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Das Parlament war brechend voll. Das Kabinett, die Abgeordneten und sogar einige ausländische Diplomaten waren lange vor der festgesetzten Zeit da. Die Medien fieberten und hofften, irgendetwas herauszubekommen, das dem großen aburĩrischen Mysterium einen Sinn geben könnte: sieben Donnerschläge und der unvorstellbare Smog. Das amerikanische Fernsehen, das sich in Amerika geweigert hatte, dem Herrscher ein Interview zu gewähren, bettelte jetzt um ein Exklusivgespräch. Jeder, der ein Radio oder einen Fernseher besaß, klebte am Gerät und wurde von denen umringt, die keines hatten.
Der Parlamentspräsident klopfte mit dem Holzhammer auf den Tisch. Die mit Spannung erwartete Sitzung begann.
„Ehrlich, Haki ya Mungu, ich habe mich ständig gefragt, wie er ins Parlament gelangen würde“, erzählte A.G. „In welchem Gefährt würde er vorfahren? Wie würde er das Gebäude betreten, denn ich hatte nicht gehört, dass man die Türen vergrößert hatte. Wollte man ihn so durch den Eingang schieben, wie man ihn in den Jumbo-Jet verfrachtet hatte? Worüber würde er sprechen? Würde er das Schicksal des Herrn der Krähen erwähnen? Und was würde er zu den Gerüchten über seine Schwangerschaft sagen? Fragen über Fragen …“
Arbeiter hatten sich den Nachmittag freigenommen, einige von ihnen inoffiziell, denn keiner wollte die Nachrichten verpassen. A.G. kannte einen Teeausschank, Wĩra-no-nda, in dem es einen Fernseher gab. Er ging zeitig hin, musste aber feststellen, dass andere noch früher gekommen waren. Dennoch ergatterte er einen Platz, von dem aus er den Bildschirm recht gut sehen konnte. Alle umringten den Fernseher wie ein Bienenschwarm, der summend seinen Stock umschwirrt. Als sie den Herrscher erblickten, wurden sie still.