Es ist unmöglich, ein Stück Papier beliebiger Größe mehr als siebenmal in der Mitte zu falten
Stimmt nicht. Haben Sie es einmal mit einer Doppelseite einer großformatigen Tages- oder Wochenzeitung probiert? Zugegeben, die achte Faltung sieht nicht mehr sehr ansehnlich aus, aber mit etwas Phantasie …
Warum wird das Falten nach einiger Zeit so schwierig? Manchmal denkt man, mit etwas mehr Kraft könnte man die Faltkanten besser flach drücken, aber das ist ein Irrtum – das würde höchstens dazu führen, dass das Papier reißt.
Gehen wir das Problem von der theoretischen Seite an. Wir können ruhig annehmen, dass wir einen langen Streifen Papier immer in derselben Richtung falten. Der Stapel wird beim Falten sehr schnell sehr dick: beim achten Mal schon 17 Millimeter. Vor allem aber verbrauchen die Faltkanten ungeahnte Mengen Papier. Wenn man annimmt, dass die Papierlagen immer schön halbkreisförmig dicht umeinander liegen, dann kann man das mit ein bisschen elementarer Mathematik berechnen. Die amerikanische Highschool-Schülerin Britney Gallivan hat das getan und die minimale Länge L des Papierstreifens in Abhängigkeit von der Dicke d des Papiers berechnet. Die Formel:
L = π/6 × d × (2n + 4) × (2n – 1)
Das führt sehr schnell zu großen Zahlen – aber es ist nicht einzusehen, warum es eine grundsätzliche Schranke geben sollte. Um Zeitungspapier zehnmal zu falten, muss der Streifen nach dieser Formel mindestens 36 Meter lang sein. Die Schülerin hat übrigens persönlich eine zwölffache Faltung realisiert.