielle Roststelle sind Spalten, an denen unterschiedliche Metalle aufeinandertreffen, etwa am Messergriff. Dort kann es zu elektrochemischen Reaktionen kommen, die zur Oxidierung führen. Dagegen immun sind die sogenannten Monoblockmesser, die aus einem einzelnen Werkstück hergestellt werden.
Drittens sollte ein gutes Messer immer sofort nach Gebrauch gereinigt werden, besonders wenn man säurehaltige Lebensmittel geschnitten hat, zum Beispiel Obst. Denn Säure und Salz greifen die Schneide an. In der Spülmaschine steht das Besteck oft längere Zeit schmutzig im Korb – und die aggressiven Substanzen können ihr zerstörerisches Werk tun.
Generell sind die Messer in der Spülmaschine länger dem Wasser ausgesetzt, es wird heißer als im Spülbecken und das Spülmittel ist schärfer. Deshalb spült der wahre Messerfan per Hand!