18

Als Sikiokuu den Herrn der Krähen und die Möglichkeit erwähnte, ihn ins Büro holen zu lassen, kam in Tajirika der Schrecken wieder hoch, der ihn zu der Forderung veranlasst hatte, zu Sikiokuu gebracht zu werden. Würde er dem Zauberer niemals entkommen? Waren ihrer beider Schicksale miteinander verknüpft? Vielleicht hatte ihn der Herr der Krähen bereits mit einem mächtigen Zaubergespinst aus Indien verhext, aus dem es kein Entrinnen gab? Wieder stellte sich Tajirika den Tod in der menschlichen Gestalt des Herrn der Krähen vor, der unaufhaltsam wie ein Uhrwerk auf ihn zukam. Der Tod konnte überall lauern, sogar hier draußen. Tajirika durchlebte noch einmal die in ihm aufsteigende Hilflosigkeit, die ihn angetrieben hatte, Sikiokuus Schutz zu suchen. Er sprang auf, ging um den Tisch herum, kniete nieder und umklammerte mit einer unterwürfigen Umarmung die Beine eines erstaunten Sikiokuu.

„Bitte, ich flehe Sie an. Bitten Sie den Herrn der Krähen, mich von dem Todesfluch zu erlösen, mit dem er mich vergangene Nacht belegt hat. Deshalb haben Sie ihn doch zu mir geschickt? Seine Zauberkraft ist überwältigend. Ich wusste es von dem Augenblick an, da er meine Krankheit heilte. Aber damals wusste ich nicht, dass er die Geheimrezepte von Toten verwendet. Wenn Sie den Herrn der Krähen bitten, alle Todesflüche von mir zu nehmen, verspreche ich Ihnen, zu tun oder zu sagen, was immer Sie von mir verlangen. Retten Sie mich. Heben Sie das Todesurteil auf. Bitte.“

Sobald er sich vom Schock der Umklammerung erholt hatte, begann Sikiokuu, die Sache zu durchdenken. Tajirika glaubt also, ich arbeite mit dem Herrn der Krähen zusammen und hätte den Zauberer in seine Zelle geschickt, um ihn mit einem Todesfluch zu belegen? Wie ist er auf diesen Gedanken gekommen? Hier lag also ein Missverständnis vor, das er aber nicht aufklären wollte, weil es seinen Zwecken dienlich war. Der Herr der Krähen war zu einem geheimen Verbündeten geworden, der erreicht hatte, was der Folter nicht gelungen war: Tajirika zur Zusammenarbeit zu bewegen.

„Mr. Tajirika, würden Sie sich bitte wieder auf ihren Platz setzen und mir erzählen, was Sie bewegt?“

„Nein. Erst müssen Sie ihn bitten, den bösen Zauber von mir zu nehmen.“

„Was hat Ihnen der Herr der Krähen gesagt?“

„Es geht nicht darum, was er gesagt hat. Es war nicht schwer für mich herauszubekommen, dass Sie ihn mit dem Befehl in meine Zelle geschickt haben, mich zu töten. Ich habe an unser letztes Gespräch gedacht und wie es endete. Waren die drei Worte, über die ich nachdenken sollte, nicht dieselben wie die, deren Bedeutung der Herr der Krähen geweissagt hatte, als ich wegen meiner Krankheit bei ihm war? Sie haben unserer Unterhaltung noch etwas hinzugesetzt, indem sie ihn um Mitternacht in meine Zelle geschmuggelt haben. Warum mitten in der Nacht, wenn nicht mit dem Ziel, mir etwas anzutun? Mr. Sikiokuu, ich bin kein Idiot. Ich weiß genau, worauf Sie aus sind. Sie wollen, dass er mir die Wortkrankheit wieder einpflanzt. Gedanken ohne Worte sind wie Dampf ohne Ventil. Sie wollen, dass ich in meinen Gedanken ertrinke oder durch ihren Druck explodiere. Und wenn das beides nicht gelingt, wird er mir die Daumen abhacken. Der Herr der Krähen hat mir sogar etwas gestanden.“

