Säuglingsheime, Reden, Prinzessinnen3

 
 

Eine Woche nachdem am 4. Oktober die 6. Reservedivision die Stadt Lierre südlich von Antwerpen eingenommen hatte, war die belgische Hafenstadt in die Hände der Deutschen gefallen. Wann und unter welchen Umständen Benn die im Anschluss an die Ostfront verlegte Division verließ, ist nicht bekannt. »Ich war Oberarzt am Gouvernement Brüssel seit den ersten Tagen der Besetzung.«4 Am 1. November 1914 wurde ihm in der Brüsseler Kassenverwaltung sein Soldbuch ausgehändigt, wenige Tage später erhielt er das Eiserne Kreuz zweiter Klasse. Benn trug es fortan im Knopfloch, am schwarzen Band mit weißer Einfassung, da es für Verdienste auf dem Kriegsschauplatz verliehen war.5

Im ersten Jahr bis zu seiner Versetzung aus dem Generalgouvernement ins Krankenhaus St. Gilles wohnte Benn in der Rue de la Loi. Hier flanierten nur feldgraue Soldaten, denn für Zivilisten war die Straße gesperrt, die Brüsseler nannten sie »leur rue«; »im Parlamentsgebäude war das ›Gouvernement Brüssel‹ untergebracht, darunter der Gouvernementsarzt, zu dem ich gehörte.«6 Davor ein schwarz-weiß-rotes Schilderhäuschen und gegenüber ein von deutschen Soldaten bewachter Park »mit den Statuen u dem Theater, die Statuen, die Hermen, ›vor denen nie verging das südliche Meer‹«.7

Über Weihnachten hatte Benn Besuch von seiner Ehefrau und stand in der Silvesternacht, bestimmt noch nicht ahnend, dass Edith schwanger war, während der Mitternachtsmesse in der Kathedrale St. Michel. Sie war überfüllt, »wir fremden Soldaten standen in Uniform zwischen ihnen, und alles gehörte in dieser Nacht zusammen«.8 Der Krieg hatte erst begonnen, die Zukunft war ungewiss.

 

Die Lage der deutschen Besatzungsarmee in Belgien war während der ersten Monate außerordentlich schwierig. Ein dichtbevölkertes Reich, die schnellgeschlagene nach England abtransportierte aktive Armee war klein gewesen, also waren die Männer im Land. Noch war kein Stellungskrieg, noch Bewegungskämpfe, richtiger Feldzug hin und her, Kanonendonner von der flandrischen Front mal näher, mal weiter, jeden Augenblick konnten die Alliierten zurückkommen, auf des Messers Schneide jede Stunde. Eine geringe Besatzung von Landsturmmännern die Aachen – Brüsseler Bahn entlang, die einzige Zufuhrstrecke für Etappe und kämpfende Armeen. Eine schwache inaktive deutsche Truppe hielt die Hauptstadt, die schöne impulsive aufgeregte haßerfüllte Hauptstadt; an ihrer Spitze ein Oberbürgermeister, der offen gegen die Verordnungen des deutschen Kommandanten handelte; die Bevölkerung von absolut unverdeckter Feindschaft; die nationalen Farben und Kokarden handtellergroß an Hut und Knopfloch, an Schirm und Schlips; Überfälle nachts, Gefahr in den Straßen, Verbot für Soldaten, allein auszugehen, Angriffe auf Eisenbahnen, Sprengungen von Tunnels, Attentate auf Truppentransporte, also unsichere Lage, unentschiedener Krieg.

