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Machokali, der offiziell damit betraut worden war, den Herrn der Krähen zu fassen, wollte diese Aufgabe erfüllen, bevor seine Rivalen die ihren erledigten. Seit der verheerenden Amerikareise hatte er das Gefühl, als wäre seine Macht im Sinken, und er glaubte, seinen Status nur dadurch wiederherstellen zu können, indem er Geld für Marching to Heaven auftrieb. Allerdings gab es keinerlei Anzeichen dafür, dass die Global Bank die Mittel bald freigeben würde. Wollte er Einfluss im Herzen der Macht zurückgewinnen, war die Ergreifung des Herrn der Krähen von größter Bedeutung. Doch er wusste nicht, wo er die Suche nach dem Herrn der Krähen beginnen sollte. Es stand nicht einmal fest, dass der Zauberer nach Aburĩria zurückgekehrt war. Auch er dachte an ein Fahndungsplakat, A.G. brachte ihn jedoch davon ab.
„Ehrlich! Haki ya Mungu“, erzählte A.G. später, „ich habe ihm gesagt, keine menschliche Hand kann ein Bild anfertigen, das dem Herrn der Krähen ähnlich sieht. Fragt euch selbst: Wer war der Herr der Krähen? War er Mann oder Frau? Ich wusste ganz genau, dass er die Fähigkeit besaß, sich in einen Mann oder in eine Frau oder in etwas anderes zu verwandeln. Er ist ein Wirbelwind. Er ist ein Blitz. Er ist ein Gewittersturm. Er ist Sonne und Regen. Er ist Mond und Sterne. Wie soll man ein Bild von Luft, Atem und Seele zeichnen? Der Herr der Krähen ist das Wesen, das allem Leben einhaucht. Wie soll man davon ein Bild zeichnen? Ich sagte zu ihm: ‚Geben Sie mir Zeit, lassen Sie mir freie Hand und ich mache ihn ausfindig.‘“
Machokali war einverstanden und übertrug A.G. die Suche nach dem Herrn der Krähen. Er entband ihn von seinen übrigen Dienstpflichten. Doch was er auch unternehmen würde, A.G. sollte ihm regelmäßig Bericht erstatten.
Bevor sie sich trennten, stattete der Minister ihn mit einem Mobiltelefon und einem roten Motorrad aus.