„Gestanden? Was hat er gestanden?“

„Dass er den Schlangenwahn ausgelöst hat.“

„Das hat er Ihnen gesagt?“

„Nicht direkt. Aber letzte Nacht hat er mich daran erinnert, dass wir uns an dem Tag, an dem ich zu seinem Schrein fuhr, nicht das erste Mal begegnet sind. Vor einiger Zeit brachte ich am Haupteingang zu meinem Bürogebäude ein Schild ,Keine freien Stellen‘ an, um mir die vielen Arbeitslosen vom Leib zu halten. Und wenn jemand die Tafel ignorierte und in meinem Büro aufkreuzte, habe ich ihm gesagt, er solle wieder hinausgehen und lesen, was auf dem Schild steht: Keine freien Stellen. Der Herr der Krähen aber hat mich dazu gebracht, etwas zu tun, was ich davor nie getan habe. Er verführte mich, ihn zum Schild zu begleiten und bei ihm stehen zu bleiben, während er es las. Einen Tag später wurde ich krank, und dann begann das Schlangestehen genau an der Stelle, an der der Herr der Krähen gestanden hatte, als er das Schild las. Kann das alles Zufall sein?“, fragte Tajirika und rüttelte an Sikiokuus Beinen, als würde er die Antwort bei ihm suchen. „Welchen weiteren Beweis brauche ich noch, um zu erkennen, dass er der Ursprung des Schlangenwahns ist? Die Frage lautet vielmehr: Wer hat ihn in mein Büro geschickt? Und warum? Oder soll ich glauben, dass jemand mit einem gut gehenden und lukrativen Hexereiunternehmen einfach so in mein Büro spaziert und nach einem Job fragt, den er gar nicht braucht, wenn ihn nicht andere Motive antreiben? Er ist doch eindeutig geschickt worden, um mich, wie Satan einst Hiob, mit Leiden zu überziehen und in Versuchung zu bringen. Aber im Gegensatz zu Hiob hatte ich gegen seine Durchtriebenheit keine Chance. Ihm einen Job zu geben, hätte geheißen, ihm die Gelegenheit zu liefern, mein Unternehmen mit einem Fluch zu belegen. Mein Unternehmen wäre langsam zugrunde gegangen, und mein unternehmerisches Versagen hätte dazu geführt, mich nicht länger für fähig zu halten, weiterhin Vorsitzender von Marching to Heaven zu sein. Und wenn ich ihm den Job verweigerte – wie ich es getan habe –, dann würde er sich an mir rächen – wie er es getan hat. Zuerst, indem er mich krank machte, und anschließend, indem er den Schlangenwahn auslöste. Es bleiben zwei Fragen: Als ich ihn in seinem Schrein traf, ließ er nicht im Mindesten erkennen, dass wir uns bereits einmal begegnet waren. Warum tat er es jetzt, nachdem Sie ihn in meine Zelle gesteckt haben? Mr. Minister, wenn Sie es nicht waren, der ihn geschickt hat, um den Schlangenwahn auszulösen, wer dann? Wer sonst könnte ein Motiv haben, mich zu zerstören und meinen Vorsitz von Marching to Heaven zu untergraben?“

„Mr. Tajirika, was Sie da sagen, klingt sehr interessant. Nur leider bringen Sie alles ein wenig durcheinander. Wenn Sie zum Beispiel glauben, ich hätte die Warteschlangen initiiert oder jemanden damit beauftragt, dann grenzt das an Fieberwahn. Betrachten wir also Ihre Geschichte mal mit dem Blick der Vernunft. Ich entnehme Ihrem Bericht, dass Sie glauben, jemand hätte den Herrn der Krähen geschickt, um den Schlangenwahn auszulösen. Oder, um es anders zu formulieren, Sie scheinen mir sagen zu wollen, jemand habe diese Schlangensache vorsätzlich ausgelöst. Bitte setzen Sie sich wieder hin, damit wir das in Ruhe klären können.“