Das Land durchzogen von Organisationen der feindlichen Macht. Zur Beobachtung des Gegners, zur Sammlung der nationalen Kräfte, zu aktiver Operation. Dazu ein geheimer Nachrichtendienst von unerklärlicher Präzision: jeder Schritt der deutschen Front vorwärts oder rückwärts schon nach Minuten bekannt und auf den Mienen der Flanierenden abzulesen, jeder Vorgang bei uns, jedes militärische Ereignis der Etappe unverzüglich zu den Alliierten weitergefunkt. Vor allem aber die Tätigkeit der Sammlung, Werbung und Organisation der wehrfähigen Belgier und ihr nächtlicher Transport in Etappen über die holländische Grenze bis zu den Ententedepots.9

 

Den Dienst im Generalgouvernement und das Verhältnis zum Gouvernementsarzt Prof. Dr. Karl Pannwitz im Besonderen erlebte Benn als bedrückend, und er war nicht der Einzige, der die Situation so empfand: »Hier wimmelt es von Intriguen, Klatsch und Scheelsucht, ich bin glücklich, dass mein Geist und meine Seele über diesen trüben Gewässern schweben«,10 schrieb der Leiter des Pressebüros Gustav Mayer an seine Frau nach Berlin. Mayer war von 1897 bis 1904 Brüsseler Korrespondent der Frankfurter Zeitung gewesen, ehe er im Weltkrieg freiwillig seine Dienste anbot und fortan in der von Baron von der Lancken geführten Politischen Abteilung III arbeitete. Bald schon schloss er mit Benn Bekanntschaft, und man traf sich in unregelmäßigen Abständen zusammen mit den Mitgliedern der Zivilverwaltung in abendlichen Runden zum Essen.

Seiner Verachtung und seinem Verdruss über die Offizierskollegen machte Benn sofort Luft.11 Bereits im Februar 1915, also nach wenigen Wochen nur, verwandelte er sich in die Figur des Oberarztes Dr. Olf und schrieb sich von der Seele, was er an Fundamentalkritik an dem korrumpierten System einer auf Herrschaft und hemmungslose Manipulation sich verlassenden Obrigkeit selbst Gleichgesinnten gegenüber kaum äußern konnte. Dass Benn während der Brüsseler Jahre bis auf seine Novellensammlung Gehirne ausschließlich in den als antimilitaristisch geltenden Weißen Blättern und der undogmatisch links stehenden Aktion veröffentlichte, erklärt sich durch seine entschieden antibourgeoise Haltung, darf jedoch nicht dazu verführen, dem zu ideologischen Positionen unfähigen Benn pazifistische oder politisch linksgerichtete Neigungen zuzuschreiben.

 

Wie kommt das Land, das von den Wunden seiner Jugend lebt und durch die zerschossenen Lungen seiner Knaben atmet, dazu, mit dem Hotelbau Ihrer geistigen Persönlichkeit das verkommenste aller moralischen Systeme in dieses von uns eroberte Reich zu überpflanzen, in diese Stadt, deren Steine noch warm sind vom Blut der Knaben, die Sie bespeien würden? Ja, hören Sie, jeder der Jungen, der in dieser Stunde draußen stirbt, spiee Ihnen in Ihre gemeine ausgemergelte Fresse, Sie Leichenschänder, Sie Lude eines abgetakelten Gehirns, Mensch, beben Sie denn garnicht davor, daß der Aasgestank alle der schlechtvergrabenen Knabenschädel Sie ausräuchern wird aus Ihren Ställen und Ihnen ins Genicke schlägt?12

 

Die Schärfe der Anklagen Dr. Olfs in der Szenenfolge Etappe13 ist durchaus dem Aufruf Dr. Rönnes in Ithaka, Professor Albrecht zu ermorden, vergleichbar. Seinem damaligen Chef konnte er vor zwei Jahren noch den Rücken kehren. Hier lagen die Dinge anders: Am Ende von Etappe lässt Gouvernementsarzt Professor Pannwitz alias Professor Paschen den schwerkranken fiebernden jungen Kollegen in eine der »reorganisierten Irrenanstalten«14 einweisen – eine Prophezeiung, die sich gut zwei Jahre später wenn auch nicht erfüllte, so doch in Abwandlung als realistisch erweisen sollte: Benn alias »Diesterweg galt als erkrankt und wurde nach Berlin zurückgeschickt«.15

 

