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Wie würden sie den Herrscher aus seinem Hotelzimmer schaffen? Wie würden sie ihn durch die Tür bekommen? Und wie überhaupt zum Flughafen? Eine Menge Geld aus der aburĩrischen Staatskasse, gezahlt an ein Unternehmen, an das Hotel und an die Fluggesellschaft, ermöglichte Lösungen und Diskretion bei der Operation, der man den Codenamen „Hotexit“ gab.
Ein erleichterter Machokali blieb an der Rezeption stehen, um sich zu vergewissern, ob alles in Ordnung war. Der Mann am Empfang gab ihm einen sauber gefalteten Zettel. „Der liegt schon seit über einer Woche in Ihrem Fach“, sagte er. Machokali wollte schon fragen, woher er das wisse, ließ es dann aber. Er freute sich über den Erfolg von Hotexit, warum sollte er sich nun das Geplapper eines neugierigen Empfangsmenschen anhören? Alte Nachrichten, sagte er sich und wollte den Zettel ungeöffnet in einen Papierkorb werfen, entschloss sich dann aber anders und steckte ihn, als er zu der wartenden Limousine eilte, in die Innentasche seines Sakkos und fuhr zum Flughafen.
Man hatte zwei Flugzeuge bestellt: einen Jumbo-Jet mit umgebauten Sitzen für den Herrscher, seine Sicherheitsleute, den Leibarzt, den Biographen und ein oder zwei Minister, und ein kleineres für den Rest der Delegation.
„Den Herrscher in das Flugzeug zu laden, war tatsächlich ein nie zuvor gesehenes Wunder. Dieses Schieben und Quetschen, das Schnaufen und Pusten. Ehrlich! Haki ya Mungu!“, sollte A.G. später erzählen. „Als ich erlebte, wie wir kämpften und uns zu Tode sorgten, fragte ich mich: Wenn der Herr der Krähen hier wäre, würden wir dann auch in diesem Wirrwarr stecken? Ich bin überzeugt, er hätte einen einfacheren Weg gefunden, den Körper in das Flugzeug zu bekommen. Um ehrlich zu sein, ich hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Deshalb sah ich mich während dieser Quälerei immer wieder um, in der Erwartung, ihn über das Rollfeld rennen zu sehen, um uns zu helfen.
Kurz bevor wir an Bord gingen, versuchte ich mit Machokali über das ungeklärte Schicksal des Herrn der Krähen zu reden. Ich zeigte ihm eine Zeitung, die ich gekauft hatte, in der es in jedem zweiten Artikel um die Verhaftung, die Hinrichtung oder die Inhaftierung eines schwarzen Mannes ging. Feindseligkeit gegenüber Immigranten war nichts Ungewöhnliches. War er nicht auch der Meinung, wir sollten uns wegen des Zauberers mit den amerikanischen Behörden in Verbindung setzen? Machokali blieb ungerührt. Soll er in einem amerikanischen Knast verrotten, grunzte er mich an und fügte hinzu, dass er mit Zauberern und ihren Entschwindungskünsten nichts mehr zu tun haben wolle. Ich aber habe nie aufgehört, an ihn zu denken und mir Sorgen um ihn zu machen. Ehrlich! Haki ya Mungu!“