Kapitel 37

Über dem Süden von England

Um 23.45 Uhr näherten sich über der südenglischen Landschaft zwei Flugzeuge ihrer Reisehöhe, das eine dem anderen zwanzig Minuten voraus und auf einer schnelleren Route. Der frühe ägyptische Morgen würde sie beide willkommen heißen – und auch zwei kleine, darin sitzende Reisegruppen mit völlig unterschiedlichen Zielsetzungen.

In ihrer Dreiersitzgruppe an Bord des British-Airways-Flugs 155 machten es sich Emily, Michael und Chris bequem. Sie begannen ihre Reise mit einem Gefühl der Zuversicht. Der Tag hatte zwar mit einer Tragödie begonnen, doch er endete in Aktivität. Emily war überzeugt, mit der Auffindung des Gegenstands, auf den die alte Karte hinwies, bekämen sie das notwendige Instrument in die Hand, um Andrews Mördern eine Falle zu stellen. Wie schon früher in ihrem Leben fanden Relikte der Vergangenheit den Weg in ihre Gegenwart, und das nicht nur einfach als Objekte antiquierter Neugierde. Sie wusste noch nicht genau, was sich an dem im Manuskript gekennzeichneten Zielort befand, und sie wusste noch nicht, was der Begriff »steinerner Schlüssel« bedeutete. Doch was immer es war, sie würde dieses Stück der Geschichte dazu benutzen, die Geschichte zu ändern – dafür zu sorgen, dass die traurige Saga von der Ermordung ihres Cousins nicht das letzte Kapitel seiner Geschichte blieb. Es würde Gerechtigkeit geben. Es würde eine Auflösung geben.

Einhundertvierzig Kilometer weiter südlich saßen Aqmal und Marcianus stoisch an Bord eines Jets der EgyptAir, der allmählich seinen Vorsprung vergrößerte. Für Aqmal würde die vor ihnen liegende Mission schnell ablaufen und einen endgültigen Abschluss finden: Sie würden das Trio gerade so lange verfolgen, bis sie außer Sichtweite der zahllosen beobachtenden Blicke im Stadtzentrum waren. Dann würden drei Kugeln – wenn das Ziel stimmte – die betreffenden Personen rechtzeitig genug erledigen, um am Mittag einen Rückflug nach England erwischen zu können.

Für Marcianus jedoch war der vor ihnen liegende Weg nicht nur praktischer Natur: Er war göttlich. Jenen, die damit drohten, sein großes Ziel zu kippen, würde Marcianus einen Strich durch die Rechnung machen. Der Rest der Karte würde wiederbeschafft, der steinerne Schlüssel geborgen. Und dann würde er ein seit zweitausend Jahren erwartetes göttliches Ziel erfüllen. Seine Leute hatten sich in Windungen durch die Geschichte bewegt, verborgen in den dunklen Ecken der Zeitläufte – und das alles für das eine: um am Ende der Welt zu stehen, am Ende von Allem, und befreit zu werden.

Der verborgene Schlüssel
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