LEVEL 09

In den letzten paar Tagen haben wir herausgefunden, dass sechs Uhr die schlechteste Zeit ist, um an einer Tankstelle in Amerika einen Kaffee zu kaufen. Dann ist nämlich die Frühschicht gerade noch nicht da, und die Halbwüchsigen von der nächtlichen Friedhofs-Schicht haben keine Lust, eine neue Kanne aufzusetzen, weil sie ja eh gleich gehen. Das heißt, man kriegt das Zeug, was seit dem Vorabend auf der Warmhalteplatte steht, ein bitterer Kaffeesirup, zu dem unsere Omas wohl noch Negerschweiß gesagt hätten. Doch wer wollte schon die Koffeinkameradschaft untergraben? Also runter damit. Heute Morgen, ohne Frühstück im Magen, fließt das Zeug besonders zäh. In dem Dorf, wo wir übernachtet haben, war zu der Opa-Uhrzeit, zu der wir aufgestanden sind, nämlich das einzige Café auf der Hauptstraße noch zu. Also Frühstück an der Tanke kaufen. Jetzt rollen die Räder wieder, und mein Beifahrer isst genüsslich einen Chocolate Cake Dip -Donut, der laut dem Aufkleber auf der Packung ein Viertel des täglichen Fettbedarfs deckt. Ich kaue auf einem harten Trail Bar -Fitnessriegel herum und verfluche das Gesetz, das die Lebensmittelhersteller zwingt, Nährwertangaben auf ihre Produkte zu drucken. Unterdessen tauchen um uns herum die ersten Ausläufer von Alamogordo auf: Wassertürme, Autowerkstätten, Matratzengroßhändler. Die Gegend ist nicht halb so wüst, wie wir dachten, eher ein bisschen bergig wie in Kalifornien. Trotzdem verspricht es ein heißer Tag zu werden, denn schon jetzt, um kurz vor sieben morgens, schaltet die Klimaanlage im Wagen von Heizen auf Kühlen um. Klick, der typische Kühlmittelmief - Typ: Hallenbad am Morgen - kriecht aus der Lüftung. Nick versucht, ein wenig Spannung in unsere anstehende Exkursion zu bringen.

»Letztens hat da jemand gegraben und wurde erwischt. Er musste angeblich 25 Dollar Strafe zahlen, und die Cops haben ihm die Schaufel abgeknöpft.«

Aha, ist ja interessant. Statt höflich nachzuhaken, tue ich so, als müsse ich mich aufs Fahren konzentrieren, was natürlich nicht nötig ist, da der kleine Staatshighway völlig verödet in der Morgensonne gart. Nick legt ungerührt nach: »Dann hat er's am nächsten Tag noch mal versucht - und musste wieder blechen. Seitdem hat angeblich keiner mehr die Grabruhe gestört.«

Nachdem auch sein zweiter Versuch, eine Konversation zu starten, ins Leere läuft, gibt er auf und fummelt wieder am Radio rum. Wir sitzen nebeneinander und starren nach vorne. Es ist völlig klar, warum das Cheerleading nicht wirkt: Wir wissen beide viel zu gut, dass uns am Ende der Straße nicht die sagenumwobene Atari-Müllkippe erwartet, sondern einer dieser Anti-Höhepunkte, die schon fast zum Markenzeichen unserer Trips geworden sind. Nach zehn Minuten Fahrt durch das Städtchen, über das es absolut nichts zu sagen gäbe, erreichen wir den Autohaus-Gürtel. Nick hat mittlerweile seinen Rechner ausgepackt und jongliert ihn auf seinen Knien.

