Kapitel 10
Pelletier schritt in seinem Zimmer auf und ab, während er auf Alaïs wartete.
Es war jetzt kühler, doch auf seiner breiten Stirn stand Schweiß, und sein Gesicht war gerötet. Er sollte unten in der Küche sein, die Diener beaufsichtigen und dafür sorgen, dass alles bereit war. Doch die Bedeutung des Augenblicks hatte ihn übermannt. Er hatte das Gefühl, an einer Weggabelung zu stehen, von wo Pfade in alle Richtungen abzweigten, in eine ungewisse Zukunft. Alles, was in seinem Leben bislang geschehen war, und alles, was noch kommen würde, hing jetzt von seiner Entscheidung ab. Wo blieb sie nur?
Pelletier ballte die Faust um den Brief. Er kannte den Wortlaut bereits auswendig.
Er wandte sich vom Fenster ab, vor dem er kurz stehen geblieben war, und sein Blick fiel auf etwas Helles, das in dem Staub und der Dunkelheit neben dem Türrahmen glänzte. Pelletier bückte sich und hob es auf. Es war eine schwere silberne Fibel mit Kupferverzierung, groß genug, um damit einen Mantel oder ein Obergewand zu verschließen.
Er runzelte die Stirn. Es war nicht seine.
Er hielt sie ans Kerzenlicht, um sie genauer zu betrachten. Es war nichts Besonderes daran. Er hatte so welche schon zu Hunderten gesehen, auf dem Markt. Er drehte sie in den Händen. Sie war von guter Qualität, was darauf hindeutete, dass ihr Besitzer wohlhabend, wenn auch nicht reich war.
Lange konnte sie da noch nicht gelegen haben. François machte jeden Morgen sauber und hätte sie bemerkt, wenn sie dann schon dort gelegen hätte. Andere Diener hatten keinen Zutritt, und die Tür war den ganzen Tag über verschlossen gewesen. Pelletier sah sich im Zimmer um, suchte nach anderen Anzeichen für einen Eindringling. Argwohn erfasste ihn. Bildete er sich das nur ein, oder waren die Gegenstände auf seinem Schreibpult ein wenig verrückt worden? War die Decke auf dem Bett leicht verzogen? Heute Abend beunruhigte ihn alles.
»Paire?«
Alaïs hatte leise gesprochen, doch er erschrak trotzdem. Hastig schob er die Fibel in seinen Beutel. »Vater«, wiederholte sie. »Ihr habt mich rufen lassen?«
Pelletier sammelte sich. »Ja, ja, das habe ich. Komm.«
»Benötigt Ihr noch etwas, Messire?«, fragte François von der Tür aus.
»Nein. Aber bleib in der Nähe, falls ich dich brauche.«
Er wartete, bis die Tür geschlossen war, dann bedeutete er Alaïs, am Tisch Platz zu nehmen. Er goss ihr einen Becher Wein ein und füllte seinen eigenen nach, setzte sich aber nicht.
»Du siehst müde aus.«
»Das bin ich auch ein wenig.«
»Was sagen die Leute über den Rat, Alaïs?«
»Keiner weiß so recht, was er davon halten soll, Messire. Es wird so viel erzählt. Alle beten, dass es nicht so schlimm steht, wie es aussieht. Alle wissen, dass der Vicomte morgen nach Montpelhièr reitet, in Begleitung einer kleinen Entourage, um bei seinem Onkel, dem Comte von Toulouse, um Audienz zu bitten.« Sie hob den Kopf. »Ist das wahr?«
Er nickte.
»Aber man sagt auch, dass das Turnier stattfinden wird.«
»Auch das ist wahr. Der Vicomte will innerhalb von zwei Wochen von seiner Mission wieder da sein. Auf jeden Fall vor Ende Juli.«
»Wird der Vicomte mit seiner Mission Erfolg haben?«
Pelletier antwortete nicht, sondern schritt nur weiter auf und ab. Seine Anspannung übertrug sich auf sie.
