7

Mit seiner Befürchtung, der alte Herr Geheimrat könne noch in Person an den Krebsteichen auftauchen, hatte Herr von Studmann nicht recht. Er schätzte den Herrn von Teschow noch falsch ein. Leise stänkern, das tat er gerne, das laute Stunkmachen übertrug er lieber seinen Leuten. Zu den Krebsteichen, an denen diesen Nachmittag Krach zu erwarten war, hätten ihn keine zehn Pferde gebracht. Dafür wanderte er geruhig und leutselig durch das Dorf Neulohe, blieb stehen, wo jemand stand, wechselte Rede und Gegenrede und war überhaupt ganz wie ein Fürst, der sich zwischen seine Untertanen mischt. Sein alter Elias hatte es drei Stunden früher auf dem Gutshof nicht besser gemacht.

Während sich der Geheimrat so recht sonntäglich vergnügt durch das Dorf schwatzte, dachte er immer daran, was er sich wohl für ein Gewerbe beim Schulzen Haase machen könnte, denn er liebte es gar nicht, mit der Tür ins Haus zu fallen. Und rausbekommen mußte er, was der Schulze gegen den Förster Kniebusch hatte, warum er einen so ungünstigen Bericht über ihn erstattet hatte. Wenn man nicht alles weiß, dann weiß man nichts, hatte er sein Lebtage gesagt, und von der Kuckhoff hatte er oft gehört, daß kein Dreck so dreckig ist, daß nicht einer herkommt und zieht die schönsten Gurken darauf.

Es wollte sich aber nicht der geringste Vorwand finden lassen, und der Geheimrat wurde schon ganz mißmutig, als er kurz vor dem Dorfplatz, grade dort, wo der Weg zum Friedhof abgeht, die alte Leege sah. Die alte Leege war ein uraltes Weib; früher, als sie noch arbeiten konnte, hatte sie auf dem Hof gearbeitet, während ihr jetzt schon lange toter Mann mal in der Gemeinde als Totengräber, mal in dem Forst als Holzarbeiter sich sein Brot verdient hatte. Das war nun alles schon lange her, und die alte Leege hauste bereits an die zehn Jahre, seit ihr letzter Enkel nach Amerika gegangen war, in einem alten Katen unter der Friedhofsmauer. Ein bißchen wunderlich war sie, aber von allen gefürchtet, denn sie stand in dem Ruf, das Vieh verhexen zu können. Soviel war sicher, Warzen und Rose gingen von ihrem Besprechen weg.

Der alte Geheimrat hatte mit alten Weibern nicht viel im Sinn. Das war schon ein Jägeraberglaube; und so machte er, daß er weiterkam, als er die alte Leege sah. Aber die hatte ihn schon mit ihren mäuseschwarzen und mäuseflinken Augen erspäht, sie schoß über den Dorfplatz auf ihn zu, daß sie ihm den Weg verstellte, und fing an, gaumig heulend, was von ihrem Hüttendach zu klagen, durch das der ganze letzte Regen hindurchgegangen sei wie durch ein Sieb.

»Das geht mich nichts an, Leegen«, schrie der Geheimrat in ihre tauben Ohren. »Da mußt du zum Schulzen gehen. Das ist Gemeindesache, keine Gutssache.«

Aber die alte Leege ließ sich so leicht nicht abspeisen, denn sie war fest davon überzeugt, daß der Herr von Teschow ihr Herr und für ihr Wohlergehen verantwortlich sei, genau wie vor dreißig, vierzig Jahren – und aus dem Wege drängeln ließ sie sich auch nicht. Sie erfüllte den ganzen Dorfplatz aber so mit ihrem gaumigen, heulenden Geschrei, daß dem Geheimrat die Sache recht leid ward. Und da er bedachte, daß ein schlechter Vorwand immer noch besser ist als gar keiner – und warum sollte man nicht schließlich mit dem Schulzen Haase von dem durchlässigen Dach einer armen ehemaligen Gutsarbeiterin sprechen? –, so ließ er sich erweichen und ging mit ihr in die Schindertannen, denn so heißt es, wo die Leege wohnt.