„Das Wichtigste zuerst. Befehlen Sie ihm, den Todesfluch von mir zu nehmen.“

Während des Gesprächs hatte Sikiokuu immer wieder versucht, Tajirika von sich wegzuschieben, doch dieser klammerte sich jedes Mal nur umso fester an seine Beine. Jetzt versuchte er es erneut, jedoch vergeblich. Tajirika würde sich nicht setzen, solange er nicht irgendeine Zusicherung erhalten hatte. Sikiokuu entschloss sich zu einer kleinen Theatervorstellung. Er griff zum Telefonhörer, rief im Vorzimmer an, in dem die Polizisten warteten, und verlangte nach Kahiga. Als Kahiga hereinkam und die Szene sah, zog er sofort die Pistole, aber Sikiokuu signalisierte ihm, die Waffe wieder ins Halfter zu stecken. Falls Kahiga nach Lachen zumute war, zeigte er es nicht. Er blieb stehen und wartete auf weitere Anweisungen seines Chefs.

„Ich möchte, dass Sie zum Herrn der Krähen gehen und herausfinden, was er im Einzelnen zu Tajirika gesagt hat. Sagen Sie ihm, dass ich jetzt nicht mehr so wütend auf Tajirika bin, wie ich es war, als ich den Zauberer in die Zelle schickte, um ihn fertigzumachen. Deshalb befehle ich ihm jetzt, alle Flüche und bösen Zauber, mit denen er Tajirika belegt hat, von ihm zu nehmen. Sollte er das nicht unverzüglich tun, erschießen Sie den Bastard. Auf der Stelle. Ohne weitere Diskussion.“

Sikiokuu berührte seine Ohren und schüttelte sie sacht, um Kahiga zu signalisieren, dass alles nur eine Farce war.

Zurück im Vorzimmer fing Kahiga zu kichern an; dieser Tajirika war schon einer – erst die Sache mit dem Scheißekübel, und jetzt kniete er vor Sikiokuu und umklammerte seine Knie.

Tajirika ließ Sikiokuus Beine los und setzte sich.

„Danke, Sie mutiger Minister.“

„Nichts zu danken“, erwiderte Sikiokuu. „Kommen wir lieber zu unserer Geschichte zurück. Habe ich richtig gehört, dieser Hexenmeister kreuzte einmal bei Ihnen im Büro auf und tat so, als würde er Arbeit suchen?“

„Ja.“

„Und Nyawĩra war damals Ihre Sekretärin?“

„Ja.“

„Und ein paar Tage darauf brachte eben diese Nyawĩra Sie zum Schrein des Hexenmeisters?“

„Ja. Nyawĩra und meine Frau Vinjinia.“

„Nyawĩra und dieser Sohn einer Krähe, kannten die sich?“

„Nein. Nichts wies darauf hin, weder als er auf der Suche nach Arbeit zu mir kam, noch als ich wegen der Behandlung seinen Schrein besuchte.“

„Aber Sie können nicht mit Gewissheit ausschließen, dass sie sich kannten?“

„So ist es.“

„Und Sie haben auch hinterher nie gehört, dass Nyawĩra seinen Namen erwähnt hat?“

„So ist es.“

„Und Sie können mit absoluter Sicherheit sagen, dass es jemand anderes war, der den Hexenmeister zu Ihnen ins Büro geschickt hat, um nach Arbeit zu suchen? Und was diesen jemand betrifft, so bestand sein eigentliches Interesse darin, den Schlangenwahn auszulösen?“

„Ja, so kommt es mir vor, wenn ich die Teile zusammensetze.“

Sikiokuu zögerte, als dächte er über das nach, was Tajirika gesagt hatte. Er spürte eine hämische Freude, wollte sie aber nicht zeigen. Sikiokuu hatte Tajirika genau dort, wo er ihn haben wollte: ein Bettler auf der Suche nach Gnade und Vergebung. Es gab allerdings noch einige Punkte, die miteinander verbunden werden mussten. Worin bestand die Verbindung – wenn es denn eine gab – zwischen Nyawĩra und dem Herrn der Krähen? Warum sollte der Herr der Krähen so tun, als suchte er Arbeit? Da waren weitere Ermittlungen nötig. Am meisten befriedigte ihn Tajirikas Geständnis, die Schlangen seien nicht einfach entstanden, sondern planvoll von jemandem ausgelöst worden. Dieser Drahtzieher musste aufgestöbert werden.