Um sich Mut anzutrinken, nahm sie einen kräftigen Schluck Wein. »Wird Guilhem den Vicomte begleiten?«
»Hat er dir das nicht selbst gesagt?«, fragte er scharf.
»Ich habe ihn noch nicht gesehen, seit der Rat sich aufgelöst hat«, gab sie zu.
»Beim Sant Foy, wo steckt er denn?«, wollte Pelletier wissen. »Bitte, sagt mir einfach, ob ja oder nein.«
»Guilhem du Mas ist auserwählt worden, allerdings gegen meinen Wunsch. Der Vicomte schätzt ihn.«
»Mit gutem Grund, Paire«, sagte sie leise. »Er ist ein erfahrener chevalier.«
Pelletier beugte sich vor und schenkte ihr Wein nach. »Sag mir eines, Alaïs, vertraust du ihm?«
Die Frage traf sie unvorbereitet, aber sie antwortete ohne Zögern. »Sollte nicht jede Frau ihrem Gemahl vertrauen?«
»Ja, ja. Ich hatte keine andere Antwort von dir erwartet«, sagte er abfällig und winkte ab. »Aber hat er dich gefragt, was heute Morgen am Fluss geschehen ist?«
»Ihr habt mir befohlen, mit niemandem darüber zu sprechen«, sagte sie. »Selbstverständlich war ich Euch gehorsam.«
»Und ich habe darauf vertraut, dass du Wort hältst«, sagte er. »Aber dennoch, du hast meine Frage nicht beantwortet. Hat Guilhem dich gefragt, wo du warst?«
»Es gab keine Gelegenheit dazu«, sagte sie trotzig. »Wie ich schon sagte, ich habe ihn nicht mehr gesehen.«
Pelletier trat ans Fenster. »Hast du Angst, dass es Krieg geben könnte?«, fragte er mit dem Rücken zu ihr.
Der unvermittelte Themenwechsel brachte Alaïs aus der Fassung, aber sie antwortete prompt.
»Der Gedanke ängstigt mich, ja, Paire«, erwiderte sie vorsichtig. »Aber es wird doch gewiss nicht so weit kommen?«
»Nein, vielleicht nicht.«
Er stützte die Hände auf den Fenstersims, offenbar ganz in Gedanken versunken, als hätte er vergessen, dass sie da war. »Ich weiß, du hältst meine Frage für ungehörig, aber ich habe einen Grund dafür, sie zu stellen. Schau tief in dein Herz. Wäge deine Antwort sorgfältig ab. Und dann sag mir die Wahrheit. Vertraust du deinem Mann? Vertraust du ihm, dass er dich schützt und recht behandelt?«
Alaïs spürte, dass das Entscheidende noch nicht gesagt worden war und irgendwo unter der Oberfläche lauerte, aber sie hatte Angst zu antworten. Sie wollte Guilhem nicht verraten. Und gleichzeitig brachte sie es nicht über sich, ihren Vater anzulügen.
»Ich weiß, dass Ihr ihn nicht mögt, Messire«, sagte sie mit fester Stimme, »wenngleich ich nicht weiß, womit er Euren Unwillen erregt ...«
»Du weißt sehr wohl, womit er meinen Unwillen erregt«, sagte Pelletier ungehalten. »Das habe ich dir oft genug gesagt. Aber wie dem auch sei, meine persönliche Meinung von du Mas, sei sie nun gut oder schlecht, spielt keine Rolle. Man kann den Wert eines Mannes erkennen und ihn trotzdem nicht mögen. Bitte, Alaïs. Beantworte meine Frage. Es hängt sehr viel davon ab.« Bilder des schlafenden Guilhem. Seine Augen, dunkel wie ein Magnet, die Linie seiner Lippen, wenn er die zarte Innenseite ihres Handgelenks küsste. Erinnerungen von solcher Macht, dass ihr schwindelig wurde.
»Ich kann nicht antworten«, sagte sie schließlich.