»Hier rechts«, befielt er, während er mit seinem Zeigefinger unsere Route auf dem Satellitenfoto nachzeichnet. Hinter Checker Auto Parts und dem Hidy Ho Drive-In hört die geteerte Straße auf, und wir biegen in einen Schotterweg ein. Er ist so ausgefahren, dass sich zwischen den Fahrspuren ein unangenehm hoher Berg von Steinen aufgetürmt hat, der alle paar Meter an unserer Ölwanne kratzt. Krack! Unser Unterboden hobelt den ersten Brocken ab. Wir schauen uns kurz an und lachen etwas unsicher. Die Angst davor, auf so einer Piste liegen zu bleiben, steckt bei uns beiden tief, schließlich ist es verboten, mit einer Limousine auf unbefestigten Wegen zu fahren. Wer doch liegen bleibt, muss alles selbst zahlen, Abschleppen, Wagenreparatur und so weiter. Und auf der letzten Tour haben uns die Vermietgangster schon 250 Dollar abgeknöpft, nur weil ein kleiner Riss in der Frontscheibe war. Die Angst fährt also mal wieder mit. Gottlob ist die Sache schnell ausgestanden. Nach nicht einmal fünf Minuten haben wir unser Ziel erreicht - ein Schild im Nirgendwo, das davor warnt, weiterzufahren oder herumzustreunen, wie so oft. Man kann nicht einmal ein vernünftiges Foto machen, weil zwei riesige Agaven den Blick versperren; mit viel Fantasie meine ich in der Ferne ein paar verrostete Müllcontainer zu erkennen, aber vielleicht auch nur deshalb, weil Nick mir den Haufen vorher auf dem Sat-Foto gezeigt hat.

»Das war's wohl«, fasst Nick das Offensichtliche zusammen. Was immer hinter dem Zaun liegt - wir werden es nie erfahren. Schlummern unter der Erde wirklich Berge von feinster Vintage-Ware, perfekt konserviert vom trockenen Wüstenklima? Oder haben die Bulldozer schon vor einem Vierteljahrhundert alle Platinen zu Splittern zermalmt? Was soll's, die Schildhörigkeit verbietet jede weitere Aktion. Also bleibt uns nur, ein paar Erinnerungsfotos von den zwei Agaven zu knipsen, dann geht die Fahrt ziemlich still weiter. Eine von Nicks wirklich coolen Eigenschaften ist, dass er sich von solchen Sachen nicht unterkriegen lässt. Schon nach fünf Meilen fängt er an, seine Vertuschungstheorien von vorne zu spinnen, wie eine Platte mit Sprung.

»Ich wette, diese Müllcontainer waren bis oben hin voll mit Cartridges«, sagt er. Das sei ja mal wieder eine »geile Aktion« gewesen. Und überhaupt: Dass ausgerechnet in der Nähe von Roswell ganze Lkw-Ladungen des Spiels E. T. vergraben seien, könne ja auch kein Zufall sein, da sei er sich jetzt sicherer denn je. Ausnahmsweise fehlt mir heute die Energie, um ihn auf den geistigen Spielplatz zu begleiten. Oder vielleicht sieht er das gar nicht so, und er glaubt echt an diese Spinnereien? Ich schaue zur Seite: Nick grinst und hält sich Dr.-Evil-mäßig den Zeigerfinger in den Mundwinkel: »Vielleicht haben die ja gleich noch einen Polybius -Automaten hinterhergeschmissen und verscharrt? «

Ich verstehe kein Wort.

»Diese Dinger aus der DDR? «

Nick rollt mit den Augen.

»Nein, die hießen Polyplay . Kennst du die Geschichte nicht? Also: 1981 soll in einer Bar namens Blue Diamond in Portland/Oregon ein geheimnisvolles Videospiel aufgetaucht sein. «

Unglaublich, wie kann er sich all diese Einzelheiten immer merken?

»Schon wenige Stunden, nachdem das Gerät aufgestellt worden war, ereigneten sich angeblich seltsame Dinge: Kids, die an dem Automaten mit dem Namen Polybius gespielt hatten, verloren ihr Gedächtnis, wussten nicht mehr, wie sie heißen und so weiter. Nachts sollen sie Albträume gehabt haben. Nach ein paar Wochen tauchten dann Männer in schwarzen Anzügen ...«

Ich versuche, Nick abzuwürgen.

»Oh bitte, nicht der Men-in- Black-Quatsch ...«

Doch meine Ungläubigkeit feuert ihn erst richtig an. Nick lehnt sich halb über die Mittelkonsole rüber, damit ich auch ja jedes Wort gut verstehe: »Spielt doch keine Rolle, ob die Anzüge schwarz waren. Die Herren sind da jedenfalls rein und haben aus dem Automaten irgendein Modul ausgebaut - ohne auch nur eine einzige Münze rauszunehmen! Stell dir das mal vor! Warum haben sie die Kiste denn aufgestellt, wenn ihnen das eingeworfene Geld egal war? Einen Monat später jedenfalls verschwand der Polybius -Automat dann wieder so plötzlich, wie er aufgetaucht war. «

Das war's. Jetzt ist das Maß voll.