»Na, schreibt denn gar keiner von den Enkeln mal?« fragte er, um von dem Dach loszukommen, von dem er alles schon wußte: vorne, hinten und auf dem Giebel. Die alte Leege heulte freundlich, die Enkel schrieben, und Bilderchen schickten sie ihr auch mal.

Na, was sie denn so schrieben, und wie es denn so ginge drüben?

Ja, was sie schrieben, das könne sie so genau nicht sagen, denn der alte Kater habe ihre Brille zerbrochen, jetzt das andere Jahr; aber wenn in diesem Jahr die Beerenlese gut werde, so werde es vielleicht reichen zu neuen Gläsern!

Warum sie sich denn die Briefe nicht vorlesen lasse?

Nein, das tue sie nicht, denn wenn einmal drin stünde, es ginge den Enkeln schlecht, so würde es gleich durch das ganze Dorf getragen, und sie wolle nicht, daß man über ihre Enkel rede. Sie könne es abwarten mit dem Lesen, bis sie neue Brillengläser habe.

Ob sie denn nicht einmal etwas schickten für ihre alte Großmutter, ein bißchen Geld oder ein kleines Freßpaket?

O doch, schöne bunte Bilderchen schickten sie; mit dem Essen sei es wohl nicht so weit her in dem Indianerlande –!

Damit waren sie bei dem alten Katen angelangt, der wirklich recht unheimlich wie ein wahres Hexenhaus aus dem Märchen unter den Schindertannen lag. Der Geheimrat nahm das altersschwache, zerfetzte, bemooste Strohdach von vorn und von hinten und von der Giebelseite in Augenschein, immer geleitet von dem klagenden Geheul der Alten. Aber der Geheimrat war plötzlich ein gründlicher Mann geworden und hatte es nicht mehr so eilig, von der Leegen fortzukommen. Denn was ein richtiger Fuchs ist, der riecht eine Gans in einem Fuder Stroh. So stieß er denn die Tür auf und ging hinein in die alte Kabache, weil er was in der Nase hatte. Das Haus unter den Schindertannen sah von innen genau so aus, wie man von außen erwarten durfte, nämlich, wie ein Saustall nicht aussehen darf, wenn die Säue gedeihen sollen, sondern völlig ländlich-schändlich.

Aber den Geheimrat störten jetzt weder Dreck noch Gestank, noch die Fetzen und das Gerümpel äußersten Elends – mit seinen alten listigen Augen sah er sich scharf um, und da erblickte er schon, was er wollte, nämlich ein altes Foto an der Wand, und hinter das Foto hatte die Leegen was gesteckt.

»Ja, das ist der Ernstel«, heulte die Alte los. »Das ist der letzte, der rüberging, gerade Anfang 13, gerade ehe der große Krieg losging …«

»Und das ist eins von den Bilderchen, die dir der Ernst schickt, Leegen, was? Hast du mehr davon?«

Ja, sie hatte mehr davon, in den Briefen steckten noch welche, und in den Küchenschrank hatte sie sich auch eine Borte von den Bilderchen gesteckt.

»Hör zu, Leegen«, sagte der Geheimrat. »Ein neues Dach kriegst du, das verspreche ich dir. Und wenn du eine Ziege haben willst, sollst du sie auch kriegen. Und satt zu essen auch. Und eine Brille auch. Und Feuerung auch …«

Die alte Frau hob ihre Hände gegen den Geheimrat, als wolle sie die Fülle all dieser Gaben von ihrer Brust wegschieben, und sie setzte an, zu lobpreisen ihren guten alten Herrn …

Aber der Geheimrat hatte es eilig. »Hier bleibst du sitzen, Leegen, und in spätestens einer halben Stunde bin ich mit dem Schulzen hier, vielleicht bringe ich auch den Pastor mit, und du rührst dich nicht von der Stelle, und von den Bilderchen gibst du auch keins weg …«

Die alte Leegen versprach es hoch und heilig.