»Ah«, er seufzte. »Gut. Gut. Ich verstehe.«
»Mit Verlaub, Vater, Ihr versteht nichts«, entfuhr es Alaïs. »Ich habe nichts gesagt.«
Er wandte sich um. »Hast du Guilhem gesagt, dass ich dich habe rufen lassen?«
»Wie ich bereits sagte, ich habe ihn nicht gesehen, und ... es ist nicht recht, dass Ihr mich auf diese Weise befragt. Dass ich zwischen meiner Treue zu ihm und zu Euch entscheiden muss.«
Alaïs erhob sich. »Wenn es also keinen weiteren Grund gibt, der zu dieser späten Stunde meine Anwesenheit verlangt, Messire, bitte ich um die Erlaubnis, mich zurückziehen zu dürfen.« Pelletier wollte die Situation beruhigen. »Setz dich, setz dich. Ich sehe, dass ich dich gekränkt habe. Verzeih mir. Das war nicht meine Absicht.«
Er streckte ihr die Hand hin. Nach einem Augenblick ergriff Alaïs sie.
»Ich möchte nicht in Rätseln sprechen. Mein Zögern ist ... Ich muss mir selbst über manches klar werden. Heute Abend habe ich eine Nachricht von großer Bedeutung erhalten, Alaïs. In den vergangenen Stunden habe ich überlegt, was ich tun soll, die Möglichkeiten abgewogen. Und obwohl ich mich zu einer Entscheidung durchgerungen hatte und nach dir geschickt habe, blieben mir dennoch Zweifel.«
Alaïs sah ihm in die Augen. »Und jetzt?«
»Jetzt habe ich meinen Weg klar vor Augen. Ja. Ich glaube, ich weiß, was ich tun muss.«
Die Farbe wich aus ihrem Gesicht. »Dann wird es also Krieg geben«, sagte sie mit plötzlich schwacher Stimme.
»Ich glaube, er ist unvermeidlich, ja. Die Zeichen sind nicht gut.« Er setzte sich. »Wir sind in Ereignisse verstrickt, die weit größer sind, als dass wir sie noch beeinflussen könnten, auch wenn wir uns gern das Gegenteil einreden.« Er zögerte. »Aber es gibt etwas, das noch wichtiger ist, Alaïs. Und wenn die Dinge in Montpelhier für uns schlecht ausgehen, dann habe ich vielleicht nie mehr die Möglichkeit ... dir die Wahrheit zu sagen.«
»Was kann denn wichtiger sein als die Kriegsgefahr?«
»Ehe ich weiterrede, musst du mir dein Wort geben, dass alles, was ich dir heute Abend erzähle, unter uns bleibt.«
»Habt Ihr mich deshalb nach Guilhem gefragt?«
»Teilweise, ja«, gestand er, »aber das war nicht der einzige Grund. Doch zuallererst versichere mir, dass nichts von dem, was ich dir sagen werde, diese vier Wände verlässt.« »Ihr habt mein Wort«, sagte sie ohne Zögern.
Wieder seufzte Pelletier, doch diesmal hörte sie Erleichterung, nicht Furcht darin. Die Würfel waren gefallen. Er hatte seine Entscheidung getroffen. Jetzt musste er den eingeschlagenen Weg nur noch entschlossen zu Ende gehen, ungeachtet der Folgen.
Sie rückte näher. Das Licht der Öllampen tanzte und flackerte in ihren braunen Augen.
»Ich erzähle dir jetzt eine Geschichte«, sagte er, »die in dem uralten Land Ägypten beginnt, vor mehreren tausend Jahren. Es ist die wahre Geschichte von dem Gral.«
Pelletier sprach, bis das Öl in den Lampen ausgebrannt war. Draußen im Hof war es ruhig geworden, und auch die letzten Nachtschwärmer hatten sich schlafen gelegt. Alaïs war erschöpft. Ihre Finger waren weiß, und sie hatte dunkellila Schatten unter den Augen, wie Blutergüsse.