„Hören Sie, Mr. Tajirika. Ich will Sie nicht anlügen. Sie stecken ganz schön in Schwierigkeiten. Aber ich werde Ihnen helfen. Klären wir zunächst die Tatsachen. Sie leugnen nicht, dass die Warteschlangen vor Ihrem Büro entstanden sind?“

„Nein.“

„Und jetzt haben Sie ausgesagt, zweifelsfrei und bestimmt, Sie seien überzeugt, das Ganze wäre ein Komplott? Und dass jemand dahinterstecke?“

„Ja.“

„Nun, wir wissen, dass dieser Jemand nicht ich bin. Sie sind es auch nicht. Wir wissen, dass auch der Herr der Krähen nicht dieser Jemand war, denn Sie haben zugegeben, er sei nur der Bote gewesen. Was uns alle interessiert, ist die Identität des Drahtziehers. Das ist der Grund, warum der Herrscher einen Untersuchungsausschuss mit Mr. Kaniũrũ als Vorsitzendem eingesetzt hat. Sie sehen also, mit Ihrer Weigerung, der Vorladung Folge zu leisten – was immer Sie dazu bewogen haben mag –, haben Sie dem Herrscher den Gehorsam verweigert. Verstehen Sie?“

„Ja. Bitte helfen Sie mir; tun Sie, was Sie können, damit dem Herrscher diese Geschichte nicht zu Ohren kommt.“

„Gott hilft denen, die sich selbst helfen, und wir werden bald herausfinden, inwieweit Sie bereit sind, sich selbst zu helfen. Was mich betrifft, so kann ich Ihnen versichern, dass die Beichte, die Sie hier in diesem Büro ablegen, an den Untersuchungsausschuss gehen wird, damit der sie in seine Unterlagen aufnimmt. Es wird so aussehen, als wären Sie tatsächlich freiwillig und bereitwillig vor diesem erhabenen Gremium erschienen oder hätten eine schriftliche Stellungsnahme abgegeben. Auf jeden Fall wird es so aussehen, als hätten Sie in vollem Umfang mit der Kommission zusammengearbeitet; und es wird nicht mehr den Anschein haben, als hätten Sie sich einer gesetzlichen Vorladung entzogen, das Gesetz gebrochen und die Autorität des Herrschers in Frage gestellt. Im Gegenzug werden Sie versprechen, niemals jemandem zu erzählen, dass man Sie verhaftet hat oder Sie in einer Zelle festgehalten wurden. Und auch alles Geschwätz über Thomas und Descartes muss aufhören.“

„Vielen Dank, Mr. Sikiokuu. Vielen Dank“, sagte Tajirika. „Und machen Sie sich wegen dieser Sekten keine Gedanken. Ich gehöre zu keiner.“

„In Ordnung! Dann machen wir weiter und versuchen, den verbrecherischen Drahtzieher hinter der ganzen Sache zu identifizieren. Sie haben bereits ausgesagt, dass Sie glauben, es gibt eine Verbindung zwischen der Stellensuche des Zauberers und Ihrer Wortkrankheit. In beiden Fällen war der Herr der Krähen von entscheidender Bedeutung. Wir können also davon ausgehen, dass ein und dieselbe Person hinter seiner Arbeitssuche und Ihrer Krankheit steckt. Nun sagen Sie mir: Ist es Ihnen gelungen, das Rätsel mit den drei Worten zu lösen? Haben Sie herausgefunden, wer Sie wirklich mit dem Virus des Weiß-Wahns infiziert hat?“

„Jeder von uns hätte die Krankheit weitergeben können“, sagte Tajirika, ohne zu bemerken, damit einen Teil des Gesprächs mit dem Herrn der Krähen über die drei Worte zu wiederholen. „Ich bin nicht der Einzige, der vielleicht von dieser Krankheit befallen war.“

„Kurz gesagt, Sie behaupten also, jemand anderes hat Sie mit der Krankheit angesteckt?“

„Vielleicht.“

„Hören Sie auf mit dem vielleicht. Wen verdächtigen Sie? Freunde? Ihren Freund Machokali?“, fragte Sikiokuu, ein wenig irritiert darüber, gezwungen zu sein, den Namen doch aussprechen.

