8

Während der nächsten Tage hatte Khalidah reichlich Zeit, um über das Gespräch mit ihrem Großvater nachzudenken und sich zu fragen, ob sie nicht ein voreiliges Versprechen abgegeben hatte, denn seine  Voraussagen trafen ein. Kaum waren die psarlay-Feierlichkeiten zu Ende, da begannen die Mädchen auch schon, sie mehr oder weniger direkt auszuhorchen. Natürlich war es Abi Gul, die als Erste vorsichtig ihre Fühler ausstreckte, indem sie Khalidah beim Striegeln ihrer Pferde fragte, ob sie Saladin schon einmal begegnet war.

»Ich könnte mich glücklich schätzen, wenn er mich in seiner Küche arbeiten ließe«, erwiderte Khalidah ausweichend.

Das überraschte Abi Gul. »Ich verstehe ja, dass er dir dein DschinnBlut nicht ansehen würde, aber immerhin bist du die Tochter eines arabischen Königs.«

»Das stimmt so nicht ganz.« Khalidah entfernte ein paar kleine Steine aus Zahirahs Hufen. »Ich bin die Tochter des Scheichs eines Beduinenstammes. Die Beduinen mögen dem niedergelassenen Adel im Kampf gegen einen gemeinsamen Feind durchaus nützlich sein, aber ansonsten haben sie wenig Verwendung für uns, und Respekt bringen sie uns schon gar nicht entgegen. In ihren Augen sind wir  harafish - Pöbel - und nur wenig besser als eure Bergbanditen.« Sie kauerte sich auf die Fersen und blickte über den Fluss hinweg. »Obwohl ich dem Sultan damit vielleicht Unrecht tue. Ich habe gehört, er teilt diese Ansichten nicht ganz.«

»Wird dein Stamm für ihn gegen die Invasoren kämpfen?«

Khalidah seufzte. »Ich weiß es nicht. Mein Vater hat sich dafür ausgesprochen, aber sein Bruder, der über den anderen Teil unseres Stammes herrscht, war dagegen. Mein Verschwinden könnte es meinem Vater unmöglich gemacht haben, nach seinem eigenen Gutdünken zu handeln.«

Abi Gul war klug genug, nicht weiter auf dieses Thema einzugehen, aber dennoch nahmen in Khalidahs Kopf einige sehr unerfreuliche Möglichkeiten Gestalt an: Abd al-Aziz einmal mehr in einen offenen Konflikt mit seinem Bruder verstrickt; hilfloses Opfer von Numairs Gier; ein Messer, geführt von der Hand eines Verräters, das  sich aus dem Hinterhalt in seinen Rücken bohrt; der Stamm in alle Winde zerstreut oder von ihrem Onkel unterjocht; Bilal ein Märtyrer und Zeyneb eine Sklavin.

»Ich hoffe, dass er sich Saladins Armee angeschlossen hat«, erwiderte sie endlich. »Ich bete jeden Tag dafür.«

Abi Gul arbeitete eine Weile schweigend weiter, dann fragte sie plötzlich: »Glaubst du, dass euer Schöpfer - also euer Allah - Saladin dazu auserkoren hat, die Invasoren zu verjagen?«

»Ich weiß, dass der Sultan das glaubt«, gab Khalidah vorsichtig zurück. »Und dass sich diese Überzeugung auf andere überträgt, also läuft es letztendlich wahrscheinlich auf dasselbe hinaus: Wenn sie an ihn glauben, glauben sie auch fest genug an sich selbst, um ihm zum Sieg zu verhelfen.«

Abi Gul hatte mit ihrer Tätigkeit innegehalten, und ihr Pferd nutzte die Gelegenheit, um davonzutrotten. Und dann sprach sie aus, was Khalidah befürchtet hatte. »Eine unserer Legenden, eine Prophezeiung besagt, dass Mobarak Khan wiedergeboren wird, wenn sein Volk ihn dringend braucht. In den Augen vieler von uns ist er wie euer Mohammed - oder vielmehr wie der Jesus der Christen, der starb und wieder auferstand.« Sie schien im Begriff zu stehen, noch etwas hinzuzufügen, besann sich dann aber eines Bessren, doch in ihrem Gesicht spiegelten sich unzählige stumme Fragen wider.