Und es geschah alles richtig und ordnungsgemäß; mit dem Geheimrat kamen der Pastor und der Schulze, und es wurde Nachsuche gehalten, und die alte Leegen konnte nicht genug wunderwerken über die drei Herren, die nicht abließen, ihre Sachen umzudrehen und auszuschütteln. Sogar ihre paar Winterstrümpfe krempelten sie auf und um, das Bettstroh zog der Schulze aus der Lade – alles auf der Suche nach diesen regenbogenfarbenen Bilderchen!

Was die alte Leegen war, so verstand sie gar nichts von dieser Sache, und wenn sie ihr auch zehnmal in die Ohren tuteten, daß dies »richtiges« Geld sei, Goldgeld, Devisen, während das andere Dreckgeld sei, Schwundgeld, Mist – ihr kam es doch vor, als seien die würdigen drei: Nährstand, Geistlichkeit und Behörde, zu kleinen Kindern geworden, die in ihrer Kate Ostereier suchten.

Der Geheimrat von Teschow aber saß wieder einmal so richtig in seinem Fett, und ab und zu ließ er es brutzeln und machte eine Bemerkung dahin, daß natürlich erst ein Greis wie er kommen und sich um seine alte Arbeiterin kümmern müsse, die ihn von Rechts wegen gar nichts anginge, während der Herr Schulze, der von Amts wegen nach den Ortsarmen, und der Herr Pastor, der von Gottes wegen nach seinen Pfarrkindern zu sehen habe, wieder einmal nichts von Tuten und Blasen wüßten und die Alte in all ihrem Reichtum vor Regen ersaufen und vor Hunger hätten umkommen lassen.

Schulze wie Pfarrer sagten das Allerbeste zu diesen immer wiederholten spitzigen Bemerkungen – nämlich gar nichts, und kaum war das Vermögen der Alten mit zweihundertfünfundachtzig Dollar festgestellt und protokollarisch niedergelegt, so drückte sich der Pfarrer eilig, da ja die Angelegenheit in den besten Händen sei. Der Schulze hatte die Scheine an sich genommen und für die Bilderchen der Alten auf den andern Tag den Dachdecker versprochen. »Auch einen Korb mit Lebensmitteln. Auch ’ne Zicke, jawohl, Leegen. Auch ’ne neue Brille, ist ja gut, Leegen …«

Und die beiden Herren gingen nun langsam wieder aus den Schindertannen am Friedhof vorbei auf das Dorf zu, während hinter ihnen das Dankgeheul der Leegen langsam verscholl.

»Und was machen Sie nun mit dem Geld, Haase?« fragte der Geheimrat.

»Tja, Herr Geheimrat, das ist so eine Sache«, sagte der Schulze. »Darüber muß ich wohl erst mal schlafen.«

»Ich glaube, ich habe so was gelesen«, bohrte der Geheimrat, »daß man Devisen abliefern muß. An die Bank. Aber es braucht nicht zu stimmen.«

»Tja, Herr Geheimrat, wenn ich es auf der Bank abliefere, kriege ich einen Klumpatsch Geld dafür, und wenn die alte Leegen die andere Woche ein Päckchen Kaffee haben will, muß ich ihr sagen: Ist schon wieder alle, Leegen.«

»Das ist schlecht für die alte Frau, Haase.«

»Tjaa, Herr Geheimrat, die tut mir auch wahrlich leid.«

»Aber es wird wohl nicht anders gehen, wenn die Bestimmung so ist.«

»Sie muß ja nicht so sein – Herr Geheimrat kann sich ja verlesen haben.«

»Das kann ich natürlich. Es steht so viel in den Zeitungen.«

»Das tut es – man wird ganz wirr, wenn man bloß reinschaut.«

Die beiden gehen bedachtsam weiter, der lange dürre Schulze mit seinem tausendfältig zerknitterten Gesicht und der untersetzte dicke Geheimrat mit dem grellroten Gesicht – aber seine Falten hat es auch.