„Könnte sein. Das Problem ist nur, wenn Sie meiner Argumentation folgen, könnten auch Sie es gewesen sein.“

„Lassen Sie mich da raus, Tajirika! Sie wollen doch sagen, Machokali hat Sie angesteckt? Zweifeln Sie immer noch daran?“

„Wie sollte ich irgendetwas anzweifeln? Sie haben mir selbst befohlen, diesen Thomas Descartes zu vergessen.“

„Sie haben also keinerlei Zweifel mehr, dass Machokali Sie mit dem Virus infiziert hat?“

„Ich versuche immer noch herauszubekommen, wer sonst mir den Erreger hätte übertragen können. Wie ich das jetzt verstehe, ist es so, dass wir, je höher wir in unseren Kreisen aufsteigen, umso anfälliger für das Virus des Weiß-Wahns werden, und zwar sowohl als Überträger als auch als Empfänger. Sie sehen also, selbst Sie, Mr. Minister …“

„Mr. Tajirika, ich hatte wirklich geglaubt, dass Sie Ihr Hilfsangebot ernst meinen, aber ich stelle fest, dass Sie immer noch Ihre Spielchen treiben“, sagte Sikiokuu eisig.

„Es tut mir leid, Mr. Minister, ich habe Ihren Namen nur als Beispiel angeführt. Ich wollte damit sagen, Machokali ist der Einzige mit einer höheren Stellung als der meinen, mit dem ich gesellschaftlich verkehre, und dass es möglich ist …“

„… dass Sie ihn ‚wenn‘ sagen hörten“, vervollständigte Sikiokuu.

„Ja“, gab Tajirika zu. „Oder, dass es möglich ist …“

„… dass Sie von seinem Wusch nach einem höheren Posten gehört haben, seinem Wunsch, sagen wir, Präsident zu werden?“

„Nicht direkt. Aber da er Politiker ist, ist es nicht ausgeschlossen sich vorzustellen, dass er einmal oder öfter gesagt haben könnte, dass, wenn dieses einträte, jenes geschehen könnte, oder dass, wenn er derjenige wäre, welcher …“

„… das höchste Amt im Lande innehätte?“

„Ja. Irgend etwas in der Art. Aber hat nicht jeder Politiker solche Träume?“

„Mr. Tajirika, ist Ihnen bewusst, dass das, was Sie da sagen, sehr schwerwiegt? Dass es gegen das Gesetz verstößt, sich zu wünschen oder davon zu träumen, Präsident zu werden, solange der Herrscher lebt? Dass das eigentlich Hochverrat ist?“

„Ja. So könnte man sagen.“

„Stellen wir noch mal ganz klar fest: Haben Sie je solche Gedanken, Wünsche oder Träume gehabt?“

„Ich, der Herrscher von Aburĩria? Oh, nein, nein! Auch einen Sitz im Parlament oder einen Ministerposten will ich nicht. Mein eines und einziges Interesse im Leben ist, Geld zu machen. Schenken Sie mir ein florierendes Unternehmen und Sie werden einen sehr zufriedenen Menschen vor sich sehen.“

„Das glaube ich Ihnen“, sagte Sikiokuu, als gratulierte er ihm zu seinem mangelnden politischen Ehrgeiz. „Sie lieben den Reichtum, und die Tatsache, von Ihrem Weiß-Wahn erst geheilt worden zu sein, nachdem Sie erfahren hatten, dass Ihr Schicksal als Weißer das eines Armen wäre, beweist das zur Genüge.“

„Stimmt genau. Das Klingeln von Münzen in der Tasche ist die schönste Musik. Und was politische Ämter angeht, überlasse ich das gern euch Ministern …“

„Wissen Sie, Tajirika, wir sollten uns nicht wie zwei Bullen umkreisen, die sich scheuen, gegeneinander zu kämpfen. Ich bin der einzige Bulle in diesem Kral. Also hören Sie auf auszuweichen. Kommen Sie auf den Punkt. Sie wollten sagen, Machokali hätte immer etwas gesagt wie …?“

