Zucker ist ein Vitaminräuber
Stimmt nicht. Seinen Ruf als «Vitaminräuber» hat der Zucker daher, dass bei seiner Verarbeitung im Körper das Vitamin B1 (Thiamin) als Coenzym wirksam wird. Für 250 Gramm Zucker (entspricht 1000 Kilokalorien) sind 0,3 Milligramm Thiamin vonnöten. Das Vitamin wird dabei aber nicht verbraucht, es steht nach dem Stoffwechsel wieder zur Verfügung. Außerdem nimmt jeder von uns, der sich noch von etwas anderem ernährt als von reinem Kristallzucker, täglich etwa zwei Milligramm Thiamin aus anderen Quellen zu sich – genug also, um fast anderthalb Kilo Zucker zu verdauen.
Es gibt zwar Menschen, die unter Vitamin-B1-Mangel leiden, aber das hat wenig mit dem Zuckergenuss zu tun. Häufig ist der Alkoholkonsum schuld, denn Alkohol hemmt tatsächlich die Aufnahme von Thiamin in den Körper.
Man kann dem Zucker also viel Böses nachsagen, etwa dass er dick macht und die Zähne schädigt – aber der Vorwurf, dass er Vitamine raubt, ist unberechtigt.