»Es ist auch«, fängt der Schulze wieder an, »daß eilige Erntezeit ist, wer kann da nach Frankfurt auf die Bank und Geld einwechseln? Und ich muß dem Dachdecker was geben und das Deckstroh bezahlen und die Zicke – das kann ich doch nicht mit Dollars. Einmal gibt’s Gerede, und dann darf ich’s ja auch gar nicht.«

»Da muß eben ein anderer solange das Geld umwechseln, bis Zeit zum Abliefern ist«, meint der Geheimrat.

»Tjaa« – antwortet der Schulze nachdenklich. »Das denk ich schon die ganze Zeit. Nur, wer hat denn in der Ernte soviel Geld liegen?«

»Ich glaub, ich hab noch was im Geldschrank. Ich will mal nachsehen, Haase, ich gebe Ihnen heute abend Bescheid.«

»Ich habe ja gestern gedroschen«, sagt der Schulze und bohrt seinerseits, »und ich denke, ich fahre es morgen fort. Nur, es ist, Herr Geheimrat, weil ich das Geld übermorgen Ihrem Förster geben muß …«

Der Geheimrat schweigt mucksstill.

»Wenn der Förster vielleicht ein paar Tage warten würde? Vielleicht kommt ein Regentag, daß man noch mal dreschen kann.«

»Das versteh ich nicht«, sagt der Geheimrat, »entschuldigen Sie, Haase, ich bin ja wohl doof auf beiden Ohren, aber das verstehe ich nicht. Das ist doch wohl wegen der Hypothek von Kniebusch über zehntausend Friedensmark?«

Der Schulze biß sich auf die Lippen. Dann sagte er mürrisch: »Das verstehe ich auch nicht, Herr Geheimrat, aber Ihr Kniebusch ist ein alter Hund, der hat mich reingelegt, und ich kann ihm die Hypothek jetzt nicht kündigen, und vierzig Zentner Roggen im Jahr muß ich ihm Zinsen geben, und dafür geht das Korn morgen weg …«

»Kinder, Kinder!« grinste der alte Herr, hocherfreut, daß wieder mal einer hereingefallen war (denn vor nichts im Leben hatte er eine so unbegrenzte Hochachtung wie vor dem Reinlegen und Anschmieren und tüchtig Übers-Ohr-Hauen!). »Kinder, Kinder, ihr macht Sachen … Nun verstehe ich auch, warum der Herr Richter in Frankfurt so schlecht auf den Kniebusch zu sprechen ist …«

»Ich habe«, rief der Schulze hitzig, »nur geschrieben, was recht ist …«

»Natürlich, Schulze, wie denn sonst –?« sagte der alte Geheimrat sehr vergnügt. »Immer nach Recht und Ordnung und Gesetz! Aber darüber reden wir beide heute abend noch. Denn ich besuche Sie – ich bring Ihnen das Geld, daß Sie die Dollars umwechseln können, denn Ihr Roggengeld wird nicht reichen für alles. Ich helfe Ihnen gerne, Schulze. Und wenn ich mal nach Frankfurt komme, dann liefere ich meine Dollars ab, und wenn Sie hinkommen, liefern Sie Ihre ab – die Herren in Berlin werden ja Warten gelernt haben. Und der Förster Kniebusch hat auch Warten gelernt, dafür sorge ich, da stehe ich Ihnen für ein. Ist doch ein schlauer Hund, der alte Kniebusch; einen Bauern einzuseifen, hätte ich ihm gar nicht zugetraut. Na, Sie werden’s mir heute abend erzählen, Schulze …«

»Der Dollar steht jetzt auf einer Million und hunderttausend Mark – so wechseln wir doch ein?« fragte der Schulze nachdenklich.

»Na, natürlich«, sagte der Geheimrat. »Wie denn sonst?«

»Und wenn er nun morgen höher kommt? Dann sitze ich mit dem ganzen Haufen Geld da und kann ihr nichts mehr kaufen!«

»Na, etwas werden Sie ja ’ne Weile doch kaufen können, und überhaupt, kaufen Sie ein bißchen Vorrat. Wenn’s dann alle ist, ist es alle. Wenn ein anderer gekommen wäre und hätte die Bilderchen an der Wand gesehen, hätte sie gar nichts gekriegt. Und überhaupt, in den Briefen haben wir doch gelesen, der Enkel schickt ihr alle Monat zehn Dollar, und zu Geburtstag und zu Weihnachten zwanzig Dollar extra – da kommt doch immer wieder was rein. Da hat die alte Leegen mehr, als sie ihr ganzes Leben gehabt hat! –«