„Wenn er mehr Macht hätte. Wie alle Politiker, ja. Haben wir nicht gerade davon gesprochen?“

„Sie meinen, wovon Sie gesprochen haben!“

„Er könnte so einen Wunsch nach einem höheren Amt zum Ausdruck gebracht haben, wie alle Politiker.“

„Aber wir reden hier nicht über alle Politiker, oder?“

„Sie haben recht. Wir sprechen im Singular, nicht im Plural.“

„Jetzt drücken Sie sich richtig gut aus. Sie stimmen mir doch zu, dass zwei Leute nicht gleichzeitig ein und dieselbe Position haben können?“

„Sie sagen es.“

„Wenn also ein Politiker ein Auge auf die Stellung wirft, die ein anderer innehat, kann er damit doch nur sagen wollen: Ich wünschte, der Amtsinhaber würde vom Erdboden verschluckt! Ich wünschte, er würde verschwinden oder zum Verschwinden gebracht!“

„Sie sagen es.“

„Nicht ich sage das, sondern Sie sagen das, Mr. Tajirika, und was Sie da sagen, ist von äußerster Wichtigkeit für die Sicherheit unseres Staates und das Wohlergehen dieser Nation. Wären Sie bereit niederzuschreiben, was Sie gerade gesagt haben, oder es vor dem Untersuchungsausschuss zu wiederholen?“

„Ja“, antwortete Tajirika etwas unsicher darüber, was genau er zu wiederholen bereit sein sollte.

„Also fassen wir jetzt zusammen und einigen uns auf das, was Sie mir freiwillig und ohne von irgendjemandem irgendwie genötigt worden zu sein, gesagt haben. Und wenn Sie dann im Beisein von Kahiga und Njoya Ihr Geständnis niederschreiben, werden Sie nicht von dieser Zusammenfassung abweichen. Sie haben mir Folgendes gesagt: Zu unterschiedlichen Zeiten und Anlässen hörten Sie, wie Machokali sein Verlangen nach dem höchsten politischen Amt im Land zum Ausdruck brachte, häufig mit dem Konditionalsatz „Wenn der Herrscher nicht wäre … etc.“. Das hat Sie schockiert und Ihnen, als Sie sich seine Empfindungen und deren Folgen vergegenwärtigten, derartige Seelenqualen bereitet, dass Ihr Kehlkopf rebellierte und sich weigerte, Ihren Gedanken Ausdruck zu verleihen. Nachdem Sie von ihrer Wortkrankheit genesen waren, gaben Sie sich alle Mühe, den wahren Grund zu verbergen, indem Sie behaupteten, Sie hätten lediglich den Wunsch geäußert, weiß zu sein. Weiß-Wahn. Wir aber wissen, wofür das Wort ,weiß‘ steht. Außerdem war es gar nicht Ihr eigener Wunsch. Sie haben lediglich ausgespuckt, was andere, die cleverer und gerissener sind als Sie, längst gedacht und ausgesprochen hatten. Sie haben vor allem Ihren besonderen Freund zu schützen versucht. Sogar als Sie sich von der Krankheit vollständig erholt hatten, forderte Machokali von Ihnen, so zu tun, als wären Sie immer noch krank, womit er diese Gedanken in Ihrem Kopf am Leben hielt, Sie würden weiterhin sein Stellvertreter sein.“

„Sie haben vergessen hinzuzufügen, dass er nicht wollte, dass das Schlangestehen aufhört, weil dem Herrscher die Warteschlangen sehr am Herzen lagen.“

„Was für einen Freund Sie in diesem Mann haben! Er hat also behauptet, es wäre der Herrscher gewesen, der die Schlangen brauchte? Dass er es war, der diese Manie ausgelöst hat?“

„Nicht mit diesen Worten“, versuchte Tajirika richtigzustellen.

