Eine Google-Suche verbraucht so viel Energie wie eine 60-Watt-Birne in einer Stunde
Stimmt nicht. Die Firma Google gibt sich sehr bedeckt, wenn es um ihre Rechenzentren geht – sie sagt nicht, wie viele sie hat, wo sie stehen und wie viel Energie sie verbrauchen. Der Suchmaschinenbetreiber beteuert nur pauschal, sehr energiebewusst zu sein und Strom zu sparen, wo immer es geht.
Kein Wunder also, dass im Netz alle möglichen Gerüchte kursieren, wie viel Strom eine einzelne Internetsuche verbraucht. Die Londoner Times schrieb einmal, mit der Energie könnte man das Wasser für eine Kanne Tee zubereiten.
Hinter den Kulissen passiert in den 0,2 Sekunden, die Googles Computer für eine Antwort brauchen, eine Menge. Bis zu 1000 einzelne Rechner sind beteiligt. Trotzdem hält sich die Energie, die dafür benötigt wird, im überschaubaren Rahmen. Google selbst gibt den Stromverbrauch für eine Anfrage (inklusive der Vorarbeiten, die dafür nötig sind, also etwa die Erstellung des Suchindex) mit 0,0003 Kilowattstunden an. Die angesprochene 60-Watt-Birne (die es ja bald nicht mehr geben soll) kann mit dieser Strommenge lediglich 18 Sekunden lang brennen – von wegen eine Stunde.
Google vergleicht auch den CO2-«Fußabdruck» einer Suche mit dem Autofahren. Das ist natürlich noch schwieriger, weil es dabei immer drauf ankommt, wie der Strom erzeugt worden ist. Jedenfalls kommt die Firma auf einen Wert von 0,2 Gramm CO2 pro Suchanfrage – das erzeugt ein Auto schon, wenn es nur einen Meter weit fährt.
Das alles klingt nach wenig, aber natürlich macht’s die Masse. Jetzt schon brauchen die großen Datencenter in den USA mehr als ein Prozent des Stroms. Oder anders gesagt: Die meisten Länder der Erde verbrauchen weniger Elektrizität, als allein die Google-Server benötigen.