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Als getreue Diener des Staates und loyale Leutnants Sikiokuus fühlten sich Kahiga und Njoya verpflichtet, ihn über das zu unterrichten, was sie durch das Telefon erfahren hatten – ohne ihm jedoch zu verraten, wie es an ihre Ohren gelangt war. Vor allem aber wollten sie Sikiokuu klarmachen, welch ernste Lage er heraufbeschworen hatte.
„Es ist unsere Pflicht, Sie über jede Bedrohung der Sicherheit des Staates in Kenntnis zu setzen“, begann Kahiga, „und wir fürchten jetzt, dass unsäglicher Ärger auf Aburĩria zukommt.“
„Aburĩria könnte sich ungeahnten Schwierigkeiten gegenübersehen, die das Land erschüttern“, fuhr Njoya fort.
„Was für Schwierigkeiten?“
„Unvorstellbare“, antwortete Kahiga.
„Und wer oder was soll die auslösen?“, fragte Sikiokuu, der an seine eigenen Indiskretionen der vergangenen Nacht dachte.
„Der Herr der Krähen“, meinte Njoya.
„Als Folge seiner Inhaftierung“, sagte Kahiga.
„Er könnte einige seiner Haare einbüßen“, warnte Njoya.
„Oder ein paar Nägel“, setzte Kahiga noch drauf.
„Oder stürzen und sich den Knöchel verstauchen“, meinte Njoya.
„Er könnte unter Bauchschmerzen leiden von dem Essen, das die Gefangenen bekommen“, sagte Kahiga.
„Prügel könnten Kratzer hinterlassen.“
„Die Glieder könnten ihm schmerzen, weil die Gefängnispritsche hart wie Stein ist.“
„Er könnte auf die Weise verschwinden, in der in Aburĩria Staatsfeinde verschwinden“, ergänzte Njoya.
„Und dann werden die, die etwas mit seinem Verschwinden zu tun haben, vom Antlitz der Erde getilgt werden.“
„Wie die Dinosaurier“, hob Njoya hervor.
„Oder implodieren und in Stücke zerspringen wie ein berstender Spiegel…“
„Haltet die Klappe!“, brüllte Sikiokuu seine Leutnants an. „Ihr Miesmacher! Glaubt ihr etwa, der Herr der Krähen ist der Zwillingsbruder Gottes?“