„Sie scheinen geradezu versessen darauf, die Taten Ihres Freundes zu verteidigen.“

„Oh, nein, nein.“

„Dann sollten Sie den Namen des Herrschers aus dieser Sache heraushalten. Machokali hat Ihnen also gesagt, Sie sollten weiterhin so tun, als wären Sie krank, damit die Schlangen bestehen bleiben. War es so?“

„Sie sagen es.“

„Wie bitte? Was Sie also sagen wollen, ist, dass er mit seiner Bitte, das Verwirrspiel weiterzubetreiben, zwei Ziele verfolgte: die Warteschlangen zu vervielfachen, damit die Leute, wenn sie genug davon hätten, rebellierten, und seine Ambitionen auf das höchste Amt im Land durch Ihre, seines Surrogaten Gedanken voranzutreiben. Also: Fassen wir die Zusammenfassung Ihres Geständnisses noch einmal zusammen. Sie haben mir gesagt, Sie und Machokali hätten vor dessen Abreise nach Amerika im Mars Café ein Geheimtreffen gehabt. Bei dieser Gelegenheit haben Sie ihn gebeten, Sie in die Delegation aufzunehmen, weil Sie immerhin der Vorsitzende von Marching to Heaven waren, doch Machokali weigerte sich, das überhaupt in Erwägung zu ziehen. Die Vehemenz, mit der er sich weigerte, überraschte Sie zunächst. Bald aber wurde Ihnen klar, warum. Denn ein paar Minuten später bat er Sie, während seiner Abwesenheit für ihn in Aburĩria seine Augen und Ohren zu sein. Kurz gesagt, er wollte Sie damit zur Keimzelle eines ihm treu ergebenen Geheimdienstes machen. Sie aber, als guter und loyaler Staatsbürger, haben weder Ja noch Nein dazu gesagt, weil Sie nicht wollten, dass Ihnen ein derartiger Gedanke die Seele vergiftete. Ihnen war nur zu klar, dass einzig der Herrscher das Recht hatte, einen Geheimdienst zu gründen. Jetzt begriffen Sie auch, warum er Sie zum Vorsitzenden von Marching to Heaven ernannt hatte. Sie sollten sein Stellvertreter oder Repräsentant in diesem Projekt werden, weil er sich mehr oder weniger sicher war, später selbst die Führung zu übernehmen. Im Laufe der Zeit nun beschäftigte diese Angelegenheit Sie so sehr, dass Sie mich wegen meines Ansehens als loyales und verantwortungsbewusstes Mitglied der Regierung des Herrschers um eine Unterredung baten.“

Langsam begann Tajirika, Machokali mit Sikiokuus Augen zu sehen. Besonders einleuchtend erschien ihm, dass Marching to Heaven letztlich unter die Leitung Machokalis gestellt werden sollte. War das auch der Grund, warum Machokali erst die Idee für das Geburtstagsgeschenk aufgebracht hatte und später so tat, als wären es die Mitglieder des Geburtstagskomitees gewesen, die auf diese Idee gekommen waren? Was für ein Freund, dachte Tajirika erstaunt, als würde er zum ersten Mal den wahren Machokali erkennen. Machokali hatte ihn sogar dazu gebracht zu glauben, Sikiokuu wäre ein Feind. Im Augenblick seiner größten Not hatte sich der, in dem er einen Freund gesehen hatte, nicht einmal die Mühe gemacht, aus Amerika anzurufen, und der, den er für einen Feind gehalten hatte, war ihm zu Hilfe gekommen. Sikiokuu hatte ihm nicht nur den Herrn der Krähen vom Leib gehalten, sondern zudem einen cleveren Weg gefunden, ihn wegen seiner Weigerung, der Vorladung vor den Untersuchungsausschuss zu folgen, aus dem Schussfeld zu nehmen. Und jetzt, und das war noch wichtiger, dachte er sogar für ihn mit. Wie erholsam es war, einem anderen das Denken zu überlassen, seufzte er voller Erleichterung. Erschöpft, mit gebrochener Seele und gebrochenem Geist, überwältigt von allem, was ihm widerfahren war, hatte Tajirika nicht nur das Gefühl, dass die Zusammenfassung ein wahres Bild vermittelte, sondern Sikiokuu freundlicherweise auch sämtliche Last auf sich genommen hatte, die Tajirika auf der Seele lag.

„Vielen Dank. Sie haben alles klargestellt“, sagte Tajirika.

