40° 2′ 3.67″ N, 83° 9′ 41.17″ W
Es gibt auf der Welt viele Fernseh-Museen, doch das Early Television Museum ist für den wissenschaftlich interessierten Reisenden das unterhaltsamste. Es ist der Mechanik und der Elektronik des Fernsehens und nicht den Stars, die über die Mattscheibe flimmern, gewidmet. Außerdem bietet das Museum viel Interaktivität und demonstriert Fernsehtechnik aus den 1930ern.
Die Museumssammlung beginnt bei mechanischen Fernsehgeräten aus den 1920ern und 1930ern, die zwischen 30 und 60 Zeilen nutzten (im Gegensatz zu den 625 Zeilen konventioneller PAL-Fernseher). Das Museum besitzt einen funktionstüchtigen Baird Televisor aus dem Jahr 1930 (der ursprünglich als Bausatz geliefert wurde; siehe Abbildung 115.1) und einen Davin Tri Standard, der nach Artikeln gebaut wurde, die Ende 1928 in Popular Mechanics erschienen. Viele weitere Fernseher aus dieser Zeit werden ausgestellt und funktionieren noch.
Abbildung 115.1 Baird Televisor aus dem Jahr 1930; zur Verfügung gestellt von the Early Television Museum
Ein weiterer Bereich ist Schwarz/Weiß-Fernsehern ab dem Baujahr 1936 gewidmet. Es gibt eine große Sammlung amerikanischer, aber auch britischer, europäischer und südamerikanischer Fernsehgeräte. Viele dieser Apparate funktionieren noch, da die Early Television Foundation (die das Museum betreibt) die Geschichte der Fernsehtechnik lebendig halten möchte und die Ausstellungsstücke restauriert und repariert.
Die hier ausgestellten ersten Farbfernsehgeräte lassen sich bis in die frühen 1950er zurückdatieren und umfassen einen funktionsfähigen RCA CT-100 und einen Westinghouse H840CK15, die ersten beiden Farbfernsehen, die 1954 käuflich zu erwerben waren.
Die Senderseite des Fernsehens wird auch berücksichtigt. Es gibt eine Sammlung von Kameras, Monitoren und Testgeräten sowie eine Ausstellung mit Fernsehröhren, Antennen und Zubehör. Es ist sogar ein mobiler TV-Übertragungswagen aus dem Jahr 1948 zu sehen.
Außerdem sollte sich kein Besucher die Chance entgehen lassen, auf einem Fernsehbildschirm aus den 1930ern zu erscheinen. Das Museum besitzt eine restaurierte Flying-Spot-Kamera von RCA, bei der das Gesicht des Besuchers mit einem Lichtstrahl abgetastet wird, um dann ein Bild aufzubauen. Stellen Sie sich vor diese Kamera und Ihr Gesicht erscheint in einem funktionierenden 60-Zeilen-Fernseher von RCA aus dem Jahr 1930.
Ein Besuch des Museums ist kostenlos, Spenden sind aber immer willkommen. Informationen zu einem Besuch finden Sie unter http://www.earlytelevision.org/. Jedes Jahr im Mai organisiert die Early Television Foundation (die das Museum betreibt) eine Early Television Convention mit Vorträgen zur Fernsehtechnik und einer Auktion mit TV-Teilen.


