IV
Knox hielt vor dem Allgemeinen Krankenhaus in Siwa an und hupte wie ein Wilder. Ein Krankenpfleger kam heraus und schirmte die Augen vor der Morgensonne ab. Knox riss die hintere Tür auf, zeigte ihm Mohammed, der noch immer die Handschellen am Handgelenk hatte.
«Was ist passiert?», fragte der Krankenpfleger.
«Er hatte einen Herzstillstand», sagte Knox. «Er wäre fast ertrunken.»
Der Krankenpfleger lief zurück und kehrte wenige Augenblicke später mit einem Arzt und einer fahrbaren Liege zurück. «Die Polizei wird mit Ihnen sprechen wollen», sagte der Arzt.
«Natürlich.»
Sie hoben Mohammed vorsichtig auf die Liege und schoben ihn in die Aufnahme. «Kommen Sie mit», sagte der Arzt. «Sie warten besser drinnen.»
«Gleich», sagte Knox. «Ich muss nur etwas aus dem Wagen holen.»
Er ging zurück zu seinem Jeep. Scheiß auf die Polizei. Nicolas hatte Knox eindringlich vor dem gewarnt, was passieren würde, wenn er Probleme bekäme. Aber das war nicht seine einzige Sorge. Die ägyptische Polizei war berüchtigt dafür, in Geiselsituationen schnell zur Waffe zu greifen, und Knox wollte Gaille auf keinen Fall dieser Gefahr aussetzen. An jedem anderen Ort der Welt hätte er sich keine Hoffnung gemacht, Nicolas mit seinem Vorsprung noch zu erwischen. Aber er war in Siwa, und Siwa war einzigartig. Der LKW mit dem Container würde die Wüste niemals durchqueren können. Für Nicolas gab es nur eine mögliche Route. Nach Norden zur Küste und dann östlich nach Alexandria. Wenn er erst in Alexandria war, würde er überallhin verschwinden können. Aber bis dahin hatte er noch viele Stunden vor sich.
Knox legte eine Hand aufs Armaturenbrett. «Nur noch eine Fahrt», flehte er. «Nur noch eine.» Dann jagte er davon.