IV
Unruhig tigerte Nessim in seinem Hotelzimmer auf und ab. Er wartete darauf, dass sein Telefon klingelte und einer seiner Leute Knox gesichtet hatte, bevor er erneut untertauchen konnte. Die Chancen standen nicht schlecht. Die Tatsache, dass Knox seine Deckung aufgegeben hatte, um seine Sachen wiederzubekommen, ließ darauf schließen, dass er ein Ziel verfolgte, für das er Risiken in Kauf nahm. Dennoch machte sich Nessim keine großen Hoffnungen. Irgendetwas an Knox löste in ihm ein Gefühl der Ohnmacht und Unzulänglichkeit aus.
Er blieb mitten im Zimmer stehen. Die Aussicht, Hassan einen weiteren Fehlschlag beichten zu müssen, entmutigte ihn plötzlich. Er musste zeigen, dass er etwas tat. Er musste demonstrieren, dass er aktiv war. Bisher hatte er bei der Jagd auf Knox nur auf Vertraute zurückgegriffen. Aber die Zeit der Diskretion war vorbei. Er holte seine Brieftasche hervor, zählte sein Bargeld und wandte sich an Hosni, Ratib und Sami. «An die Telefone», befahl er. «Tausend Dollar für den, der Knox’ Jeep findet. Zweitausend, wenn er drinsitzt.»
Ratib verzog das Gesicht. «Aber dann wird jeder wissen, dass wir das waren», protestierte er. «Wenn Knox tot ist, meine ich.»
«Hast du einen besseren Vorschlag?», blaffte Nessim. «Oder willst du vielleicht dieses Mal Hassan erzählen, dass wir Knox immer noch nicht gefunden haben?»
Ratib senkte seinen Blick. «Nein.»
Nessim seufzte. Der Stress setzte ihm zu. Und Ratib hatte nicht unrecht. «Okay», sagte er. «Nur Leute, denen ihr vertraut. Einer in jeder Stadt. Und sagt ihnen, wenn sie herumquatschen, kriegen sie es selbst mit Hassan zu tun.»
Seine Männer nickten und griffen nach ihren Handys.