»Ich fahr dann mal die nächste raus, damit wir uns bei Wal-Mart ein bisschen Alufolie kaufen können ...«, sage ich. Mein Beifahrer zuckt auf seine Seite zurück und verstummt auf der Stelle. Wenn er eine Sache nicht leiden kann, dann, dass ihn jemand nicht ernst nimmt. Dabei mache ich doch nur Spaß: Tinfoil-Hats nennen die Amis all jene Verschwörungstheoretiker und Irren, die glauben, dass Vater Staat sie mit irgendwelcher Geheimtechnik manipulieren will, und die als Schutz gegen die Gedankenkontroll-Strahlen angeblich einen Hut aus Alufolie aufsetzen. Soviel Selbstironie müsste eigentlich drin sein, finde ich. Doch Nick steckt seine Nase nur schmollend in die Straßenkarte. Dabei könnte man über diese Polybius -Sache noch einiges reden. In meinen Ohren klingt die nämlich verdächtig nach einem Aufguss der Story, die früher über das Arcadespiel Tempest zirkulierte: Anders als die meisten Spiele der goldenen Ära, die wie ägyptische Wandmalereien die Action nur von der Seite zeigten, kamen bei Tempest die Gegner Günter-Netzer-artig aus der Tiefe des Raumes angeflogen. Der Legende nach hatte dieser 3D-Effekt allerdings eine üble Nebenwirkung: Testspielern wurde schwindelig und schlecht, weil sich die Röhren im Hintergrund und nicht die Waffe des Spielers bewegten. Nachdem die Programmierer den Hintergrund fixiert hatten und der Spieler seine Klaue steuerte, hatte sich das Problem angeblich erledigt. Vielleicht nutzte Polybius einen ähnlichen 3D-Trick,um die Zocker zu verwirren? Aber Nick scheint an einer weiteren Diskussion nicht interessiert zu sein, also lasse ich die Sache auf sich beruhen, und wir gleiten weiter durch das Nichts. Die meisten Touristen, die an der Westküste ankommen, haben gute Gründe, nicht bis nach New Mexico zu fahren, sondern kurz hinter dem Grand Canyon wieder umzukehren. Genau wie die Generäle, die hier die ersten Atomtests stattfinden ließen. Denn in diesem Staat konnte der Fallout schlichtweg am wenigsten Schaden anrichten. New Mexico ist das große Nichts. An sich ist das ja noch kein Problem, schließlich freut man sich gerade als Deutscher darüber, in die Ferne schauen zu können und mal kein Gewerbegebiet zu sehen. Nein, unsere Schwierigkeit mit New Mexico ist, dass die Leere hier nicht erhaben ist wie im Tal des Todes, wo wirklich nichts existiert außer Steinen und einem Death Valley Health Center - übrigens immer wieder ein Lacher. In New Mexico ist das Nichts halbherzig: Schöne Wüsten ziehen sich quer durch den Staat, allerdings sind sie ein bisschen mit Sträuchern bewachsen. Es gibt einsame Highways, aber anders als in Nevada läuft man keine Gefahr, bei einer Autopanne gleich zu verdursten. Die Städtchen riechen nach Provinzmief, sind aber urban genug, um einen Coffeeshop zu haben. Dieses allgegenwärtige Bisschen macht die Fahrt unendlich anstrengend. Mit lähmenden 60 Meilen pro Stunde zuckeln wir den Highway entlang, der sehr schön sein könnte, wenn er nicht alle zehn Minuten eine hässliche Kurve hätte. Auf Mittelwelle kreischt irgendein irrer Pfarrer vom »Devil«, die Klimaanlage brummt auf Hochtouren. Gerade als ich kurz davor bin, in die gefürchtete Highway-Hypnose zu verfallen, brüllt mir Nick ohne Vorwarnung ins Ohr.

»Schnell, dreh mal um! «

Ich schaue kurz in den Rückspiegel und steige auf die Bremse. Wahrscheinlich hat Nick mal wieder ein interessantes überfahrenes Tier gesichtet.

»Fahr mal zurück«, instruiert er.

