Das Science Museum in London öffnete seine Türen im Jahr 1857 und ist das älteste Mitglied in der Familie der britischen Wissenschafts- und Industriemuseen (die übrigen sind das Science Museum in Swindon, Kapitel 76; das National Railway Museum, Kapitel 60, und das National Media Museum). Seine Sammlung historischer Artefakte ist herausragend und der Eintritt ist frei. Gleich nebenan befindet sich das Natural History Museum (Kapitel 61) und das Victoria and Albert Museum, in dem Nicht-Wissenschaftler sich ein wenig die Füße abkühlen und dabei die Kunst- und Designsammlung anschauen können.
Viele berühmte Objekte sind im Science Museum ausgestellt, darunter Stephensons Rakete, die erste Atomuhr, das Kommandomodul der Apollo 10 und Charles Babbages Differenzmaschine. Im Erdgeschoss finden Sie drei Ausstellungen: die moderne Welt, die Energiehalle und die Erkundung des Weltraums.
Die Ausstellung zur modernen Welt umfasst viele der Kultobjekte des Museums (einschließlich Cricks und Watsons Modell der DNA; siehe auch Kapitel 71), die in einer Chronologie der Wissenschaft und Technik von 1750 bis heute vorgestellt werden. Ungewöhnliche Objekte sind zu sehen, wie etwa Sir Henry Bessemers Konverter, der Roheisen in Stahl umwandelte, ein paar gefriergetrockneter transgener Mäuse (deren DNA modifiziert wurde), eine frühe Glühlampe Edisons und der Motor eines VTOL-Luftfahrzeugs von Rolls Royce.
In der Energiehalle geht es ausschließlich um Dampf und es gibt eine Sammlung großer, funktionierender Dampfmaschinen. Sie finden dort eine riesige Maschine aus dem Jahr 1903, die regelmäßig Dampf ausstößt und die zur Versorgung einer Mühle genutzt wurde.
Die kleine Weltraum-Ausstellung erzählt die Geschichte des britischen Weltraumprogramms, einschließlich einer Black Arrow-Rakete, die Großbritannien zu einer (wenn auch kleinen) Weltraumnation machte, denn sie schoss einen Satelliten in eine Umlaufbahn.
Doch das Museum beschränkt sich nicht auf das Erdgeschoss – es gibt sieben Etagen voller Wissenschaft zu entdecken.
Der erste Stock beschäftigt sich mit Wettervorhersage, Landvermessung, Landwirtschaft, Telekommunikation und Materialkunde.
Im zweiten Stock widmet man sich der Mathematik (mit einer schönen Sammlung von Rechenschiebern; Der Rechenschieber) und der Computertechnik (hier finden Sie die Differenzmaschine, siehe Kasten) sowie der Schifffahrt, Hafenanlagen und dem Tauchen.
In der dritten Etage befinden sich die Sammlung von König George III, die wissenschaftliche Instrumente aus dem 18. Jahrhundert umfasst, sowie eine Galerie zur Flugtechnik. Dort finden Sie auch die beliebte Launchpad-Galerie mit vielen interaktiven Ausstellungsstücken. Dieser Bereich eignet sich besonders gut für ältere Kinder. Jüngeren Kindern wird der Garten im Erdgeschoss gefallen, in dem man mit Wasser, Licht und Tönen viele Dinge erkunden kann.
Die Geschichte der Medizin wird im vierten, fünften und sechsten Stock erläutert.
Leider ist das Museum nicht gegen die »Wissen macht Spaß!!«-Welle gefeit. Es verfügt über ein IMAX 3D-Kino und bietet verschiedene Spaßfahrten durch das Gebäude.
Die Website des Science Museums finden Sie unter http://www.sciencemuseum.org.uk/. Planen Sie einen ganzen Tag für den Besuch ein (oder, wenn Sie nicht genug Zeit haben, einen halben Tag und einen weiteren halben Tag für das Natural History Museum).



