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»Aufstehen, Mann, die Räder müssen rollen. Wir haben das Go von Major Tom, und Jeppesen war auch schon fleißig.«
Immer nachdem er mit Sabina telefoniert hat, steht Nick für anderthalb Stunden total unter Strom, so, als ob er sich eine Line Koks reingezogen hätte. Hektisch rafft er seine TShirts aus allen Ecken des Zimmers zusammen und schmeißt sie aufs Bett, während er dazu laut und schräg pfeift - das Thema von Jeopardy, warum auch immer. Kein Zweifel, vor Kurzem muss wieder ein heimliches Telefonat unter der Dusche stattgefunden haben. Gott, hoffentlich telefonieren sie echt nur.
»Wir haben schon ...«
Er hält sein Handy ein bisschen weg und kneift die Augen zusammen. Ha! Sollte er tatsächlich weitsichtig werden? Das wäre ja der Knaller, so unverschämt, wie das Alter bisher an ihm vorbeigegangen ist. „»... kurz nach sieben.«
Danke, mein Freund, danke fürs Ausschlafenlassen. „In ziemlich genau vier Stunden geht unsere Maschine.«
Er dreht das Handgelenk so rum, als ob er eine Armbanduhr ablesen würde.
»Uhrenvergleich!«
Albernes Gackern, noch schrägeres Pfeifen. Komm zum wahren Punkt!
»War Andie dran?«
»Ne, irgendein Typ. John hat übrigens eine seltsame Order geschickt: Wir sollen die Daten aus Irvings geheimen Archiv kopieren - und danach die Originaldaten löschen. Komisch, oder?«
Ja, komisch. Genau wie die Tatsache, dass wieder der Typ dran war. Gedanken ordnen, den völlig bizarren Status kurz festhalten. Wir fliegen in vier Stunden nach Seattle, um den geheimem Datenbunker eines - ziemlich verwirrten - Computerschrats auszuheben. Unser Gepäck: zwei Duty-free-Tüten voller TShirts, teilweise getragen, teilweise noch in Plastikfolie eingeschweißt, zwei Dienstrechner und ein Grid Compass 1101,Typ CIA. Außerdem noch ein Stapel vermutlich geheimer Dokumente des US-Verteidigungsministeriums plus Mikrochip-Baupläne. Wenn es so etwas wie Sicherheit heute noch gibt, kann das bei der Ankunft in Seattle nur eines bedeuten: full cavity search, komplette Durchsuchung aller Körperöffnungen. Danach lebenslange Dunkelhaft, unterbrochen von gelegentlichem Seife-Aufheben in der Gemeinschaftsdusche.
»Sag mal, glaubst du, die lassen uns mit dem ganzen Kram rein?«
Nick hört kurz auf zu flöten.
»Klar.«Er klingt überzeugt. Vielleicht weiß er was, was ich nicht weiß, zum Beispiel. dass Jeppesen mal wieder für eine reibungslose Abfertigung sorgt, mit einem geheimen Funkspruch oder so. Nüchtern geht es deutlich schneller, das Bollwerk vor der Zimmertür wieder wegzuräumen. Knapp zehn Minuten, dann ist der Weg frei. Weder auf dem Gang noch im Frühstücksraum war eine Spur von ihnen zu sehen, alle Leute machten einen unverdächtigen Eindruck, sofern überhaupt noch jemand unverdächtig ist. Um den Abschied von Malaysia zu feiern, bestellen wir Croissants und Birchermüsli.