Stimmt nicht. Strauße sind nicht so dumm wie die Menschen, auf die diese Redensart metaphorisch angewandt wird.
Lassen wir den altbewährten Tierfreund Bernhard Grzimek sprechen, der in seinem mehrbändigen Standardwerk «Grzimeks Tierleben» schreibt: «Wenn ein Strauß wegläuft, dann kann es geschehen, dass er auf einmal verschwunden ist, obwohl er noch gar nicht den Horizont erreicht hat. Geht man ihm nach, sieht man ihn mit lang ausgestrecktem Hals flach auf der Erde sitzen. Daher stammt wohl das Märchen von dem Vogel Strauß, der den Kopf in den Sand steckt und glaubt, nicht gesehen zu werden.» Vor allem halbwüchsige Strauße, berichtet der Zoologe, legten sich gern so hin. Komme man ihnen zu nahe, so würden sie jählings aufspringen und davonsausen.
Die Mär vom Straußenkopf im Sand ist nach Grzimek schon uralt: Sie stammt von den alten Arabern. Die Römer und alle späteren Bücherschreiber hätten die Geschichte ungeprüft abgekupfert. Zum Glück schreiben wir nur bei Autoritäten wie Grzimek ab!