Adolf Hitler ließ die erste deutsche Autobahn bauen
Stimmt nicht. Die erste deutsche, ja sogar die erste europäische Autobahn war die zwischen Köln und Bonn, die heutige A 555. Das 20 Kilometer lange, kreuzungsfreie Straßenstück, das stolze 8,6 Millionen Reichsmark kostete, wurde am 6. August 1932 mit einer Sternfahrt eröffnet, an der sich 2000 Kraftfahrer aus ganz Europa beteiligten. Die Einweihung zelebrierte übrigens der damalige Oberbürgermeister von Köln – Konrad Adenauer.
Die Pläne zum Bau des Autobahnnetzes wurden bereits in den zwanziger Jahren entwickelt, also lange bevor Hitler an die Macht kam. Insgesamt war der Bau von 22 500 Kilometer Autobahn vorgesehen, bevor die Wirtschaftskrise den Plänen ein Ende setzte. Lediglich die Rheinprovinz arbeitete weiter an den Plänen.
Auch die Idee, den Autobahnbau als Beschäftigungsprogramm zu nutzen, stammte nicht von Hitler. Die Hälfte der Kosten für die Köln-Bonner Autobahn wurde aus der Erwerbslosenfürsorge bestritten, und die Baufirmen waren angewiesen, alle Arbeiten ohne Bagger und Förderbänder in personalintensiver Handarbeit durchzuführen.
Hitler kündigte sein Autobahnprogramm im Mai 1933 an. Da war das geplante Netz schon auf 6900 Kilometer Länge geschrumpft. Und der tatsächliche Arbeitsbeschaffungseffekt war eher gering: Es waren nie mehr als 124 000 Arbeiter beschäftigt – Reichsautobahninspektor Fritz Todt hatte 600 000 Arbeitsplätze versprochen. Bis 1945 wurden dann tatsächlich 3800 Kilometer Autobahn gebaut. Zum Vergleich: Heute hat das deutsche Autobahnnetz 11 300 Kilometer.