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Sikiokuu, der nichts davon ahnte, dass der Zauberer von der Krankheit der Worte befallen war, wartete angsterfüllt auf dessen Aussagen. Statt Freude über das Verschwinden seines Erzfeindes zu empfinden, fühlte sich Sikiokuu getroffen, als er erfuhr, dass der Minister unauffindbar war. Er dachte an ihre letzte Zusammenkunft im State House. Nachdem die drei Polizisten abgetreten waren, war als Nächster Sikiokuu gegangen; der Herrscher, Machokali, Tajirika und Kaniũrũ waren zurückgeblieben. Was war nach seinem Weggang geschehen?, fragte er sich. Hatten Tajirika und Kaniũrũ irgendetwas mit dem Verschwinden des Ministers zu tun?
Wie sehr er sich auch wünschte, Nachforschungen über die beiden anzustellen, er überlegte es sich doch anders. Wenn Machokali ermordet worden war, hatte man die Aufgabe womöglich Tajirika oder Kaniũrũ übertragen? Sikiokuu bekam es mit der Angst zu tun. Was, wenn der Herr der Krähen dem Herrscher von Sikiokuus Ambitionen, die er ihm offenbart hatte, erzählte? Je länger Sikiokuu darüber nachdachte, desto mehr sah er sich in Gefahr. Sollte er ins Ausland fliehen? Oder in einer westlichen Botschaft in Eldares um politisches Asyl bitten? Aber wie sollte er die Gefahr erklären, in der er schwebte?
Und so wuchs seine Verzweiflung darüber, nicht zu wissen, was der Herr der Krähen ausgesagt hatte. Er versuchte, sich mit seinen früheren Untergebenen Njoya und Kahiga in Verbindung zu setzen, um ihnen ein paar Informationen zu entlocken, aber die waren die ganze Zeit im State House.
Er wälzte sich gerade in diesen Ängsten, als er selbst ins State House gerufen wurde. Es war die erste Aufforderung dieser Art seit dem Verschwinden des Ministers. Er erwartete das Schlimmste und war erleichtert, als man ihn lediglich bat, den ursprünglichen Bericht über hochverräterische Handlungen zu kürzen und dahingehend zu ändern, dass Machokali mit dem Schlangenbilden in Verbindung gebracht wurde, als Teil seines mutmaßlichen Plans zum Sturz der legitimen Regierung des Herrschers.
Als seine Zusammenfassung später zur Grundlage der Regierungsverlautbarung wurde, die Machokali Pläne für einen Staatsstreich unterstellte, dachte Sikiokuu bei sich: Es war also der Bericht zum Hochverrat, der Machokali in Schwierigkeiten gebracht hat? Er fühlte sich ein wenig schuldig, weil viele Beweise und Schlussfolgerungen darin blanke Erfindungen waren, die man Tajirika mittels Folter abgerungen hatte. Doch wichen Erleichterung und Schuldgefühle der Entrüstung, als ihm klar wurde, dass der Bericht nicht nur zu Tajirikas Ernennung zum Gouverneur der Central Bank, sondern auch zu dessen beneidenswerter Stellung zur Rechten des Herrschers beigetragen haben könnte. Tajirika konnte dem Herrscher einreden, was immer er wollte. Was sollte ihn davon abhalten, ihm etwas Negatives über Sikiokuu einzuflüstern, der ihn immerhin hatte foltern lassen. Wenn Kaniũrũ, sein Ex-Schützling, sich gegen ihn stellen konnte, warum nicht auch Tajirika, sein Ex-Gefangener? Es war am besten, sich gegen das nahende Unheil zu wappnen! Wenn der Herrscher zu dem fähig war, was er Rachael, seiner eigenen Frau, angetan hatte – sie ohne jede Gnade für Jahre in ein goldenes Gefängnis zu sperren –, würden auch lange Jahre loyalen Dienens ihn nicht gnädiger stimmen.
Sikiokuu durchlief in jenen Tagen emotionale Höhen und Tiefen, doch wegen der Nähe des Herrn der Krähen, von Tajirika und Kaniũrũ zum Herrscher waren es vor allem Tiefen. Am meisten jagte ihm der Zauberer Angst ein, weil allein er von Sikiokuus heimlichen Ambitionen wusste.