Kapitel 83
Innenstadt von Chicago
Die Vierergruppe hatte sich dicht zusammengedrängt. Das würde die letzte Besprechung sein, bevor sie auszogen. Der Marschbefehl würde in weniger als dreißig Minuten eintreffen.
»Ihr alle kennt die Schritte, die vor uns liegen«, sagte Ammon, und die anderen nickten. »Ich nehme das Gerät. Ihr beide …« – er deutete auf die arabischen Brüder – »… haltet bewaffnet Wache.« Er wandte sich an die Frau. »Du nimmst die anderen Waffen, und sobald wir vor Ort sind, gibst du sie an uns aus.«
Inzwischen war das Gerät, dessen Herzstück aus dem Irak gekommen war, in ihrer Chicagoer Werkstatt mit den anderen Bestandteilen versehen worden. Der kleine Apparat befand sich nun in Blasenfolie eingewickelt und sorgfältig versteckt in einem Rucksack, der nur wenig größer war als die üblichen, sodass niemand darauf kommen würde, welch brutale Detonationskraft darin verborgen war.
Ammon machte eine Pause und ließ den Blick über die Gruppe schweifen. »Unser Bruder vor Ort hat uns den Weg bereitet. Vergesst nicht, wir halten uns an die Karte, sobald wir drin sind – nur die vorbereiteten Flure und Räume werden dunkel sein. Setzen wir auch nur einen Fuß irgendwo anders hin als vorgesehen, werden wir sofort entdeckt. Verstanden?«
Die drei nickten.
Die Vierergruppe war wegen ihrer Hingabe, Loyalität und Zuverlässigkeit ausgewählt worden. Ammon, der in der US-Armee als Staff Sergeant Paul Johnson bekannt war, stellte ohne jeden Zweifel die beste Wahl dar, um das Team zu leiten. Er hatte das Herzstück des Geräts aus dem Irak zwischen seinen persönlichen Gegenständen herübergebracht; und das Eingehen dieses Risikos sowie seine Tüchtigkeit bei der Durchführung des Transports hatten die gegenwärtige Operation überhaupt erst möglich gemacht. Die anderen drei Mitglieder waren aufopferungsvolle, seit Langem erleuchtete Wissende. Die Frau, die von ihnen Priscilla genannt wurde – anstatt ihres Taufnamens Anna-Belle –, gehörte der amerikanischen Bruderschaft an.
Die beiden anderen Männer waren arabischer Herkunft und für ihren Teamleiter schlicht »die Araber«. Er war kein Rassist, und in einem anderen Zusammenhang wäre er womöglich in einer persönlicheren Weise auf sie zugegangen. Doch für die augenblickliche Operation war es genau ihre ethnische Zugehörigkeit, auf die es ankam. Ihre dunkle Hautfarbe, ihre schwarzen Haare und ihre zweifelsfrei arabischen Gesichtszüge waren heute ihr größter Vorzug.
»Sobald wir auf Position und in Sicherheit sind«, fuhr Ammon fort, »mache ich den Apparat scharf und stelle den Zeitzünder ein. Dann halten wir Wache, bis der Augenblick gekommen ist. Das ist unsere Bestimmung. Nicht einer von uns wird den Ort lebend verlassen.«