»Warum?«, frage ich.

»Jetzt fahr halt! «

Ich wende unser Schiff mitten auf der Straße, und wir rollen langsam zurück. Was war denn? Das Letzte, was ich aus dem Augenwinkel registriert habe, war ein kleines Geschäft am Straßenrand, einer dieser Army-Shops, die es in der Provinz an fast jedem Highway gibt und die altes Militärzeug verkaufen - Stiefel. Jacken, Zelte und so. Nach einer halben Meile haben wir den Laden erreicht, und ich stelle den Wagen am Straßenrand ab.

»Black Hole« steht auf dem Schild, das auf dem Dach der Baracke angebracht ist; zwischen »Black« und »Hole« steckt eine weiß angemalte Bombe, und es sieht tatsächlich aus, als ob hier vor Kurzem eine Explosion stattgefunden hätte: Der Vorplatz ist übersät mit Metallrohren, Aktenschränken und alten Staubsaugern, die nebeneinander und übereinander gestapelt sind. Nick macht immer noch keine Anstalten zu erklären, warum wir schon wieder eine Müllhalde besuchen müssen, sondern steuert zielsicher auf den Eingang zu. Mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als meine Menschenallergie zu überwinden und hinterherzugehen. Schon einen Schritt hinter der Schwelle wird klar, dass dieser Laden ein Geheimnis hat.

»Hier hätte Kubrick seine Requisiten für Dr. Strangelove kaufen können«, raunt Nick.

»Oder Crichton die Laborausrüstung für Andromeda Sirain «, spiele ich zurück. Bis unter die Decke stapeln sich Oszilloskope, Messgeräte, Schaltschränke im reinsten Sechzigerjahre-Stil. Verchromte Schalter, Kontrolllampen, mechanische Messzähler hinter polierten Paneelen, in die mächtig klingende Worte wie »Turbo Pump Operation « eingraviert sind. Wir sind umgeben von schwarz eingefassten Rundinstrumenten. wie ich sie zum letzten Mal im völlig veralteten Physiksaal unserer Schule gesehen habe. Seltsam: Obwohl auf dem Parkplatz zwischen den Staubsaugern mehrere Wagen standen, scheinen wir hier drinnen die einzigen Kunden zu sein.

»Alter!«

Nick schubst mich an und zeigt auf ein 19-Zoll-Rack mit einer Festplattenstation. Quer über das Gehäuse klebt ein orangefarbenes Schild mit der Aufschrift Secret . Daneben steht ein gefährlich aussehender Edelstahlzylinder, in den ein kleines Bullauge eingelassen ist. Das Glas muss mindestens drei Zentimeter dick sein.

»That's a Fermacell Fermentor. They used to make Anthrax with that.«

Wir drehen uns um. Hinter uns steht ein älterer Herr, anscheinend der Besitzer des Ladens. Unseren Schock spürend, lächelt er ein wenig müde.

»Hi, I'm Ed. Just let me know if I can do anything for you.«

Der Mann mit der heiseren Stimme sieht aus wie eine Kreuzung aus verwirrtem Professor und Hippie: Sein rosarotes Gesicht wird von einem für das Alter sehr dichten grauen Schopf eingerahmt, er trägt eine Strickjacke und ein sauber gebügeltes blaues Hemd, in dessen Tasche drei sorgsam positionierte Kugelschreiber stecken. So weit das Rentnerklischee. Doch einige Details fallen krass aus dem Rahmen, zum Beispiel das indianische Schmuckstück, mit dem er den Kragen seines Button-down-Hemds zusammenhält, oder seine Hose mit Seitentaschen und grauem Camouflage-Muster. Unweigerlich läuft im Kopf die passende Filmbiografie ab: Ed, ein aufstrebender Jungwissenschaftler im Los-Alamos-Nuklearlabor, verliebt sich in Nancy, Tochter aus bürgerlichem Haus und Blumenkind. Sie überzeugt ihn, dem militärisch-industriellen Komplex den Rücken zu kehren und mit ihr nach Haight-Ashbury, dem Hippie-Stadtteil San Franciscos, zu ziehen. Aber die Sache funktioniert nicht, weder zwischen Ed und Nancy noch die Bewegung insgesamt. Am Tag, als die Hells Angels beim Stones-Konzert in Altamont einen Besucher abstechen und der Summer of Love offiziell zu Ende ist, packt der Forscher seine Sachen und kehrt nach New Mexico zurück. Doch im nuklearen Establishment ist für den Rebell keinen Platz mehr, und so eröffnet Ed am Highway einen Laden mit gebrauchter Laborausrüstung. Noch heute nennt er sein Sortiment »Atommüll« und hat sein Geschäft mit Protestfolklore von damals geschmückt.