»Abi Gul …« Khalidah seufzte. »Ich weiß, dass viele deiner Leute die Franken für die zurückgekehrten bösen Geister halten, die Mobarak Khan vor so langer Zeit verjagt hat, und glauben, dass Saladin als seine Reinkarnation jetzt auszieht, um erneut gegen sie zu kämpfen. Vielleicht trifft das zu, vielleicht auch nicht … mehr kann ich dazu nicht sagen. Ich weiß nicht, ob der Sultan der Mann ist, den ihr in ihm seht, und ich weiß noch nicht einmal, ob er überhaupt im Stande ist, die Franken zu besiegen. Gut möglich, dass er es bereits versucht hat und gescheitert ist.«

»Nein, das hat er nicht«, erwiderte Abi Gul mit überraschender Bestimmtheit. »Unser betaan hat ihn gesehen. Er hat noch nichts unternommen, obwohl die Zeit drängt.«

Khalidah nahm sich insgeheim vor, einen Weg zu finden, um mit diesem betaan zu sprechen. »Das mag ja sein«, versetzte sie. »Aber überlege doch einmal, was es für die Dschinn bedeuten würde, für Saladin zu kämpfen. Seine Armee ist riesig, und er bedient sich ganz anderer Taktiken als ihr. Ihr könntet das Geschick, das euch zu so perfekten Kriegern macht, unter seinem Befehl gar nicht entfalten.«

»Meinst du?«, fragte das andere Mädchen sanft, aber mit der Überzeugung eines Menschen, der lange und gründlich über etwas nachgedacht und jedes Für und Wider erwogen hat. »Vielleicht kommt es aber auch genau andersherum, und wir bringen seinen Soldaten einige Dinge bei, die ihnen in diesem bevorstehenden Kampf von unschätzbarem Nutzen sein können.«

Khalidah seufzte. »Alles ist möglich, nehme ich an. Aber da ist noch etwas, was du nicht bedacht hast: Damaskus ist weit weg von hier. Wenn ihr euch entschließt, zu Saladin zu stoßen … wie wollt ihr ihn denn finden, und vor allem rechtzeitig finden? Und wenn ihr ihn gefunden habt, wie wollt ihr ihn denn von eurem Wert für ihn und eurer Loyalität überzeugen? Er ist ein frommer Muslim, und ihr seid für ihn ein Volk fremdländischer kuffar.«

Abi Gul lächelte. »Musst du das wirklich fragen?«

Khalidah gefiel die Andeutung nicht, die in diesen Worten mitschwang. »Wie meinst du das?«

»Aus diesem Grund bist du zu uns gekommen, Khalidah«, erwiderte sie wie ein Echo von Tor Gul Khan. »Du bist das Bindeglied zwischen Saladins Volk und den Dschinn.« Khalidah merkte erst, dass sie den Kopf schüttelte, als Abi Gul beharrte: »Doch, Khalidah, so ist es. Nenne es den Willen Allahs oder der Götter, aber wie du es auch  betrachtest - du hast nicht grundlos just zu diesem Zeitpunkt deine Reise zu uns angetreten.«

Khalidah fragte sich, wie oft sie diese Theorie noch würde hören müssen, bevor sie sie glaubte.

»Du bist die Erbin zweier stolzer Rassen, und gerade jetzt hängt die Zukunft beider in der Schwebe. Deine Bestimmung ist es, sie zusammenzubringen und dadurch beide zu retten.«

Khalidah sah ein, dass es sinnlos war, Abi Guls leidenschaftliche Überzeugung erschüttern zu wollen. Stattdessen fragte sie: »Wie viele von euch glauben denn, dass ich dieses … Bindeglied bin?«

Abi Gul gab keine Antwort, doch ihr Blick verriet Khalidah alles, was sie wissen musste. Sie barg das Gesicht in den Händen. »Ihr irrt euch«, murmelte sie. »Ich bin nichts als ein dummes Mädchen, das von daheim fortgelaufen ist, um seinen Vetter nicht heiraten zu müssen …«

Plötzlich spürte sie Abi Guls Hand auf ihrer Schulter. »Wenn du das wirklich glauben würdest«, sagte das andere Mädchen weich, »dann wärst du nicht hier.« Sie schwieg einen Moment, um Khalidah Zeit zu geben, ihre Fassung zurückzugewinnen, dann fuhr sie fort: »Komm. Wenn du uns anführen willst, musst du lernen, so zu kämpfen wie wir.«

»Ich habe nie gesagt, dass ich euch anführen will«, begehrte Khalidah auf.

