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„Was? Seine Beine baumeln in der Luft?“, fragte Vinjinia Tajirika.
Die Vorstellung von einem Herrscher, der in der Luft hing, sodass vom Boden aus nur seine Schuhsohlen zu sehen waren, ließ sie lachen, bis ihr die Rippen wehtaten.
Das war spätabends am selben Tag. Tajirika erzählte Vinjinia nur gelegentlich, was sich im State House zutrug, aber diese Geschichte konnte er nicht für sich behalten. Trotzdem war er so vorsichtig, Vinjinia schwören zu lassen, nichts weiterzuerzählen.
„Glaubst du, dass das das Werk des Herrn der Krähen ist? Oder der Hinkenden Hexe?“, flüsterte Vinjinia.
„Dem Zauberer ist alles zuzutrauen.“
„Was wäre, wenn das Haus keine Decke und kein Dach hätte?“, überlegte sie laut.
„Dann hätte er den Himmel schon vor Marching to Heaven erreicht“, antwortete Tajirika, und Vinjinia erkannte den Witz darin und lachte erneut.
Als Vinjinia sich das nächste Mal mit Maritha und Mariko traf, nahm sie Maritha beiseite, ließ sie schwören, es niemandem weiterzusagen, und flüsterte ihr die Geschichte vom Herrscher ins Ohr. Aber natürlich erzählte Maritha sie Mariko, und dieser sah nichts Schlimmes darin, sie Taube zu erzählen, und auch Taube sah nichts Schlimmes …
Und so ging es weiter, bis die Geschichte die Volksversammlung erreichte, was nichts anderes hieß, als dass bald darauf ganz Aburĩria darüber redete.