Nase und Ohren eines Menschen wachsen auch noch im Alter weiter
Stimmt wohl. Die wissenschaftlichen Daten zu dieser alltäglichen Frage sind allerdings äußerst dünn. Eins scheint sicher zu sein: Ältere Menschen haben größere Nasen und Ohren als jüngere. Zu den Nasen gibt es eine Untersuchung von Andreas Zankl, einem Genetiker an der Universität Zürich. Der vermaß 2001 die Gesichtserker von 2500 Probanden aller Altersgruppen. Ergebnis: Mit 97 ist die Nase im Durchschnitt um 0,8 Zentimeter länger als mit 30.
Die Frage nach den Ohren beschäftigte eine Gruppe von Ärzten in der britischen Grafschaft Kent. Sie ermutigten ihre niedergelassenen Kollegen, im Rahmen anderer Untersuchungen auch das Hörorgan ihrer Patienten zu vermessen. Aus den Daten von 206 Patienten entwickelte James Heathcote eine Formel: Die mittlere menschliche Ohrlänge in Millimetern beträgt demnach 55,9 + (0,22 × Alter in Jahren). Heißt also: In fünf Jahren wird das Ohr einen Millimeter größer.
Aber heißt es das wirklich? Zunächst besagen diese Daten nur, dass die heutigen Alten längere Nasen und Ohren besitzen als die heutigen Jungen. Das kann auf stetiges Wachstum zurückzuführen sein. Es gibt aber auch eine andere Deutungsmöglichkeit: Vielleicht werden aus irgendeinem Grund Menschen mit großen Ohren und Nasen besonders alt? Das sagt man zum Beispiel in China.
Zusammenfassend ist zu sagen: Es gibt gute Indizien, dass die Riech- und Hörorgane im Alter weiter wachsen, aber letztlich geklärt werden könnte die Frage nur durch Studien, in denen man bei einzelnen Probanden ein Leben lang immer wieder nachmisst.