Es gab ja auch keine Wirklichkeit, höchstens noch ihre Fratzen. Wirklichkeit, das war ein kapitalistischer Begriff. Wirklichkeit, das waren Parzellen, Industrieprodukte, Hypothekeneintragungen, alles was mit Preisen ausgezeichnet werden konnte bei Zwischenverdienst. Wirklichkeit, das war Darwinismus, die internationalen Steeple-Chasen und alles sonstwie Privilegierte. Wirklichkeit, das war dann der Krieg, der Hunger, die geschichtlichen Demütigungen, die Rechtlosigkeit, die Macht.16

 

Wie Gottfried Benn, der in Wahrheit im selben Bewusstsein der Trance und Unwirklichkeit lebte wie auch vorher schon, die Brüsseler Wirklichkeit ertrug, erfährt man in der Novelle Die Eroberung,17 die im Erstdruck den Untertitel »Ein Stück Tagebuch« trug.

Es war eines Spätnachmittags im Frühling des Jahres 1915 nach Dienstschluss, als Rönne »verging vor Glück in den Abend, in die deutliche Verlängerung des Lichtes, in dieses kühle Ende eines Tages, der voll Frühling war«. Der vagen Beschreibung der Stadt (sie »erhob sich von den Hügeln, schlug Brücken über die Inseln«) folgt ein bis zum nächsten Morgen währender Rundgang: Auf dem Place Sainte-Gudule sank er »auf eine Mauer«, den weißen Stein der Cathédrale Saint-Michel vor Augen, schwang »über die Boulevards« (de l’Impératrice und de l’Empereur) in ein Café, um Menschen zu beobachten. Draußen dämmerte es, »klar zutage lagen die Lüste zwischen Soldaten und den Frauen«. Abend geworden, verließ er das Café. »Sein waren die Gassen« im Quartier des Marolles, vorbei an den zahllosen kleinen Läden zwischen Rue Blaes und Rue Haute, wollte er zurück nach Hause in die Rue de la Loi, weil er etwas vergessen hatte, ging noch zum Friseur, dann vorbei am alten Schlachthof. Aus einer Kellerbar drang Musik an sein Ohr, er stieg die Treppen hinunter, möglicherweise hieß die Bar Gaité –

 

Im Gaite war ich seit Ihrem Abgang 1 ×, dann, denken Sie, der große Tänzer, der Niggerfürst – er ist nicht mehr. Wohin er geraten ist, weiß ich nicht. Auch die Sängerin Toska, die seinerzeit dem kleinen Dieb von Säufer im Lavatory an die Hose fasste, Sie werden sich erinnern, ist auch nicht mehr da. Der Nachwuchs ist minimal, ohne Größe u. einheitliche Lebensauffassung. – – – –18

 

Eine der Frauen gefiel ihm besonders, es wurde Morgen, und er ging zu den im Norden der Stadt gelegenen Königlichen Gewächshäusern mit ihren gläsernen Passagen, den riesigen Palmen, Blumenteppichen und exotischen Pflanzen: Eigentlich hatte er eine Stadt erobern wollen, nun strich das Blatt eines der Palmenriesen über ihn hin.

 

