VI
Nicolas telefonierte gerade mit seinem Leibwächter Bastiaan, als Ibrahim anklopfte und ihm eine Tasse Kaffee und einen Teller Kekse brachte. Er stellte beides auf dem Schreibtisch ab. Nicolas machte sich nicht die Mühe, sein Gespräch zu unterbrechen, aber er begann, verhüllt zu sprechen und kehrte Ibrahim den Rücken zu. «Hast du dich um die Anschaffungen gekümmert?»
«Vasileios kommt mit Ihrem Vater. Er weiß, was wir brauchen.»
«Und wann kommst du in die Villa?»
«Ich bin schon unterwegs. In einer Viertelstunde müsste ich da sein.»
«Gut. Und vergewissere dich …» Hinter ihm atmete Ibrahim tief ein. Als Nicolas sich umdrehte, sah er ihn eines von Gailles Büchern in der Hand halten und schockiert auf das Bild von Bir Al Hammam starren. Nicolas schloss die Augen. Wie konnte ihm das nur passieren? «Versuch es in zehn Minuten», sagte er Bastiaan in seinem derbsten Griechisch. «Wir haben hier ein Problem.» Er legte auf und riss Ibrahim das Buch aus der Hand. «Ich muss Ihnen etwas sagen», begann er.
«Was? Haben Sie dieses Bild von …»
«Schnell», sagte Nicolas, packte Ibrahim am Arm und bugsierte ihn in die Küche.
«Was ist?», fragte Ibrahim verwirrt. «Was ist denn los?» Nicolas zog alle Schubladen auf, bis er fand, was er gesucht hatte. Als er es hochhielt, funkelte die zwanzig Zentimeter lange Klinge. Ibrahim wurde blass. «Was … was machen Sie da?»
Nicolas streckte die linke Hand mit dem Messer aus, sodass Ibrahims Blick dem bedrohlichen Funkeln folgte. Dann versetzte er ihm einen Schlag mit der rechten und schickte ihn zu Boden. Er kniete sich hin und drückte den scharfen Stahl gegen Ibrahims Kehle, ehe der zu sich kommen konnte. «Mein Kollege Bastiaan ist unterwegs», sagte er. «Sie werden brav und leise sein, bis er hier ist, ja?»
«Ja», sagte Ibrahim.