»Man müßte nur sicher sein, daß keiner was redet«, sagte der Schulze. »Sonst gibt’s Stunk.«

»Wer soll denn reden; Haase? Der Pastor Lehnich hält’s Maul, der hat sich blamiert. Und wir beide reden auch nicht. Und die alte Leegen, die hat nichts kapiert, die denkt, im Himmel ist Jahrmarkt, und wenn sie redet, versteht’s keiner. Und wenn’s einer versteht, der soll erst mal kommen und sagen, der Geheime Ökonomierat Horst-Heinz von Teschow macht faule Sachen. Wir wollen ja die Dollars abliefern – das ist ausgemacht, Haase, was?«

»Sobald ich nach Frankfurt komme, bestimmt, Herr Geheimrat«, erklärte der Schulze.

Und so trennten sich die beiden, der Schulze nicht ganz zufrieden, denn er hätte das Dollargeschäft lieber allein gemacht, aber er wußte ja auch, daß die schwersten Schweine am lautesten nach Futter schreien.

Der Geheimrat aber war völlig zufrieden, denn er hatte nicht nur erfahren, was er wissen wollte, sondern auch ein kleines Geschäft gemacht. Ein Mann kann noch so reich sein, reich genug kommt er sich nie vor. Der Förster Kniebusch aber war sehr erstaunt, wie gleichgültig sein knurriger Herr den Bericht von der erfolglosen Suche an den Krebsteichen aufnahm. Aber noch erstaunter war er, daß Herr von Teschow nun schon wieder über die Neuregelung der Hypothekensache Bescheid wußte und gar als Fürbitter für den Schulzen Haase auftrat, vierzehn Tage später zahlen zu dürfen. Da sagte er leicht ja; um so hartnäckiger aber schwieg er, als der Geheimrat durchaus erfahren wollte, wie denn Kniebusch den Haase zu solch unerhörtem Zugeständnis bewegt habe.

Der Förster blieb dabei und schwor Stein und Bein, und seine blaßblauen Augen wurden immer blauer und ehrlicher bei der Versicherung, daß der Schulze Haase ein grundanständiger Mann sei und aus lauter Anstand und Ehrlichkeit getan habe, was recht war –: »Und eigentlich hätten es ja sechzig Zentner Roggen sein müssen, Herr Geheimrat, aber ich bin auch nicht so, genau wie der Schulze …«

»Kniebusch!« rief der alte Herr empört, »Sie können doch keinen buckligen Mann durch einen Lattenzaun ziehen! Wo ’s Geld anfängt, hört der Anstand auf – und nun wollt ihr beiden alten Schweinehunde …«

Aber nein, der Förster blieb dabei! Seine Stirn war schweißnaß, und sein Ton wurde so treuherzig und bieder, daß er zehn Meilen gegen den Wind nach Lüge und Betrug stank, aber er blieb dabei. Und es muß gesagt werden, daß der Förster Kniebusch, der seinem Herrn immer untertänig gewesen war und stets nach seinen Wünschen gehandelt hatte, dem Herrn von Teschow nie so imponiert hatte wie der Kniebusch, der ihm sichtlich die Hucke voll log.

»Kieke da!« sagte der alte Herr, als er wieder allein war. »Mein Kniebusch macht sich. Aber warte nur, was der eine nicht erzählt, quatscht der andere aus – und ich will einen Besen fressen, wenn ich heute abend nicht alles vom Schulzen rauskriege.«

Aber darin täuschte sich der Geheimrat: der Schulze hielt genauso dicht wie der Förster, und das erstaunte den alten Herrn sehr und machte ihn recht nachdenklich. Denn so was war eigentlich noch nie dagewesen.

Einen Besen fraß er allerdings deswegen doch noch nicht – er gab die Hoffnung so leicht nicht auf.

Wolf unter Wölfen
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