Doch Abi Gul lächelte nur wissend.

 Die Dschinn lehrten sie den Umgang mit Pfeil und Bogen und Schwertkampftechniken, die Khalidah nie für möglich gehalten hätte. Sie fesselten ihre Hände, setzten sie auf eines ihrer Pferde und ließen sie anstrengende Dressurübungen vollführen, bis sie sich in dem Zwei-Hufschlag-Galopp mit perfekter Balance im Sattel zu halten vermochte, dann gaben sie ihr ihren Bogen zurück und lehrten sie, während des Reitens zu schießen. Obwohl sie den erbarmungslosen Drill  anfangs hasste, begann sie sich nach wenigen Tagen für diese weiche, schnelle Gangart zu begeistern und fragte, warum die Dschinn nicht immer so ritten.

»Es belastet die Pferde zu sehr«, erwiderte Zhalai, die das Training ihrer Schutzbefohlenen überwachte. »Vielen müssen wir diesen speziellen Galopp mühsam beibringen, aber selbst die, die eine natürliche Begabung dafür haben, werden rasch müde. Wenn du ein Pferd damit überforderst, fängt es über kurz oder lang an zu lahmen, und dann ist es für eine Schlacht nicht mehr zu gebrauchen, weil die Lahmheit jederzeit ohne Vorwarnung zurückkehren kann.«

Khalidah nickte. Ihr wurde einmal mehr bewusst, wie viel sie noch zu lernen hatte.

Obwohl sie Sulayman kaum noch zu Gesicht bekam, blieb Khalidah keine Zeit, ihn zu vermissen. Die Tage waren mit Training ausgefüllt, und nachts wollte sie nur noch in ihr Bett kriechen und schlafen. Manchmal gelang ihr das, aber an anderen Abenden stiegen die anderen Mädchen, die über unerschöpfliche Energiereserven zu verfügen schienen, zu den Gipfeln der Hügel empor, tanzten dort bis spät in die Nacht hinein und sangen Loblieder auf die Sterne, den Mond und ihre eigene Jugend und ihr Glück. Und sie waren glücklich, das wurde Khalidah immer deutlicher bewusst. Die Dschinn liebten ihr sicheres Leben in ihrem wunderschönen Tal, hielten an ihren Zielen fest und befolgten die Regeln ihres Glaubens. Khalidah begann sie bald darum zu beneiden, aber sie fürchtete auch um sie. Obwohl sie wusste, dass sie gelegentlich mit ihr in Kontakt kamen, konnte sie nicht recht glauben, dass sie sich in der Außenwelt mit all ihren Machtkämpfen, Ränken, Freveln und Sakrilegen zurechtfanden. Ihre Verehrung allen Lebens unterschied sich so sehr von ihrer eigenen, von Rachsucht und Ehrgedanken beherrschten Welt, und ihr kuffar-Glaube erschien ihr weit zivilisierter als die miteinander im Krieg liegenden Götter des Christentums und des Islams.

Im Laufe der Tage gelangte Khalidah widerstrebend zu der Einsicht, dass ihr Großvater mit seiner Behauptung, eine Teilnahme an Saladins Dschihad würde viele nahezu unzumutbare Härten für die Dschinn mit sich bringen, Recht hatte. Trotzdem sah sie auch, wie tief der Glaube an Pamirs Prophezeiung bei vielen, besonders bei fast allen Angehörigen der jüngeren Generation ging. Während die Tage zu Wochen wurden, begann ihr erwartungsvolles Vertrauen in ihre Person sie mit Verzweiflung zu erfüllen, bis sie es endlich nicht mehr aushielt und sich auf die Suche nach Sulayman machte, um einen Rat einzuholen.