„Kein Grund zu danken, überhaupt nicht. Ich habe nur getan, was selbstverständlich ist. Außerdem ist das eine ernste Angelegenheit, und die Sicherheit des Landes liegt in der kollektiven Verantwortung von allen, die den Herrscher und sein Werk lieben. Tajirika, ich werde dem Herrscher persönlich mitteilen, wie glücklich er sich schätzen kann, so beispielhafte Staatsbürger zu haben wie Sie. Und jetzt, Titus, hören Sie sehr genau zu. Sie haben gerade davon gesprochen, ich hätte alles klargestellt. Aber wessen Zusammenfassung ist das eigentlich? Spiegelt sie genau das wider, was Sie vor einem autorisierten Zeugen der Regierung gestehen wollten?“

„Selbstverständlich“, antwortete Tajirika. „Diese Zusammenfassung entspricht genau meinen eigenen Worten.“

„Habe ich Sie mit Androhung von Gewalt dazu überredet? Oder durch irgendeine andere Form von Nötigung oder Verführung, wie Alkohol zum Beispiel?“

„Oh, nein, auch wenn ich jetzt zu einem Drink nicht Nein sagen würde.“

„Einen Moment noch, Titus. Erst das Geschäft, dann das Vergnügen. Ich möchte, dass Sie sich an alles aus dieser Zusammenfassung erinnern können. Sie werden zwei Geständnisse ablegen. Das erste wird sich mit der Frage des Schlangebildens und Machokalis Verbindung zu ihrem Entstehen und der Entwicklung befassen. Wenn ich Sie wäre, würde ich den ganzen Kram über den Herrn der Krähen, der in Ihrem Büro aufgetaucht ist und Arbeit suchte, weglassen, weil es keinen Beweis für eine Verbindung zwischen dem Herrn der Krähen und Machokali gibt. Was Sie aber deutlich hervorheben sollten, ist Machokalis Beharren darauf, so zu tun, als wären Sie krank, um eine Ausbreitung der Warteschlangen zu ermöglichen. Dieses erste Geständnis wird an den Vorsitzenden des Untersuchungsausschusses zum Schlangenwahn gehen. Das zweite Geständnis wird sich mit der Verbindung zwischen Machokalis Ambitionen und Ihrer Krankheit befassen und davon sprechen, wie Ihre Krankheit in Wirklichkeit seine Gier nach dem höchsten Amt im Land verkörperte, was sich durch seine Anweisungen belegen lässt, einen eigenen Geheimdienst zu gründen. Dieses Geständnis wird als ,streng geheim‘ eingestuft werden, als ,Staatsgeheimnis‘, das nur für die Augen des Herrschers bestimmt sein wird – und für meine natürlich auch.“

Tajirika war höchst zufrieden, sein Geständnis als „streng geheimes Staatsgeheimnis“ bewertet zu sehen. Sein Gesicht strahlte und seine Augen leuchteten.

„Eines noch. Ich werde nicht dabei sein, wenn Sie diese Geständnisse niederschreiben. Ich möchte nicht, dass Sie einmal sagen, ich hätte Sie dazu genötigt. Aber sobald Sie diese Geständnisse abgelegt und unterschrieben haben, dürfen Sie gehen. Und ich versichere Ihnen, wenn Ihre Geständnisse unserer Zusammenfassung entsprechen, wird Ihnen der Herrscher den Dienst, den Sie dem Staat geleistet haben, niemals vergessen. Ihre Zukunft ist gesichert, Mr. Tajirika. Der Herrscher könnte Sie sogar für einen Ministerposten in Betracht ziehen. Vielleicht nicht gerade für einen Kabinettsposten, aber eventuell als Staatssekretär …“

„Ich, Minister? Das ist ein guter Scherz, aber trotzdem herzlichen Dank“, sagte Tajirika mit einem Hauch von Rührung in der Stimme.

„Keine Ursache“, erwiderte Sikiokuu. „Die Freude ist ganz meinerseits. Und was Ihre Geständnisse angeht, so stehen Ihnen meine Männer Kahiga und Njoya zur vollen Verfügung. Sie können ihnen trauen. Sie sind berufsmäßige Redakteure und Zeugen.“

Herr der Krähen
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