II
Knox war dem Konvoi in sicherer Entfernung von der Straße gefolgt. Dann hatte er den Jeep hinter einer felsigen Böschung versteckt und beobachtet, wie die Griechen heftig miteinander diskutierten. Obwohl er zu weit weg war, um etwas zu verstehen, konnte er an der Auseinandersetzung deutlich erkennen, dass ihre Pläne fehlgeschlagen waren und dass sie Angst hatten.
Nicolas verschwand zielstrebig im Container. Eine Minute später zog er Gaille heraus und verlangte dann eine Kalaschnikow von einem seiner Männer. Knox konnte nur hilflos zuschauen. Er hatte kein Handy, um die Polizei oder die Armee zu verständigen. Und er war unbewaffnet und allein. Wenn er jetzt versuchte, sie zu retten, wäre das reiner Selbstmord. Seine einzige vernünftige Möglichkeit bestand darin, Hilfe zu holen. Schließlich hatte er alles versucht. Jetzt war jemand anderes an der Reihe. Niemand würde es ihm verübeln.
Er schlich zurück zum Jeep und startete ihn. Der Verkehr auf der nahen Autobahn war laut genug, um das Motorengeräusch zu übertönen. Aber er fuhr nicht los. Im tiefsten Inneren wusste er, dass es Gailles Todesurteil wäre, wenn er jetzt abhaute, um Hilfe zu holen. Und das durfte er nicht zulassen. Niemals. Es ging nicht nur darum, dass er ihrem Vater etwas schuldig war, obwohl dieser Aspekt nicht unwichtig war. Es ging um Gaille selbst. Es ging darum, wie sehr er sich mittlerweile zu ihr hingezogen fühlte.
Seine Haut kribbelte vor Angst, als ihm klar wurde, was er tun würde. Sei kein Idiot, sagte er sich. Es hat keinen Zweck. Er holte tief Luft und schloss die Augen, fast so, als würde er beten. Dann trat er das Gaspedal durch und ging wie ein Ritter auf seinem treuen Ross zum Angriff über.