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Nachdem er sich daran geweidet hatte, dass den Studenten die Knochen gebrochen worden waren, und voller Zuversicht war, sowohl den Plakatkrieg als auch den Wettlauf zu gewinnen, widmete sich Kaniũrũ nun den Medien. Er musste nur noch einen Weg finden, die Journalisten zu bestrafen.
Als Bus- und matatu-Fahrer in den Streik traten und gegen eine neue Verordnung protestierten, die es Passagieren verbot, vor dem Einsteigen in ein öffentliches Transportmittel eine Warteschlange zu bilden, schien die Chance, nach der er suchte, an seine Tür zu klopfen. Die Passagiere ignorierten offensichtlich das Verbot von Schlangen aus mehr als fünf Menschen und bildeten lange Reihen. Die neue Verordnung sah vor, dass die Leute sich in die matatus und Busse drängten und schoben. Der Streik legte fast das gesamte Land lahm, vor allem die größeren Städte, bis die Unternehmer und Geschäftsleute darüber klagten, dass man sie ruiniere. Das zwang die Regierung, die Verordnung nachzubessern und sowohl Schlangen als auch Drängeleien zu erlauben. Hier bildeten die Passagiere Warteschlangen; dort kletterten sie übereinander, wenn sie in matatus, Busse oder Züge drängten. Doch da die Regierung vor allem Verwirrung wünschte, wurde die Zulassung neuer Fahrzeuge für die Personenbeförderung beschränkt. Pläne zum Ausbau des Schienennetzes, das bereits unter dem Kolonialregime angelegt worden war, verschwanden in der Schublade. Das Chaos regierte, weil die Regierung des Herrschers jeden Versuch der Menschen, sich zu organisieren, für einen Angriff auf ihre Autorität hielt.
Auf dem Höhepunkt des Streiks, als diejenigen, die es sich leisten konnten, sich nur noch mit Taxis fortbewegten, bekam Kaniũrũ Wind davon, dass sich auf dem Flughafen eine lange Schlange aus Journalisten mit Fotoapparaten, Kameras und natürlich mit Stift und Notizbuch gebildet hatte. Kaniũrũ machte sich nicht die Mühe herauszufinden, um wen es sich handelte oder was sie auf dem Flughafen taten. Er hetzte seine Schläger, seine patriotischen Bürger, auf die Journalisten, die, von der gnadenlosen Wut der Angreifer überrascht, in alle Richtungen flohen.
Kaniũrũ empfand tiefe Freude, während er jeden Aspekt seines Sieges über die Journalisten und die Medien genoss.