Als am »8. September 1915, vorm. 3 Uhr«19 in Hellerau bei Dresden Gottfried Benns einzige Tochter geboren wurde, »habe ich Dich gefeiert in meinen Gedanken«.20 Am Vortag hatte der Spionageprozess gegen Edith Cavell begonnen, die Mitte Juli festgenommene englische Krankenschwester und Leiterin eines mehr als 60 Menschen umspannenden Flucht-Netzwerkes französischer, belgischer und englischer Soldaten, und der Militärarzt war »zur Verhandlung kommandiert worden«.21 Doch glücklicherweise konnte er es einrichten, innerhalb der folgenden fünf Prozesswochen nach Hellerau zu reisen, um den Säugling in die Arme zu schließen. Edith Benn war nach Kriegsausbruch in das Haus ihrer Schwestern Ada und Paula gezogen, wo die von ihrer Mutter Adele als »anmutig, graziös und reizvoll, dabei geistreich sprühend, witzig und von großer Herzenswärme«22 beschriebene Frau ein sorgloses, von Musik und Kultur geprägtes Leben führen konnte. Über Neles früheste Kindheit erzählte man sich nur Gutes: »Du warst als ganz kleines Kind, Baby, sehr sehr gleichmässig still u freundlich, schriest wenig, sassest immer guter Laune da, wo man dich hinsetzte.«23 Ihren Rufnamen erhielt das Mädchen erst nach Kriegsende. »Auf Anordnung des K. Amtsgerichts zu Dresden vom 9. 9. 1919« – also am Tag nach Neles viertem Geburtstag – »zufolge Antrag des Kindesvaters der Geburtsurkunde [ist] folgender Berichtigungsvermerk beigeschrieben worden: ›Die Vornamen des nachzubezeichnenden sind Irene Michaele Nele‹.«24 Offensichtlich eine Reminiszenz an die Brüsseler Jahre, wo Benn Charles de Costers Ulenspiegel gelesen hatte; aus diesem Roman hatte die Tochter der guten Hexe Katheline und eines unbekannten Vaters namens Nele, die in ihrem Leben nur einen einzigen Mann, den flämischen Freiheitskämpfer Tyll Ulenspiegel, lieben konnte, bei Benn einen besonderen Eindruck hinterlassen.25

 

In Hellerau war es sehr gemütlich; warmes Wetter, liebe Sonne, Dorf u. Äcker und Birkenwiesen u. vor allem mal acht Tage lang kein Krieg u. Greisenzeit u. Eitelkeitsgestank.26

 

Nach seiner Rückkehr wurde es wieder ungemütlich. Der Cavell-Prozess endete mit mehreren Todesurteilen, darunter denjenigen, die am frühen Morgen des 12. Oktober an Edith Cavell und Philippe Baucq vollstreckt wurden, der die Aufgabe hatte, den Tod der Delinquenten festzustellen. Gustav Mayer erinnerte sich: »Vor seiner Erschießung rief der Architekt den Soldaten zu: ›Je vous salue, camerades; devant la mort tous nous sommes des frères!‹ ›Er starb wie ein Held‹, äußerte zu mir Dr. Gottfried Benn, der Gouvernementsarzt, der zugegen war.«27

Später pflegte Benn »diesen Vorfall mit der erschreckenden Sachlichkeit eines Arztes, der einen Leichnam seziert«,28 zu erzählen, wie Thea Sternheim beobachtete. Und in derselben abgeklärten Weise beschrieb er ihn auch für das 8-Uhr-Abendblatt der Nationalzeitung im Februar 1928 im Stile eines Reporters und freute sich sichtlich darüber, wie gut es ihm gelang.29

 

Letzter Akt. Er dauert kaum eine Minute. Die Kompagnie präsentiert, der Kriegsgerichtsrat liest das Todesurteil vor. Der Belgier und die Engländerin bekommen eine weiße Binde über die Augen und die Hände an ihren Pfahl gebunden. Ein Kommando für beide; Feuer, aus wenigen Metern Abstand und zwölf Kugeln, die treffen. Beide sind tot. Der Belgier ist umgesunken. Miss Cavell steht aufrecht am Pfahl. Ihre Verletzungen betreffen hauptsächlich den Brustkorb, Herz und Lunge, sie ist vollkommen und absolut momentan tot; ganz verkehrt, im Film zu sagen, daß sie angeschossen sich gequält habe und durch einen Fangschuß am Boden getötet worden sei. Sie war vielmehr noch während des Rufes Feuer sofort und unbezweifelbar tot. Nun schreite ich an den Pfahl, wir nehmen sie ab, ich fasse ihren Puls und drücke ihr die Augen zu. Dann legen wir sie in einen kleinen gelben Sarg, der abseits steht. Sie wird sofort beigesetzt, die Stelle soll unbekannt bleiben. Man befürchtet Unruhen wegen ihres Todes oder eine nationale Prozession aus der Stadt, darum Eile und dann Schweigen und Geheimnis um ihr Grab.30

 

Von seinen Geschwistern sah Gottfried während des Krieges nur seinen sechseinhalb Jahre jüngeren Bruder Siegfried.