»One bomb is too many«, steht auf einem Schild, das über einem der Gänge im Laden hängt; darüber hat der Besitzer einen Atompilz gemalt. Ob die ausgedachte Lebensgeschichte stimmt, werden wir nie erfahren. Denn dafür müssten wir mit Ed reden und das widerspräche einer der Grundregeln auf allen unseren Reisen: kein Kontakt zu Menschen außer Motel-, Restaurant-und Tankstellenpersonal. Die Interrail-Zeiten, in denen »Leute kennen lernen« zu den erstrebenswerten Urlaubs zielen gehörte, haben wir längst hinter uns gelassen - wenn es die überhaupt einmal gab. Im Laufe der Jahre haben wir festgestellt, dass es viel mehr entspannt, das Land ohne Leute kennen zu lernen. Deshalb lenke ich das Gespräch mit dem Althippie in nützlichere Bahnen: »Do you happen to have any computer games?«

Ed überlegt einige Sekunden und trottet dann einen der finsteren Gänge hinunter .

»I used to have this box ...«

Wir folgen ihm im Gänsemarsch, marschieren an einer Reihe elektrischer Schreibmaschinen und Geigerzähler vorbei. In einer Ecke hinter etwas, das wie ein Rasterelektronenmikroskop aussieht - auf dem Schild ist »Navy Department - Bureau of Ships« eingraviert -, wird Ed fündig. Er zieht eine Kiste hervor, die bis oben mit alten Autorücklichtern vollgepackt ist. Mit seiner zerfurchten Hand trägt der alte Mann die oberste Müllschicht ab und fischt einige alte Cartridges für das Atari VCS hervor. Bingo. Schon auf dem ersten Plastikkästchen ist der kleine Elliott mit seinem ver-schrumpelten Freund zu sehen. Keine Frage, dieser Karton muss haarscharf der Bestattung in Alamogordo entgangen sein - oder eben nicht.

»I don't know whether they still work ...«.

sagt Ed vorsichtig . Ich sehe, wie sich Nicks Mundwinkel nach oben biegen, und kann seine Gedanken förmlich hören: Natürlich gehen die noch, und wir wollen sie, jetzt sofort, um jeden Preis! Der Plan, sich nichts anmerken zu lassen, geht in diesem Moment wie üblich den Bach runter.

»Nice«, stottere ich verlegen. Spätestens jetzt hat Ed spitzgekriegt, dass wir uns mit jeder Faser unseres Körper nach diesem verdammten Karton verzehren. Er kramt weiter herum und holt eine komplette, aufgeschraubte Konsole hervor. Es folgen weitere Cartridges, Kabel, Joysticks in verschiedenen Stadien der Demontage.

»How about the whole box for, like, 50 bucks?«, schlägt Atom-Ed verschmitzt vor. Noch ehe er mit den Augenlidern klimpern kann, ist das »Okay« bereits aus meinem Mund gekommen, und wir setzen uns wieder im Gänsemarsch in Bewegung, diesmal Richtung Kasse. Wo in Coffeeshops üblicherweise der erste eingenommene Dollarschein in einem Rahmen präsentiert wird, prangt bei Ed eine Karte von New Mexico. Ich schaue auf die Uhr, dann auf die Karte. Mist, schon nach vier. Was wir jetzt brauchen, ist eine mittelgroße Stadt mit Motel und Elektronikladen. Wir könnten nach Santa Fe fahren, aber da sind wie erst vor einer halben Stunde durch, wir müssten also die gleiche Straße, die wir gekommen sind, zurückgondeln - ein klarer Verstoß gegen unsere Road-Regeln. Oder wir versuchen, noch bis zur Interstate nach Arizona zu kommen, entlang der Schnellstraßen sind die Käffer ja auch größer. Auf jeden Fall wartet ein Haufen Arbeit auf uns.

Extraleben - Trilogie
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