Er war zu alt, um im Schlafraum der Jungen untergebracht zu werden. Zwar nahm er tagsüber an deren Training teil, wohnte aber bei Warda und Batoor - Shahascinas Eltern -, die ihn schon für die Dauer seines ersten Aufenthalts in Qaf bei sich aufgenommen hatten. Khalidah hatte sie kennen gelernt, war aber noch nie in ihrem Haus gewesen und hegte eine gewisse Scheu davor, ihn jetzt dort aufzusuchen. Es war ein großes Haus, am Ende einer der Terrassen gelegen, und bot von seinem Dachgarten aus einen guten Blick über das Übungsfeld. Die hölzerne Tür war mit kunstvoll geschnitzten Szenen aus Mobarak Khans Leben verziert. Vom Türsturz hing ein Steinbockschädel herab, dessen prächtige Hörner sich dem Besucher entgegenstreckten wie eine zweizehige Klaue.

Die Tür stand offen, um die süße Abendbrise einzulassen, die den Holzfeuerrauch zum Abzugsloch im Dach hinauswehte. Ehe Khalidah anklopfen konnte tauchte ein Kind auf der Schwelle auf; ein ungefähr sechsjähriges Mädchen mit einem Elfengesicht und Haar von der Farbe reifen Weizens. Wie viele Kinder in Qaf trug sie einen zahmen Mynahvogel auf der Schulter, der Khalidah ebenso forschend musterte wie seine Herrin. Nach einem Moment grinste das Kind, wobei es zwei Zahnlücken entblößte, und begann nach seiner Mutter zu rufen. Kurz darauf erschien Warda, die sich hastig die Hände an  ihrer Schürze abwischte. Sie lächelte, als sie Khalidah erblickte, bat sie ins Haus und schalt dann ihre Tochter, die sie Mahzala nannte, aus, weil sie den Gast vor der Tür hatte stehen lassen.

»Nimm bitte Platz.« Sie deutete auf einen hölzernen Stuhl vor der Feuerstelle. »Sulayman ist mit Batoor draußen vor dem Haus - ich werde ihn sofort holen. Mahzala, bring Bibi Khalidah Tee.«

Während sich Warda auf die Suche nach Sulayman machte und Mahzala sich um den Tee kümmerte, blickte sich Khalidah neugierig um. Der Raum sah genauso aus, wie Sulayman ihn vor langer Zeit in der Wüste beschrieben hatte: Da waren die verschlossenen Türen, die aus dem zentralen Wohnbereich herausführten; die Galerie mit den hohen Fenstern, hinter denen jetzt ein paar Sterne funkelten. Von den anderen beiden Mädchen, die noch zu Hause lebten, war nichts zu sehen, ebensowenig wie von den Großeltern, die mit der Familie hier wohnten. Außer dem Prasseln des Feuers und dem Seufzen des Windes war kein Laut zu hören.

Khalidah hatte gerade begonnen, sich in dieser ruhigen, friedlichen Umgebung ein wenig zu entspannen, als Mahzala mit dem Tee zurückkam und prompt verkündete: »Ghairat sagt, du kennst Mobarak Khan.«

Khalidah hätte sich beinahe an dem heißen Tee verschluckt. »Wer ist Ghairat?«

»Mein Freund.« Das Mädchen fütterte seinen Vogel mit Krumen von der Platte mit Schafsbutter bestrichener Brote, die es neben der Teekanne abgestellt hatte.

Khalidah seufzte. »Dann sag Ghairat, dass er sich irrt.«

Mahzala sah mit großen Augen zu ihr auf. »Aber er sagt, du wärst gekommen, um uns den Weg zu Ihm zu zeigen. Wenn nicht du, wer dann?«

»Mahzala!«, mahnte Warda scharf von der Tür her und enthob Khalidah so einer Antwort. »Es tut mir leid, Bibi Khalidah«, entschuldigte sie sich, aber trotz ihrer offenkundigen Verlegenheit schwang ein Anflug von Neugier in ihrer Stimme mit. Khalidah unterdrückte einen erleichterten Seufzer, als sie Sulayman hinter Warda ins Haus treten sah. »Wir lassen euch jetzt allein, ihr habt sicher einiges zu besprechen«, sagte Warda dann.