 

Allerheiligen, 1915, ich kam von Brüssel, er aus der Flandernfront: Kriegsfreiwilliger, 140 Schlachten u. Gefechte, darunter Langemarck, die Yserkämpfe, 22 Jahre, stiller Junge, schwarz, sehr französisch aussehend, weder E.K. noch Unteroffizier geworden, zu einfach, bescheiden; sass mit mir in einem verdunkelten Café, schweigsam, hoffnungslos, vertiert, sämtliche Kameraden von 1914 tot, kein Tag Urlaub bisher, von einer unsäglichen Traurigkeit wir beide. Kurz darauf kam er nach Galizien u. fiel auf »Höhe 317.«31

 

Medizinisch stand im ersten Kriegsjahr hauptsächlich die eindämmung der sich in der Truppe stark verbreitenden Geschlechtskrankheiten auf der Agenda. Immerhin zählte das Kriegsministerium jährlich etwa 100 000 kranke Soldaten. Man verschärfte die sozialhygienischen Maßnahmen sowohl bei den Prostituierten als auch bei den Soldaten, die sich bei den Militärärzten kostenlos Schutzmittel holen und bei der Aushändigung dieser Mittel belehren lassen sollten.32

Nachdem Gouvernementsarzt Pannwitz im Herbst nach Brabant versetzt worden war, wurde Benns neuer Chef der Bakteriologe, Seuchenbekämpfer und ehemalige »Pfeifhahn« Prof. Dr. Wilhelm von Drigalski.33 Benns Verhältnis zu Drigalski war bald so gestört, dass sein Entschluss reifte, die Dienststelle zu wechseln und sich um einen neuen Posten zu bemühen. Ende des Jahres 1915 schrieb er dem ebenfalls in der Brüsseler Verwaltung beschäftigten Maler und Mitglied der Berliner Sezession Waldemar Rösler, mit dem er sich gut angefreundet und gemeinsam ausgiebige Besuche der Museen für alte und neue Kunst unternommen hatte,34 von seinen Plänen:

 

Wenn Sie nun bald nach Brüssel kommen sollten, so fragen Sie bitte telefonisch beim Gouvernementarzt an, wo ich sein werde; da ich in kürzester Zeit mich hier abtrolle, da mein Verhältnis zu Drig. unmöglich geworden ist u. er partout seinen Assistenten an meine Stelle will. Also, in Gottesnamen. Was ich anfangen werde, weiß ich noch nicht. Ich ginge gerne an das Krankenhaus St. Gilles, wo die Gaité-säue kontrolliert u. geschmiert werden, aber es ist schwer da anzukommen. … Hier werden weiter Säuglingsheime gegründet, Reden gehalten, Prinzessinnen spazieren geführt. Eine Graphikausstellung ist kürzlich im Neuen Museum eröffnet von Bissing mit einer Rede, in der er ausführte, wie jetzt endlich »diesem doch immerhin bemitleidenswertem Volke« von uns die Kunst gebracht würde, von uns Barbaren u. im Krieg. Ich nehme also an, dass er Rembrandt für einen Italiener hält u. Rubens für einen Zeitgenossen u. Landsmann von Phidias. … Eben war ich nun 1 Stunde bei Drigalski drin mit Unterschriften. Hauptsächlich gehe ich von ihm fort, weil er in Verfügungen u dergl. immer die unwesentlichen Stellen mit dünnen Bleistiftstrichen unterstreicht; das finde ich so sehr ärgerlich.35

 

Immer wieder, »in Krieg und Frieden, in der Front und in der Etappe, als Offizier wie als Arzt, zwischen Schiebern und Exzellenzen, vor Gummi- und Gefängniszellen, an Betten und Särgen, im Triumph und im Verfall« wurde Benn mit Realitäten konfrontiert, die er schlichtweg nicht ertrug. Es verließ ihn »die Trance nie, daß es diese Wirklichkeit nicht gäbe.«36

Gottfried Benn - der Mann ohne Gedächtnis: Eine Biographie
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