52° 28′ 58.47″ N, 1° 53′ 9.81″ W
Die Stadt Birmingham in Mittelengland war einst das Kraftwerk der Welt – hier schmiedeten Matthew Boulton und James Watt eine Partnerschaft, um Watts effiziente Dampfmaschinen zu bauen. Heute ist Birmingham immer noch eine wichtige Industriestadt (auch wenn nun Dienstleistungen wie das Bankgewerbe die lokale Wirtschaft dominieren). Die Stadt liegt im Zentrum des Ballungsgebiets West Midlands, dem zweitgrößten Ballungszentrum Großbritanniens.
Zu Ehren von Boulton und Watt und des industriellen Erbes der Stadt besitzt Birmingham nun im Stadtzentrum ein brandneues Wissenschaftsmuseum, den sogenannten Thinktank.
Das Museum ist in vier Ebenen unterteilt, die die (vielleicht etwas zu niedlichen) Namen Thinkback, Thinkhere, Thinknow und Thinkahead tragen. Auf der ersten Ebene (Thinkback) ist die industrielle Geschichte Birminghams in drei Teilbereiche namens »Move It«, »Making Things« und »Power Up« aufgeteilt.
Der Move-It-Bereich ist dem Straßen-, Kanal-, Eisenbahn- und Vorortverkehr gewidmet. Zu den Exponaten gehören eine elektrische Straßenbahn aus dem frühen 20. Jahrhundert, der Foden-Dampfwagen (ein dampfgetriebener Lastwagen) und die Railton Special. Die Railton Special brach 1938 mit 568 Km/h den Geschwindigkeitsrekord an Land.
Der Bereich Making Things erzählt die Fabrikationsgeschichte Birminghams und zeigt Maschinen und Güter, die im 19. und 20. Jahrhundert in dieser Gegend hergestellt wurden. Hierzu gehört Frederick Wolseleys Schafschermaschine und eine moderne Schokoladen-Verpackungsmaschine (in Aktion), die von Cadbury (einem weiteren lokalen Unternehmen) verwendet wurde.
Den Star der Ausstellung findet man aber im Power Up-Bereich – Boultons und Watts Smethwick Engine, die von 1779 bis 1892 (Abbildung 78.1) in Betrieb war. Sie wurde genutzt, um Wasser aus dem nahen Smethwick zurück in den Birmingham-Kanal zu pumpen. Da sich der Kanal über eine Reihe von Schleusen um fast 150 Meter absenkte, wurde ein Großteil des Wassers genutzt, um Schiffe zu bewegen. Die Smethwick Engine pumpte das Wasser zurück, damit der Kanal gefüllt blieb. Heute befindet sie sich im Thinktank und dampft wieder.
Thinktank besitzt eine Reihe weiterer funktionierender Maschinen, die regelmäßig in Betrieb sind, allerdings nicht jeden Tag, da sonst der Verschleiß zu hoch wäre. Die Betriebszeiten der einzelnen Maschinen können Sie im Museum erfahren.
Der thinkhere-Bereich konzentriert sich auf die Geschichte Birminghams, von den Anfängen, wie der kleine Hamlet sie im Domesday Book festhielt, über die Industrielle Revolution bis heute. Die thinknow-Ausstellung ist der modernen Technik gewidmet und eignet sich besonders für Kinder. Es gibt eine Galerie namens »Things about Me«, die Kindern die Funktionsweise des Körpers erklärt und Themen wie Verdauung, Muskeln, Skelett, Gehirn und auch Sinne, Atmung und das Wachstum umfasst.
Im thinkahead finden Sie schließlich ein Planetarium, bei dem eine digitale Projektion für die vielen verschiedenen Präsentationen verwendet wird. Hier sind auch einige Vorführungen zu Himmelskörpern, die man nachts am Himmel über Birmingham sieht, enthalten.
Der Besuch des Planetariums kostet extra, und man muss im Voraus buchen.
Informationen zum Thinktank-Musem finden Sie unter http://www.thinktank.ac/.






