Stimmt. Das Enzym heißt Acetaldehyddehydrogenase, und weil das kaum jemand aussprechen kann, wird es mit A1DH abgekürzt.
Wenn wir Alkohol zu uns nehmen, dann wird er in unserem Körper in zwei Stufen abgebaut: Zunächst macht das Enzym ADH aus dem Alkohol den sehr toxischen Stoff Acetaldehyd. Während der bei Kaukasiern (also den meisten Menschen in Europa) relativ schnell durch A1DH in harmloses Acetat verwandelt wird, verfügen 46 Prozent der Japaner und 56 Prozent der Chinesen nicht über dieses Enzym.
Die Folge: Ihr Körper kann das giftige Acetaldehyd nicht so schnell abbauen. Und das führt zu unangenehmen Symptomen: «Sie bekommen ein knallrotes Gesicht und beginnen zu schwitzen», erklärt die Professorin Christiane Bode, die sich an der Universität Hohenheim wissenschaftlich mit dem Abbauprozess des Alkohols beschäftigt. Dieses sogenannte «Flush»-Syndrom führt bei den meisten Betroffenen dazu, dass sie das einzig Vernünftige tun: nämlich die Alkoholzufuhr nach ein paar Gläsern zu unterbinden. «Der Rest übertrinkt die unangenehmen Symptome und betäubt sie mit Alkohol», erläutert Frau Bode. Und denen geht es dann richtig schlecht.
Einen Trost noch für die gebeutelten Asiaten: Der Enzymmangel führt nicht nur dazu, dass sie wenig Alkohol vertragen, er scheint auch die Gefahr zu reduzieren, alkoholsüchtig zu werden.