Auch Pelletier war alt und müde geworden, während er sprach. »Um deine Frage zu beantworten: Du musst gar nichts tun. Noch nicht, vielleicht niemals. Falls wir mit unseren Gesuchen morgen erfolgreich sind, werde ich ausreichend Zeit haben, die Bücher selbst in Sicherheit zu bringen, wie es meine Aufgabe ist.«
»Aber wenn nicht, Faire? Was, wenn Euch etwas zustößt?« Alaïs verstummte, Angst schnürte ihr die Kehle zu.
»Vielleicht geht ja doch alles gut«, sagte er, aber seine Stimme war tonlos.
»Und wenn nicht?«, beharrte sie, wollte sich nicht beruhigen lassen. »Was, wenn Ihr nicht zurückkehrt? Woher soll ich wissen, wann ich handeln muss?«
Er sah ihr einen Moment in die Augen. Dann kramte er in seinem Beutel, bis er ein kleines Päckchen fand, das in cremefarbenem Stoff eingeschlagen war.
»Wenn mir etwas zustößt, wirst du ein solches Zeichen erhalten.«
Er legte das Päckchen auf den Tisch und schob es zu ihr hinüber. »Öffne es.«
Alaïs tat wie geheißen, schlug den Stoff Lage für Lage zurück, bis eine kleine runde Scheibe aus hellem Stein mit zwei eingeritzten Buchstaben zum Vorschein kam. Sie hielt den Stein ins Licht und las die Lettern laut vor.
»NS?«
»Das steht für Noublesso de los Seres.«
»Was bedeutet der Stein?«
»Er ist ein merel, ein Geheimzeichen, man hält ihn zwischen Daumen und Zeigefinger, wenn man ihn weitergibt. Er hat auch noch einen weiteren, wichtigeren Zweck, doch den brauchst du nicht zu erfahren. Er wird dir zeigen, ob der Überbringer vertrauenswürdig ist.« Alaïs nickte. »Dreh ihn um.«
Auf der Rückseite war ein Labyrinth eingraviert, genau wie das Muster auf der Rückseite des Holzbrettes.
Alaïs stockte der Atem. »Das hab ich schon einmal gesehen.« Pelletier zog sich den Ring vom Daumen und hielt ihn ihr hin. »Es ist hier auf der Innenseite eingraviert«, sagte er. »Alle Hüter tragen einen solchen Ring.«
»Nein, hier, im Château. Ich habe heute auf dem Markt Käse gekauft und ein Holzbrett aus meinem Zimmer mitgenommen, um ihn zu tragen. Genau dieses Muster ist auf der Unterseite des Brettes eingeritzt.«
»Aber das ist unmöglich. Es kann nicht dasselbe sein.«
»Ich schwöre es Euch.«
»Woher hast du das Brett?«, fragte er. »Denk nach, Alaïs. Hat es dir jemand gegeben? War es ein Geschenk?«
Alaïs schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, ich weiß nicht«, sagte sie ratlos. »Ich hab mir schon den ganzen Tag das Gehirn zermartert, aber ich kann mich nicht erinnern. Das Seltsame ist, dass ich sicher war, das Muster schon irgendwo anders gesehen zu haben, obwohl mir das Brett selbst nicht bekannt vorkam.« »Wo ist es jetzt?« »Auf dem Tisch in meinem Gemach«, sagte sie. »Warum? Glaubt Ihr, es ist wichtig?«
»Dann könnte es also so gut wie jeder gesehen haben«, sagte er bedrückt.