»Das ist nicht nötig«, wehrte Khalidah höflich ab, registrierte aber dankbar, dass Warda ihre Worte ignorierte, ihre Tochter fest bei der Hand nahm und sie die Treppe emporführte. Sulayman sah den beiden nach, dann nahm er auf einem zweiten Stuhl Platz und goss sich Tee ein.

»Aus deinem Gesichtsausdruck schließe ich, dass du nicht sonderlich erpicht darauf bist, als Mittelsmann zwischen den Dschinn und einem Messias zu fungieren«, bemerkte er mit einem trockenen Lächeln. Khalidah stellte ihr Teeglas ab und barg den Kopf in den Händen. Einen Moment später spürte sie, wie Sulayman ihr tröstend über das Haar strich. »Ach, Khalidah - du musst doch gewusst haben, dass sie sich etwas von dir erhoffen.«

Khalidah lachte bitter auf. »Ich hätte nur nie gedacht, dass sie von mir erwarten, sie zu einem Gott zu führen.«

Er kicherte leise. »War es so schlimm?«

Es beruhigte sie etwas, dass sie in seinem Gesicht nichts außer mit Belustigung gepaartem Mitgefühl las. »Schlimmer. Oh, sie gaben sich alle sehr höflich und taktvoll, haben aber trotzdem an ihren Erwartungen keinen Zweifel gelassen, und Gegenargumente ließen sie nicht gelten. Haben die Jungen denn auch schon diesbezügliche Andeutungen gemacht?«

»Sie sprechen von fast nichts anderem.«

»Was soll ich denn nur tun, Sulayman?«

Er seufzte. »Was kannst du anderes tun als dem Weg zu folgen, den Allah dir aufgezeigt hat?«

»Ich würde ja gern glauben, dass ich genau das tue, aber kann Allah  wirklich von mir verlangen, ein Volk von kuffar zu ihrem falschen Gott zu führen?«

»Stellst du Seinen Willen in Frage?«

Khalidah gab keine Antwort. Sie wusste nicht, ob er sie necken wollte oder es ernst meinte, und sie wusste auch nicht, wie sie ihre Zweifel und Bedenken in Worte fassen sollte.

»Khalidah, wie du weißt, war ich immer davon überzeugt, dass du aus einem ganz bestimmten Grund hierhergekommen bist, auch wenn ich diesen Grund nicht kenne. Wenn es dir bestimmt ist, die Dschinn zum Sultan zu führen, dann musst du das tun.«

Sie sah ihn an; las auch in seinen Augen einen Anflug von Besorgnis. »Ich habe Angst um sie, Sulayman«, bekannte sie endlich. »Ich fürchte, es könnte ihr Untergang sein, wenn ich mich bereitfinde, sie gen Westen zu führen.«

»Ich weiß. Aber wie groß deine Angst auch sein mag, du darfst nie vergessen, dass nur Allah allwissend ist. Du musst dich in Seine Hände geben, das heißt, du musst für dich eine Entscheidung treffen und den Dschinn dasselbe Recht zugestehen. Wenn du dir ganz sicher bist, dass es dir vom Schicksal vorherbestimmt ist, hierzubleiben und Tor Gul Khans Wünschen zu folgen, dann tu das. Wenn du aber glaubst, für Saladin kämpfen zu müssen, dann darfst du die Ohren nicht vor diesem Ruf verschließen, und du musst darauf gefasst sein, diese Menschen anzuführen, wenn sie sich dafür entscheiden, dir zu folgen.«

»Wer bin ich denn schon, dass ausgerechnet ich sie anführen soll?«, fragte Khalidah bitter.

»Wenn nicht du, wer sonst?«

Einmal mehr brachte sie keinen Einwand über die Lippen, denn einmal mehr lag die Antwort auf der Hand, ob sie ihr nun gefiel oder nicht.

 

Wuestentochter
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