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Mehrere Tage nach dem Geburtstag des Herrschers war Kaniũrũ mit einem merkwürdigen Anliegen bei ihm erschienen. Er wollte Vergebung. Wofür? Kaniũrũ beichtete, die Hinkende Hexe und den durchtriebenen Zauberer getötet zu haben, und fügte hinzu, dass die Hinkende Hexe niemand anderes gewesen sei als Nyawĩra. Der Herrscher war von seiner Ergebenheit so gerührt, dass er ihn umarmte. Danach konnte Kaniũrũ mehrere Wochen lang nichts falsch machen, und als der Herrscher beschloss, die Geburt der Mehrparteiendemokratie zu verkünden, war Kaniũrũ sein engster Vertrauter. Es war Kaniũrũs brillante Idee gewesen, Baby D auf einem Gemälde darzustellen und dessen Enthüllung dramaturgisch zu inszenieren.
Als der Herrscher länger über die Bedeutung von Kaniũrũs heldenmütiger Tat nachdachte, freute er sich umso mehr. Nyawĩra war tot wertvoller als lebendig, und das nicht nur wegen der Beseitigung einer Bedrohung. Er wollte ihr Schicksal als das aller anmaßender Frauen hinausposaunen, die glaubten, sich dreist männliche Vorrechte aneignen zu können.
Die Beseitigung des Herrn der Krähen hingegen rief widersprüchlichere Gefühle in ihm hervor. Der Zauberer hatte sich ja als nützlich erwiesen. Die Behauptung von der Schwangerschaft des Herrschers, die er in die Welt gesetzt hatte, hatte dem Herrscher erlaubt, seinen Kritikern zu begegnen. Trotzdem blieben schwere Bedenken!