»Vermutlich«, antwortete sie unsicher. »Guilhem, einer von den Dienern, ich weiß es nicht.«
Alaïs schaute auf den Ring in ihrer Hand, und plötzlich wurde ihr alles klar. »Ihr dachtet, der Mann im Fluss wäre Simeon«, sagte sie langsam. »Ist er auch ein Hüter?«
Pelletier nickte. »Es gab keinen Grund für die Annahme, dass er es sei, und dennoch war ich mir plötzlich so sicher.«
»Und die anderen Hüter? Wisst Ihr, wo sie sind?«
Er beugte sich vor und legte die Finger über den merel. »Keine Fragen mehr, Alaïs. Achte gut auf den Stein. Bewahre ihn sicher auf. Und verstecke das Holzbrett mit dem Labyrinth vor neugierigen Augen. Nach meiner Rückkehr werde ich mich darum kümmern.«
Alaïs erhob sich. »Wo mag das Brett wohl herkommen?«
Ihre Hartnäckigkeit brachte Pelletier zum Schmunzeln. »Ich werde darüber nachdenken, Filha.«
»Aber dass es hier ist, heißt das, irgendwer im Château weiß von der Existenz der Bücher?«
»Das kann niemand wissen«, sagte er mit Nachdruck. »Wenn ich das für möglich hielte, würde ich es dir sagen. Auf mein Wort.«
Es waren tapfere Worte, kämpferische Worte, doch seine Miene strafte sie Lügen.
»Aberwenn ...«
»Basta«, sagte er sanft und hob die Arme. »Genug jetzt.«
Alaïs ließ sich von seiner gewaltigen Umarmung umhüllen. Sein vertrauter Duft trieb ihr Tränen in die Augen.
»Alles wird gut«, sagte er mit fester Stimme. »Du musst tapfer sein. Tu nur das, worum ich dich gebeten habe, nicht mehr.«
Er küsste sie auf den Kopf. »Komm uns im Morgengrauen verabschieden.« Alaïs nickte wortlos, traute ihrer eigenen Stimme nicht.
»Ben, ben. Und nun, eile dich. Und möge Gott dich behüten.«
Alaïs lief, ohne Luft zu holen, den dunklen Gang hinunter und hinaus auf den Hof, sah in allen Ecken Gespenster und Dämonen. Ihr drehte sich der Kopf. Die alte, vertraute Welt kam ihr plötzlich wie ein Spiegelbild ihres früheren Selbst vor, zugleich vertraut und doch völlig anders. Das Päckchen, das sie unter ihrem Gewand verbarg, schien ihr ein Loch in die Haut zu brennen.
Draußen war die Luft kühl. Die meisten Menschen hatten sich zur Nachtruhe begeben, wenngleich in einigen wenigen Fenstern zum Cour d'Honneur hin noch immer Licht brannte. Lautes Gelächter von den Wachen am Wachhaus ließ sie zusammenfahren.
Einen Augenblick lang bildete sie sich ein, die Silhouette einer Person in einem der oberen Zimmer zu sehen. Doch dann lenkte eine vorbeiflatternde Fledermaus sie kurz ab, und als sie wieder hochschaute, war das Fenster dunkel.
Sie ging schneller. Die Worte ihres Vaters wirbelten in ihrem Kopf herum, all die Fragen, die sie noch hätte stellen sollen. Nach einigen Schritten spürte sie ein Kribbeln im Nacken. Sie spähte über die Schulter.
»Wer ist da?«
Niemand antwortete. Sie fragte erneut. In der Dunkelheit war etwas Böses, sie konnte es riechen, spüren. Alaïs beschleunigte ihre Schritte, hatte das sichere Gefühl, verfolgt zu werden. Sie hörte das leise Scharren von Füßen und schweres Atmen.
»Wer ist denn da?« rief sie erneut.
Urplötzlich schloss sich eine grobe, schwielige, nach Bier stinkende Hand über ihren Mund. Sie wollte aufschreien, doch schon spürte sie einen jähen, heftigen Schlag auf den Hinterkopf und fiel.
Es kam ihr unendlich lange vor, bis sie den Boden erreichte. Dann krochen Hände über ihren Körper, wie Ratten im Keller, bis sie gefunden hatten, was sie suchten.
»Aqui es.« Da ist es.
Es war das Letzte, was Alaïs hörte, ehe die Dunkelheit sie umschloss.